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Neues Testament

Neues Testament

Information über Neues Testament

Biblische Hinweise auf Maria, der Mutter Jesu Christi
Die paulinische Vorahnung einer jüdischen Frau
Das erste Bild von Maria im Markus-Evangelium
Eine Skizze von Maria im Matthäus-Evangelium
Das Porträt von Maria, der Mutter Jesu, im Lukasevangelium
Das Johannesevangelium und die Mutter Jesu
Die Vision der Apokalypse



BIBLISCHE HINWEISE AUF MARIA, DIE MUTTER JESU CHRISTI NEUES TESTAMENT

Die Mary Page bietet Ihnen biblische Textstellen an, die entweder unmittelbar Maria adressieren, Hinweise auf die Familie Jesu und seine Verwandten geben, in der Liturgie mit Bezug auf Maria verwendet werden oder die Seligkeit implizieren, die jenen geschenkt wird, die mit Jesus Christus innig verbunden sind.

Die paulinische Vorahnung einer jüdischen Frau
Das erste Bild von Maria in einem Evangelium durch Markus (65 – 70 n. Chr.)
Eine Skizze von Maria durch Matthäus
Das Portrait des Evangelisten Lukas von Maria, der Mutter Jesu
Das Johannesevangelium und die Mutter Jesu
Die Vision der Apokalypse: Eine Frau mit der Sonne bekleidet: Offenbarung 11,15 - 12, 17

Die Bibel bezeugt eine lebendige Tradition der Verehrung der Mutter des Herrn und bietet daher dem Gläubigen die Basis für eine authentische Marienverehrung, die durch Über- und Untertreibungen nicht belastet ist. Maria ist eine Realität, eine gegebene Tatsache der göttlichen Offenbarung und durch ihre mütterliche Gegenwart im Leben der Kirche wirksam (vgl. Mary of Galilee, Rückseite).


Die paulinische Vorahnung einer jüdischen Frau

Die folgenden acht Textstellen aus den Paulusbriefen können, wenn auch vage, mit Maria in Verbindung gebracht werden . Sie müssen im Lichte der christuszentrierten Theologie verstanden werden. Das zentrale Thema aller paulinischen Schriften ist Jesus Christus. Sein Christozentrismus ist so stark, dass der Ausdruck in Christus (en Christo) 154 mal vorkommt. Sein Predigen der Frohen Botschaft entspricht seiner Ausrichtung auf Christus als den Erlöser oder Retter (vgl. 1 Korinther 2,1-5). Diese positive Schubkraft ist im ganzen Schrifttum des hl. Paulus gegenwärtig, in dem Gott alle Männer und Frauen, die glauben, vorherbestimmt, beruft, rechtfertigt und verherrlicht. Alle, die glauben, sind Schwestern und Brüder des Herrn.

1. Galater 1,19; 4,4-5; 4,28 –29 geschrieben um 54-55 AD

• Von den anderen Aposteln habe ich keinen gesehen, nur Jakobus, den Bruder des Herrn …
• Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die frei kaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen.
• Ihr aber, Brüder, seid Kinder der Verheißung wie Isaak. Doch wie damals der Sohn, der auf natürliche Weise gezeugt war, den verfolgte, der kraft des Geistes gezeugt war, so geschieht es auch jetzt.

2. 2 Korinther 5,14 c - 17: geschrieben im Herbst 57 AD

• ... Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben. Er ist für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde.
• Also schätzen wir von jetzt an niemand mehr nur nach menschlichen Maßstäben ein; auch wenn wir früher Christus nach menschlichen Maßstäben eingeschätzt haben, jetzt schätzen wir ihn nicht mehr so ein. Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.

