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Verehrung

Verehrung

Warum verehren wir Maria als Königin?
Woher Kommt der Marientitel Meeresstern?
Was wissen wir über die fünfzehn Symbole der Immaculata, die auf dem berühmten Wandteppich Unserer Lieben Frau in Reims in Frankreich dargestellt sind?


Q: Warum verehren wir Maria als Königin?

A: Die Aufnahme in den Himmel und ihre Krönung müssen scharf voneinander unterschieden werden. Während die Aufnahme in den Himmel der Gegenstand der dogmatischen Definition gewesen ist (1950), ist die Krönung Marias niemals mehr als eine fromme Anrufung (Rosenkranz), ein ikonographisches Motiv (seit dem zwölften Jahrhundert) und ein Andachtsbrauch gewesen (die Krönung von Marienstatuen ist schon seit dem frühen Mittelalter bekannt). Die Krönung jedoch weist auf einen Marientitel hin, der in der christlichen Tradition seit Anfang des vierten Jahrhunderts bekannt war.

Der Titel Maria Königin wurde der Gottesmutter als Zeichen ihrer Erhabenheit oder auch ihres Vorzugs gegeben, der hauptsächlich auf ihrer Rolle als Mutter Jesu Christi, der Theotokos und Panagia (All-heilige) beruht. Der Titel gelangte in die Liturgie des Stundengebets (Sei gegrüßt, o du heilige Königin ….) und der Volksfrömmigkeit (Lauretanische Litanei). Im Laufe der Zeit wurde die Zuschreibung dieses Titels an Maria allgemein akzeptiert, so dass Pius XII im Jahre 1954 das liturgische Fest Maria Königin einführte. Zur gleichen Zeit gab der Papst ein Hauptdokument über das Königtum Marias heraus, die Enzyklika Ad Caeli Reginam (11. Oktober 1954).

Zeugnisse der Kirchenväter über diesen Titel sind beinahe unzählig, aber es gibt auch eine biblische Grundlage dafür. In 1,32-33 nimmt Lukas Bezug auf die unvergängliche Herrschaft Christi und auf den Gruß Elisabets an Maria als der „Mutter meines Herrn.“ Diese Texte zeigen. dass aufgrund der Königswürde des Sohnes, Maria eine Größe und Vortrefflichkeit besaß, die sie von den anderen abhob. Dies ist das, was wir ihr Königtum nennen. Pius XII war sich wohl bewusst, dass dieser Titel nicht in der Art und Weise des modernen staatsbürgerlichen Lebens gebraucht werden kann.

Marias Königstum ist eines der Liebe und des Dienens, wie es über ihren Sohn gesagt wurde, und nicht des Pomps und der Macht (vgl. Joh 18,36; Mt 20, 20). Es wird somit gezeigt, dass die Wurzeln des Königtums Marias sich im Paschah Mysterium Christi finden, das ein Geheimnis der Selbsthingabe, des Todes und der Auferstehung und Himmelfahrt, des Erreichens der Herrlichkeit durch Demut (Erniedrigung - Erhöhung) ist. Anhand dieser Zeilen der theologischen Überlegung sehen wir vier Gründe, warum Maria es verdient eine Königin zu sein:

1.Sie ist Königin, weil sie die Mutter des Herrn ist, der auch der messianische König genannt wird (siehe Kol 1,16; Lk 1,32; 43).
2.Sie ist Königin, weil sie ganz und gar mit dem Erlösungswerk ihres Sohnes vereint ist (Offb 12,5).
3.Sie ist Königin, weil sie die vollkommene Jüngerin Christi ist (Offb 2,10; 3; 21).
4.Aufgrund ihrer Sendung und Heiligkeit ist sie das hervorragendste Glied der Kirche.

All diese Gründe zeigen, dass Marias Königtum nur als Gabe ihres Sohnes verstanden werden kann, um an seinem Vorzug der Liebe teilzuhaben. Sie zeigen auch, dass es innerhalb des königlichen Status des Volkes Gottes ist, dass Maria - Königin ihre wahre Berufung erfüllt.

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Q: Woher Kommt der Marientitel Meeresstern?