3. Römer 1,3 - 4; 9,4 - 5 geschrieben ungefähr um 58 AD

• ... das Evangelium von seinem Sohn, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids, der dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn Gottes in Macht seit der Auferstehung von den Toten, das Evangelium von Jesus Christus, unserem Herrn.
• Sie sind Israeliten; damit haben sie die Sohnschaft, die Herrlichkeit, die Bundesordnungen, ihnen ist das Gesetz gegeben, der Gottesdienst und die Verheißungen, sie haben die Väter, und dem Fleisch nach entstammt ihnen der Christus, der über allem als Gott steht. Er ist gepriesen in Ewigkeit. Amen.

4. Philipper 2,6 geschrieben um 61- 63 AD

• Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuze.
Dies sind die zehn Verse im gesamten Werk des Paulus, die hinsichtlich ihrer, wenn auch vagen Beziehung zu Maria untersucht worden sind. Obwohl wir nur die Bestätigung ihrer Menschlichkeit und ihres jüdischen Erbes haben, die sie ihrem Sohn vererbte, sind dies grundlegende Fakten, die wichtig für das Fundament der Christologie von Paulus sind. Christi Mutter Maria ist in völliger Gewissheit eine von uns und mit seinem Wesen innig verbunden. Sie ist auch ganz gewiss „in Christus - eine neue Schöpfung,“ die nicht mehr für sich lebt, sondern für ihn, der um ihretwillen und um unser aller willen starb und auferweckt wurde

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Die paulinische Vorahnung einer jüdischen Frau

Die folgenden acht Textstellen aus den Paulusbriefen können, wenn auch vage, mit Maria in Verbindung gebracht werden . Sie müssen im Lichte der christuszentrierten Theologie verstanden werden. Das zentrale Thema aller paulinischen Schriften ist Jesus Christus. Sein Christozentrismus ist so stark, dass der Ausdruck in Christus (en Christo) 154 mal vorkommt. Sein Predigen der Frohen Botschaft entspricht seiner Ausrichtung auf Christus als den Erlöser oder Retter (vgl. 1 Korinther 2,1-5). Diese positive Schubkraft ist im ganzen Schrifttum des hl. Paulus gegenwärtig, in dem Gott alle Männer und Frauen, die glauben, vorherbestimmt, beruft, rechtfertigt und verherrlicht. Alle, die glauben, sind Schwestern und Brüder des Herrn.

1. Galater 1,19; 4,4-5; 4,28 –29 geschrieben um 54-55 AD

• Von den anderen Aposteln habe ich keinen gesehen, nur Jakobus, den Bruder des Herrn …
• Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die frei kaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen.
• Ihr aber, Brüder, seid Kinder der Verheißung wie Isaak. Doch wie damals der Sohn, der auf natürliche Weise gezeugt war, den verfolgte, der kraft des Geistes gezeugt war, so geschieht es auch jetzt.

2. 2 Korinther 5,14 c - 17: geschrieben im Herbst 57 AD

• ... Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben. Er ist für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde.
• Also schätzen wir von jetzt an niemand mehr nur nach menschlichen Maßstäben ein; auch wenn wir früher Christus nach menschlichen Maßstäben eingeschätzt haben, jetzt schätzen wir ihn nicht mehr so ein. Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.

3. Römer 1,3 - 4; 9,4 - 5 geschrieben ungefähr um 58 AD

• ... das Evangelium von seinem Sohn, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids, der dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn Gottes in Macht seit der Auferstehung von den Toten, das Evangelium von Jesus Christus, unserem Herrn.
• Sie sind Israeliten; damit haben sie die Sohnschaft, die Herrlichkeit, die Bundesordnungen, ihnen ist das Gesetz gegeben, der Gottesdienst und die Verheißungen, sie haben die Väter, und dem Fleisch nach entstammt ihnen der Christus, der über allem als Gott steht. Er ist gepriesen in Ewigkeit. Amen.

4. Philipper 2,6 geschrieben um 61- 63 AD

• Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuze.
Dies sind die zehn Verse im gesamten Werk des Paulus, die hinsichtlich ihrer, wenn auch vagen Beziehung zu Maria untersucht worden sind. Obwohl wir nur die Bestätigung ihrer Menschlichkeit und ihres jüdischen Erbes haben, die sie ihrem Sohn vererbte, sind dies grundlegende Fakten, die wichtig für das Fundament der Christologie von Paulus sind. Christi Mutter Maria ist in völliger Gewissheit eine von uns und mit seinem Wesen innig verbunden. Sie ist auch ganz gewiss „in Christus - eine neue Schöpfung,“ die nicht mehr für sich lebt, sondern für ihn, der um ihretwillen und um unser aller willen starb und auferweckt wurde

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Eine Skizze von Maria im Matthäus-Evangelium

Matthäus ging über den einfachen jüdischen Hintergrund der paulinischen Darstellung der Frau, die Jesus das Leben geschenkt hat, hinaus. Er übertraf auch das abrupte und bisweilen verwirrende Erscheinungsbild Marias, das Markus bot. Das Bild von Matthäus beschreibt die Mutter des Messias, die zugleich Jungfrau ist und mit Joseph aus dem Hause David vermählt ist.

Sie ist jüdisch in the lineage of Jesus und davidisch durch die Ehrerbietung und die Anerkennung, die ihr Joseph und dem Kind, das geboren werden soll,entgegenbringt.

Sie stellt eine Verheißung für die Heiden oder die Nationen dar, denn auch sie ist wie Abraham - unter jenen, die an die Verheißung Gottes, die Erlösung, glauben.

Matthäus Kapitel 1 und 2; 12,46 - 50 und 13, 53 – 58

Matthäus 1,1 – 17: Der Stammbaum oder die Ursprünge von Jesus Christus, des Messias

(Der Stammbaum schließt ab mit dem Hinweis:)... Josef, dem Mann Marias, von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus (der Messias) genannt wird.

Matthäus 1,18 - 25: Die Geburt Jesu

18 Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes.
19 Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen.
20 Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.
21 Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.
22 Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat:
23 Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.
24 Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.
25 Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar. Und er gab ihm den Namen Jesus.

Matthäus 2,1 -12 : Die Huldigung der Sterndeuter

1 Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war, k amen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem
2 und fragten : Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.
3 Als der König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem.
4 Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle.
5 Sie antworteten ihm : In Bethlehem in Judäa : denn so steht es bei dem Propheten :
6 Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda ; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel.
7 Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau s sagen,wann der Stern erschienen war,
8 Dann schickte er sie nach Bethlehem und sagte : Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist ; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige. Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war, dort blieb er stehen.
10 Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt.
11 Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter ; da fielen sie vor ihm nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor undf b bbrachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.
12 Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.

Matthäus 2,13 - 18 Die Flucht nach Ägypten. Der Kindermord in Bethlehem

13 Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte : Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter.und flieh nach Ägypten ; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage ; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten.
14 Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten.
15 Dort blieb er bis zum Tod des Herodes. Denn es sollte sich erfüllen, was der Herr durch den Propheten gesagt hat : Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.
16 Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten, wurde er sehr zornig, und er ließ in Bethlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten, genau der Zeit entsprechend. die er von den Stern- deutern erfahren hatte.
17 Damals erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist :
18 Ein Geschrei war in Rama zu hören, lautes Weinen und Klagen : Rahel weinte um ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn sie waren dahin.

Matthäus 2, 19 - 23 Die Rückkehr aus Ägypten

19 Als Herodes gestorben war, erschien dem Josef in Ägypten ein Engel des Herrn im Traum.
20 und sagte : Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und zieh in das Land Israel ; denn die Leute, die dem Kind nach dem Leben getrachtet haben, sind tot. 21 Da stand er auf und zog mit dem Kind und dessen Mutter in das Land Israel.
22 Als er aber hörte, dass in Judäa Archelaus an Stelle seines Vaters Herodes regierte, fürchtete er sich, dorthin zu gehen. Und weil er im Traum einen Befehl erhalten hatte, zog er in das Gebiet von Galiläa
23 und ließ sich in einer Stadt namens Nazaret nieder. Denn es sollte sich erfüllen, was durch die Propheten gesagt worden ist : Er wird Nazoräer genannt werden.