A: Der marianische Sternensymbolismus tritt im Allgemeinen in zwei Versionen auf: als sechszackiger und achtzackiger Stern. Der sechszackige Davidsstern (zwei übereinandergelegte Dreiecke, die in entgegengesetzte Richtungen weisen ist traditionsgemäß das Symbol des Schildes von David) hebt Marias Rolle bei der Erlösung in der restitutio perfectionis oder der reparatrix parentum et totius orbis hervor. Er symbolisiert die Wiederherstellung der ursprünglichen Harmonie zwischen Gott und der Menschheit, die durch die Menschwerdung und Erlösung bewirkt wurde. Maria kommt dabei die Rolle der Gehilfin zu.

Die Zahl acht symbolisiert die Erlösung, und ihre Bedeutung leitet sich von Gen 6,18 ab; acht Menschen entkamen der Sintflut und fanden Rettung in der Arche (siehe auch 1 Petrus 3,20). Der achte Tag ist nach Augustinus wie der erste (Wiederherstellung) von permanentem Charakter (Vollendung).

Allgemeiner (unabhängig von der Anzahl der strahlenden Zacken) könnte der Sternsymbolismus verwendet werden, um eine oder alle der folgenden Eigenschaften Marias zu artikulieren:

a) Ihre Privilegien; im besonderen ihre Sendung als Mutter des Erlösers und ihre Heiligkeit (voll der Gnade);
b) ihre vorwegnehmende oder hinweisende Rolle (Vorläuferin, Sprecherin …) im Hinblick auf Christus („sie ist der Tagesanbruch, Christus die aufgehende Sonne“); und der Heiligen Dreifaltigkeit;
c) ihre Rolle als Lichtbringer, der die Nacht erleuchtet.

Die biblische und/oder theologische Grundlage dieses Titels (Maria, du Meerstern) könnte auf 1 Könige 18,41- 45 beruhen. Dieser Text weist auf eine kleine Wolke hin, die über dem Meer als ein Zeichen der Hoffnung auftaucht und bedeutet, dass der Regen kommen wird, der das Land von der Trockenheit befreit. Die kleine Wolke (klein wie eine Männerhand) vom Berg Karmel aus gesehen, gilt als der „Meeresstern“ und Maria somit als das Zeichen der Hoffnung, das die Freiheit und die Erneuerung ankündigt. Die Karmeliter errichteten auf dem Berg Karmel eine Kirche und gaben ihr den Namen Stella Maris.

Die Entstehung des Ausdrucks Stella Maris wird im Allgemeinen dem heiligen Hieronymus (gest. 420) zugeschrieben. Hieronymus nannte jedoch Maria stilla maris, was „Tropfen des Meeres“ bedeutet. Wahrscheinlich wurde das beim Kopieren als Stella Maris verbreitet. Andere Verfasser, die das gleiche Mariensymbol verwenden, sind unter anderem: Isidore von Sevilla (gest. 636); Alcuin (gest. 804) und Rhabanus Maurus (gest. 856).

Eine eindeutige Erwähnung tritt bei Paschasius Radbertus (gest. 865) auf:

Maria, der Meeresstern, muss im Glauben und den Sitten nachgeahmt werden, damit wir nicht inmitten der sturmgepeitschten Wogen des Meeres kentern. Sie wird uns erleuchten, an Christus zu glauben, der von ihr für die Erlösung der Welt geboren wurde.

Hincmar von Reims (gest. 882) sprach von Maria als „einem Meeresstern, der in den Himmel aufgenommen worden ist.“

Es gibt auch einige alte Marienhymnen, die sich auf den Titel beziehen:

Ave Maris Stella (achtes – neuntes Jahrhundert); und Alma Redemptoris Mater (von Hermann von der Reichenau, elftes Jahrhundert).

Sehr wichtig für diesen Titel ist das folgende Gebet aus dem zwölften Jahrhundert von Bernard von Clairvaux:

Wenn die Sturmwinde der Versuchung daherbrausen;
Wenn du zwischen die Klippen der Drangsale verschlagen wirst,
blick auf zum Stern, ruf zu Maria!

Wenn dich emporschleudern die Wogen des Stolzes,
des Ehrgeizes, der Verleumdung, der Eifersucht -
blick auf zum Stern, ruf zu Maria!