Matthäus 12, 46 - 50 Von den wahren Verwandten Jesu

46 Als Jesus noch mit den Leuten redete, standen seine Mutter und seine Brüder vor dem Haus und wollten mit ihm sprechen.
47 Da sagte jemand zu ihm : Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir sprechen.
48 Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er : Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?
49 Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte : Das hier sind meine Mutter und meine Brüder.
50 Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und und Schwester und Mutter.

Matthäus 13, 54 -58 Die Ablehnung Jesu in seiner Heimat

54 Jesus kam in seine Heimatstadt und lehrte die Menschen dort in der Synagoge. Da staunten alle und sagten : Woher hat er diese Weisheit und die Kraft, Wunder zu tun?
55 Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder?
56 Leben nicht alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles?
57 Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen : Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Fami- lie.
58 Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder.

Matthäus ging über den einfachen jüdischen Hintergrund der paulinischen Darstellung der Frau hinaus, die Jesus das Leben geschenkt hat. Er übertraf auch das hastige und sogar verwirrende Bild Marias, das Markus darbot. Das Bild von Matthäus ist das der Mutter des Messias, die ebenfalls eine Jungfrau ist und mit Joseph aus dem Hause Davids vermählt ist. Sie bringt die lange Erwartung nach einem davidischen Messias zum Abschluss,wie es aus der Verwendung von Jesaja 7, 14 durch Matthäus ersichtlich ist. Denn sie auch eine Tochter in der Geschlechterfolge Abrahams, ihres Stammvaters im Glauben. In Kapitel 1 ist sie eine Jungfrau und in Kapitel 2 eine Mutter. Sie ist jüdisch in the lineage of Jesus und davidisch durch die Ehrerbietung und die Anerkennung, die ihr Joseph und dem Kind, das geboren werden soll,entgegenbringt. Sie stellt eine Verheißung dar für die Heiden oder die Nationen, denn sie ist auch wie Abraham unter jenen, die an die Verheißung Gottes, die Erlösung, glauben.

Matthäus hat vollendet, was Paulus in seinen Briefen angefangen hat, nämlich das Judesein von Jesus und seiner Mutter Maria. All das, worauf Paulus angespielt hat, und all das, was von Markus festgehalten wurde, wird nun von Matthäus in einer weiterentwickelten biblischen Tradition aufgegriffen.

Matthäus zeigt Jesus als die Vollendung dessen, wovon der Evangelist angenommen hatte, dass es das Ziel der hebräischen Schriften sei. Er verwendet Formel und Texte der Vollendung weit mehr als alle drei noch verbleibenden Evangelisten. Seine besondere Hervorhebung von Jesus als dem Messias dehnt sich nicht nur auf die Geburtsgeschichte aus, sondern auch auf das Wirken Jesu und auf die österlichen Geheimnisse. Auf diese Weise hat uns Matthäus für die nächste Stufe der christologischen und marianischen Entwicklung vorbereitet. Er hat ehrfurchtsvoll von der Mutter des Messias gesprochen und bereitet den Weg für Lukas, der es der Jungfrau ermöglichen wird, für sich selbst zu sprechen.

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Das Porträt von Maria, der Mutter Jesu, im Lukasevangelium

Das Lukasevangelium und die Apostelgeschichte geben uns den wesentlichen Rahmen für den Anfang eines authentischen Studiums über Maria. Dieses Evangelium ist eine christuszentrierte Verkündigung an die christlichen Gläubigen aller Zeiten. Maria, die Mutter des Herrn, ist vor allem eine Gläubige, die Jesus von seiner Empfängnis und Geburt an durch seine Kindheit und Jugend, sowie sein Mannesalter begleitet hat.

Auch nach seinem Tod bleibt Maria eine Gläubige und ist dabei, als die Verheißung des Geites Jesu an Pfingsten erfüllt wird. Es gibt keinen einzigen Menschen, der je eine so enge Verbindung mit Jesus in all seinen Lebensstationen und denen seiner Kirche gehabt hat.

Lukas 1,26 – 38: Die Verheißung der Geburt Jesu

26 Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret
27 zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Hause Davids stammte . Der Name der Jungfrau war Maria.
28 Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.
29 Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
30 Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
31 Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben.
32 Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
33 Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
34 Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
35 Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.
36 Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.
37 Denn für Gott ist nichts unmöglich.
38 Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Lukas 1,39 – 45: Der Besuch Marias bei Elisabet

39 Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
40 Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet.
41 Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt
42 und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
43 Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt ?
44 In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
45 Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Lukas 1,46 - 56: Das Magnificat: Marias Lied der Freude und des Lobes von Jahwe

46 Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn,
47 und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter,
48 denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
49 Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig.
50 Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.
51 Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
52 er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen .
53 Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen .
54 Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,
55 das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig .
56 Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

Lukas 2, 1-7: Die Geburt Jesu

1 In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen.
2 Dies geschah zum ersten mal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien.
3 Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen .
4 So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt, denn er war aus dem Geschlechte Davids .
5 Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.
6 Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft,
7 und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

Lukas 2,8 - 20: Die Hirten und die Engel

8 In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.
9 Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr.
10 Der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll:
11 Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr.
12 Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt.
13 Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:
14 Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.
15 Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir gehen nach Bethlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden ließ. 16 So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.
17 Als sie es sahen , erzählten sie , was ihnen über dieses Kind gesagt worden war.
18 Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten.
19 Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach.
20 Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war.

Lukas 2,21 – 40: Das Zeugnis des Simeon und der Hanna über Jesus

21 Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind im Schoße seiner Mutter empfangen wurde.
22 Dann kam für sie der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen,
23 gemäß dem Gesetz des Herrn, indem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein.
24 Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
25 In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels, und der heilige Geist ruhte auf ihm.
26 Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe.
27 Jetzt wurde er vom Heiligen Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesu herein brachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war,
28 nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten:
29 Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
30 Denn meine Augen haben das Heil gesehen,
31 das du vor allen Völkern bereitet hast,
32 ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und die Herrlichkeit für dein Volk Israel.
33 Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden.
34 Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird.
35 Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selber wird ein Schwert durch die Seele dringen.
36 Damals lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuels, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt;
37 nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten .
38 In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.
39 Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück.
40 Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit und seine Gnade ruhte auf ihm.

Lukas 2, 41 – 52: Der zwölfjährige Jesus im Tempel

41 Die Eltern gingen jedes Jahr zum Paschahfest nach Jerusalem.
42 Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach.
43 Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten.
44 Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten.
45 Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort.
46 Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen.
47 Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten.
48 Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht.
49 Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?
50 Doch sie verstanden nicht, was er ihnen sagen wollte.
51 Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.
52 Jesus aber wuchs heran, und seine Weisheit nahm zu, und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.

Lukas 8, 19 - 21: Von den wahren Verwandten Jesu; (vgl. Matthäus 12, 46 – 50; Markus 3, 31 – 35)

19 Eines Tages kamen seine Mutter und seine Brüder zu ihm; sie konnten aber wegen der vielen Leute nicht zu ihm gelangen.
20 Da sagte man ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und möchten dich sehen.
21 Er erwiderte: Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort hören und danach handeln.

Luke 11, 27 – 28: Zweierlei Seligpreisungen

27 Als er das sagte, rief eine Frau aus der Menge ihm zu: Selig die Frau, deren Leib dich getragen und deren Brust dich genährt hat.
28 Er aber erwiderte: Selig sind vielmehr die, die das Wort Gottes hören und es befolgen.

Apostelgeschichte 1, 12 – 14: Letzte Erwähnung Marias

12 Dann kehrten sie vom Ölberg, der nur einen Sabbatweg von Jerusalem entfernt ist, nach Jerusalem zurück .
13 Als sie in die Stadt kamen, gingen sie das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus.
14 Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.