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DER WANDTEPPICH DER UNBEFLECKTEN EMPFÄNGNIS IN DER KATHEDRALE VON REIMS
Englischer Originaltext von: P. Johann G. Roten, S. M

F: Was wissen wir über die fünfzehn Symbole der Immaculata, die auf dem berühmten Wandteppich Unserer Lieben Frau in Reims in Frankreich dargestellt sind?
Antwort:

A: Der berühmte Wandteppich Unserer Lieben Frau in der Kathedrale von Reims zeigt fünfzehn Bilder, die über das Leben Marias berichten. Das Erste stellt den Stamm Jesse dar (I), das Zweite (II) erzählt die Geschichte von Joachim und Anna (Ausweisung aus dem Tempel) und (III) deren Begegnung an der Goldenen Pforte. Die übrigen Dastellungen handeln vom Leben Marias:

IV. die Geburt Marias
V. die Darbringung Marias im Tempel
VI. die Tugenden Marias
VII. die Verlobung von Maria und Josef
VIII. die Verkündigung
IX. die Geburt Jesu
X. die Anbetung der Weisen aus dem Morgenland
XI. die Darbringung Jesu im Tempel
XII. die Flucht nach Ägypten
XIII. die heilige Elternaschaft (familiäre Beziehungen) Unserer Lieben Frau
XIV. der Tod Marias
XV. die Aufnahme Mariens in den Himmel.

Es war ein mitttelalterlicher Brauch, die Innenwände der Kathedralen mit kostbaren Wandteppichen zu behängen. Die Wandteppiche über das Leben Unserer Lieben Frau wurden der Kathedrale zu Reims im Jahre 1530 vom Erzbischof Robert de Lenoncourt gestiftet. Ihre genaue Herkunft ist unbekannt. Sie dürften in den Werkstätten von Arras oder Tournai gewebt worden sein. Zahlreiche der dargestellten Szenen sind den apokryphischen Evangelien (Goldene Legende und Biblia Pauperum) entnommen. Die zahlreichen Symbole, die in diesen Bildern zu sehen sind, versuchen das Alte mit dem Neuen Testament zu verbinden. Eines der wichtigsten Motive, das auf diesen Bildern dargestellt wird bezieht sich auf die Keuschheit und Heiligkeit Marias und muss wohl als Reaktion auf die protestantische Kritik verstanden werden.

Das Bild VI, das die Tugenden Marias darstellt, gibt einen Hinweis auf die Unbefleckte Empfängnis, deren besondere Verehrung während des 15. und 16. Jahrhunderts an Beliebtheit zunahm. Der Wandteppich wird von Gott Vater beherrscht, der Maria zur vollkommenen Schönheit ohne den Makel der Unvollkommenheit erhob (Tota pulchra es amica mea et macula non est in te. Hoheslied 4,7). Im Mittelpunkt des Bildes sehen wir Maria beim Weben; sie wird von zwei Engeln flankiert, die ihr Brot und Wein bringen. Sie sitzt in einem verschlossenen Garten, dessen Türpfosten von Fahnen überragt sind, die das Wappen der Kathedrale von Reims tragen. Die beiden Einhörner links und rechts von den Säulen symbolisieren die Jungfräulichkeit Marias. Zwischen Gott Vater und dem verschlossenen Garten können wir die sieben Engel der Schöpfung (für jeden Tag einen) sehen. In den unteren rechten und linken Ecken entdecken wir die Gestalten der ungenannten Propheten, die die Erhabenheit Marias verkünden, worauf im Buch der Sprichwörter angespielt wird: „Maria bewies die Handfertigkeit ihrer Hände,“ und „die bei Maria angesammelten Verdienste sind bei weitem bedeutender als die von anderen Frauen.“ Alle anderen Elemente weisen auf die Tugenden Marias hin.

Die fünfzehn Symbole, die dazu verwendet werden, um die Tugenden Marias oder ihre Unbefleckten Empfängnis zu veranschaulichen und zu symbolisieren sind vorwiegend aus dem Alten Testament entnommene Bilder. In diesen Symbolen wird die Unbefleckte Empfängnis mit der Schönheit, der Nähe zu Gott, der Fülle Gottes, der Unsterblichkeit, der Kraft, dem Sieg über das Böse und der Reinheit verglichen. (Für weitere Informationen über jedes Symbol klicken Sie bitte auf einen betonten Teil des Wandteppichs.)

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All About Mary includes a variety of content, much of which reflects the expertise, interpretations and opinions of the individual authors and not necessarily of the Marian Library or the University of Dayton. Please share feedback or suggestions with marianlibrary@udayton.edu.