Auf dem Hintergrund dieser Texte wird es offensichtlich, dass das Lukasevangelium und die Apostelgeschichte uns einen wesentlichen Rahmen für den Anfang eines authentischen Studiums über Maria (Mariologie) bieten. Dieses Evangelium ist keine Mariolatrie (Anbetung Mariens), sondern eine christuszentrierte Verkündigung für die christlichen Gläubigen aller Zeiten. Maria, die Mutter des Herrn, ist vor allem dargestellt als Gläubige. Lukas hat uns durch diese Gläubige in die Geheimnisse der Freude und der Schmerzen eingeführt. An Pfingsten tritt sie in das Geheimnis der Herrlichkeit des auferstandenen Herren ein, der stets seinen Verheißungen treu bleibt. Jedes authentische Studium über Maria sollte mit dieser lukanischen Perspektive beginnen, denn er ist der einzige Evangelist, der durch seine eigene theologische Zielsetzung dieses Portrait Marias als einer Frau des Glaubens, die redet, betet und im Namen ihres Sohnes Jesus zuhört, entwickelt hat. as a woman of faith who speaks, prays, and listens in the name of her son Jesus.

Eine synoptische Darstellung von Maria und den Verwandten Jesu

Matthäus 12, 46 - 50
46 Als Jesus noch mit den Leuten redete, standen seine Mutter und seine Brüder vor dem Haus und wollten mit ihm sprechen.
47 Da sagte jemand zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir sprechen.
48 Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?
49 Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder.
50 Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

Markus 3, 31- 35
31 Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen ihn herausrufen.
32 Es saßen viele Leute um ihn herum, und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir.
33 Er erwiderte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder?
34 Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder.
35 Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

Lukas 8, 19 - 21
19 Eines Tages kamen seine Mutter und seine Brüder zu ihm; sie konnten aber wegen der vielen Leute nicht zu ihm gelangen.
20 Da sagte man ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und möchten dich sehen.
21 Er erwiderte: Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören und danach handeln.

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Das Johannesevangelium und die Mutter Jesu

Der Text des Johannes gibt uns einen Einblick in einige historische Ereignisse im Leben Jesu, seiner Jünger und seiner Familie. Das Evangelium schildert auch Überlieferungen von Traditionen über Jesus, seine Jünger und seine Familie, die nirgendwo anders schriftlich belegt sind. Deshalb ist der Text des Johannes von grundlegender Bedeutung, denn er ist die Grundlage der Menschwerdung und erinnert daran, dass Jesus wahrhaft der Sohn Gottes ist.

Johannes 1, 13: Aus Gott geboren

.. die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. (In einigen antiken lateinischen Manuskripten heißt es: ... der nicht aus dem Blut oder dem Willen des Fleisches oder dem Willen des Mannes geboren wurde, sondern aus Gott.)

Johannes 2, 1 - 12: Die Hochzeit in Kana als Zeichen

1. Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei.
2. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.
3. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr.
4. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
5. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!
6. Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter.
7. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand.
8. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm.
9. Er kostete das Wasser , das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen
10. und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten.
11. So tat Jesus sein erstes Zeichen in Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit; und seine Jünger glaubten an ihn.
12. Dann zog er mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern nach Kafarnaum hinab. Dort blieben sie einige Zeit.

Johannes 6, 42: Jesus, der Sohn Josefs

Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen?

Johannes 7, 3 – 5: Der Unglaube der Brüder Jesu

Da sagten seine Brüder zu ihm: Geh von hier fort und zieh nach Judäa, damit auch deine Jünger deine Werke sehen, die du vollbringst.
Denn niemand wirkt im Verborgenen, wenn er öffentlich bekannt sein möchte. Wenn du dies tust, zeig dich der Welt!
Auch seine Brüder glaubten nämlich nicht an ihn.

Johannes 7, 41 – 43; 8, 41: Spaltung unter dem Volk über den Ursprung des Messias

Andere sagten: Es ist der Messias. Wieder andere sagten: Kommt denn der Messias aus Galiläa?
Sagt nicht die Schrift: Der Messias kommt aus dem Geschlecht Davids und aus dem Dorf Betlehem, wo David lebte?
So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge.
Ihr vollbringt die Werke eures Vaters. Sie entgegneten ihm: Wir stammen nicht aus einem Ehebruch, sondern haben nur den einen Vater: Gott.

Johannes 19, 25 – 28 a: Maria und der Lieblingsjünger am Fuße des Kreuzes

Bei dem Kreuze Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdalena.
Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe deinen Sohn!
Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.
Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet.

Der Text des Johannesevangeliums beinhaltet Szenen, die in ähnlicher Weise auch bei den Synoptikern gefunden werden können. Gleichzeitig weist das 4. Evangelium aber auch Texte auf, die unabhängig von den Synoptikern sind und uns eine tief gehende Betrachtung über Jesus und jene bieten, die ihn umgeben. Der Text des Johannes ist von grundlegender Bedeutung, weil es aufgrund seines späteren Datums eine tiefere Besinnung auf das Christusgeheimnis bietet.

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Die Vision der Apokalypse: Eine Frau mit der Sonne bekleidet Offenbarung 11,15 - 12, 17

Um die Vision einer Frau mit der Sonne bekleidet und den Mond unter ihren Füßen unterzubringen, ist der Text innerhalb seines größeren Zusammenhangs gestellt worden. Er beschreibt den siebten Engel, der seine Posaune bläst; somit ist dies die Vervollständigung eines anderen großen Augenblicks in der Vision des Sehers (Johannes, der Ältere). Die messianische Botschaft des Textes wird deutlich:

Geheime Offenbarung 11, 15 - 19: Die Frau mit der Sonne bekleidet

15 Der siebte Engel blies seine Posaune. Da ertönten laute Stimmen im Himmel, die riefen: Nun gehört die Herrschaft über die Welt unserem Herrn und seinem Gesalbten; und sie werden herrschen in alle Ewigkeit.
16 Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, warfen sich nieder, beteten Gott an
17 und sprachen: Wir danken dir Herr, Gott und Herrscher über die ganze Schöpfung, der du bist und der du warst; denn du hast deine große Macht in Anspruch genommen und die Herrschaft angetreten.
18 Die Völker gerieten in Zorn. Da kam dein Zorn und die Zeit, die Toten zu richten: die Zeit, deine Knechte zu belohnen, die Propheten und die Heiligen und alle, die deinen Namen fürchten, die Kleinen und die Großen, die Zeit, alle zu verderben, die die Erde verderben.
19 Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet und in seinem Tempel wurde die Lade seines Bundes sichtbar: Da begann es zu blitzen, zu dröhnen und zu donnern; es gab ein Beben und schweren Hagel.

In dieser Szene werden sowohl das Gericht als auch die Erlösung angekündigt. Angesichts der sich anschließenden Vision der Frau werden wir zu dem Verständnis geführt, dass der endgültige, eschatologische Sieg des Messias in der Zukunft zu erwarten ist, aber zur gleichen Zeit ist der Tod Jesu am Kreuz der wahre Sieg über alle Mächte des Bösen. Vergleichbar der schon verwirklichten und doch noch ausstehenden Eschatologie des Johannesevangeliums schaut die Geheime Offenbarung auf den Tod Jesu zurück und von diesem Geschehnis zeigt sie den endgültigen Sieg über alle Sünden und den Tod.

Es ist der letzte Vers dieser Szene, der zu der Perikope über die Frau, die mit der Sonne bekleidet ist, führt. Vers 19 spricht von der Offenbarung Gottes durch die Bundeslade. Dieses Symbol ist aus dem Alten Testament in die Neue Offenbarung übernommen worden, die denjenigen, der durchbohrt worden ist, am Sonntag, dem Tag des Herrn, feiert (vgl. Offb 1, 7. 10). Diese Offenbarung Gottes in der Bundeslade wird nun durch die Vision der Frau ergänzt, die jene verkörpert, die dem wahrhaften Zeugen Gottes, Jesus, dem Messias, folgen. In Kapitel 21wird die Frau als das Symbol des neuen Jerusalem dargestellt. Hier ist sie mit Gott und jenen vereint, die Kinder Gottes durch die Verheißung des Bundes sind: Ich werde ihr Gott sein, und sie werden meine Kinder sein. (Offb. 21, 7). Es ist hilfreich, sich daran zu erinnern, dass die Visionen ineinander übergehen und sich gegenseitig ergänzen. Die sieben Siegel und die sieben Posaunen und vielleicht sogar jeder Hinweis auf die Zahl sieben dient dazu, die visionären Erlebnisse des Sehers zu verbinden. In diesem Zusammenhang ereignet sich jetzt die Vision der Frau und des Drachens.

Geheime Offenbarung 12, 1 -18: Die Frau und der Drache

1 Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt.
2 Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen.
3 Ein anderes Zeichen erschien am Himmel: ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen.
4 Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel und warf sie auf die Erde herab. Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war.
5 Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der über alle Völker mit eisernem Zepter herrschen wird. Und ihr Kind wurde zu Gott und zu seinem Thron entrückt.
6 Die Frau aber floh in die Wüste, wo Gott ihr einen Zufluchtsort geschaffen hatte; dort wird man sie mit Nahrung versorgen, zwölfhundertsechzig Tage lang.
7 Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften,
8 aber sie konnten sich nicht halten, und sie verloren ihren Platz im Himmel.
9 Er wurde gestürzt; der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt, und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen.
10 Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der rettende Sieg, die Macht und die Herrschaft unseres Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten; denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, der sie bei Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte.
11 Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und durch ihr Wort und Zeugnis; sie hielten ihr Leben nicht fest, bis hinein in den Tod.
12 Darum jubelt ihr Himmel und alle, die darin wohnen. Weh aber euch, Land und Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen; seine Wut ist groß, weil er weiß, dass ihm nur noch eine kurze Frist bleibt.
13 Als der Drache erkannte, dass er auf die Erde gestürzt war, verfolgte er die Frau, die den Sohn geboren hatte.
14 Aber der Frau wurden die beiden Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in der Wüste an ihren Ort fliegen konnte. Dort ist sie vor der Schlange sicher und wird eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit (Einheitsübersetzung Heilige Schrift Offb 12, 14) .
15 Die Schlange spie einen Strom von Wasser aus ihrem Rachen hinter der Frau her, damit sie von den Fluten fortgerissen werde.
16 Aber die Erde kam der Frau zu Hilfe; sie öffnete sich und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Rachen gespien hatte.
17 Da geriet der Drache in Zorn über die Frau, und er ging fort, um Krieg zu führen mit ihren übrigen Nachkommen, die den Geboten Gottes gehorchen und an dem Zeugnis für Jesus festhalten.
18 Und der Drache trat an den Strand des Meeres.

Exegetische Ausführungen

Innerhalb der katholischen Tradition gibt es zwei Interpretationen, die für das zwölfte Kapitel der Geheimen Offenbarung angegeben werden. Die eine sieht in der Frau das Bild der Kirche; die andere das Bild von Maria, der Mutter des Messias. Einige Exegeten sehen nur einen Aspekt dieser Szene, nämlich den kirchlichen; andere wiederum nur die marianische Interpretation. Wieder andere verstehen beiden Aspekte als Symbol des himmlischen Jerusalems.

1. Die Frau steht für Israel (die Tochter Zions), der Nation, aus der der Messias kommt (vgl. Jesaja 66, 7). Der Text schildert Israel, das die Geburt des Messias erwartet. Der Verfasser, ein jüdischer Christ , „tauft“ sozusagen die Textstellen und die Bilder, die Israel beschreiben.

2. Die Frau symbolisiert die Kirche oder das entfaltete und vollendete Israel, welches wie das ursprüngliche Israel die Mutter all jener ist, die an Gott glauben.

3. Mittelalterliche Ausleger und Seelsorger sowie einige zeitgenössische Exegeten und Mariologen identifizieren die Frau mit Maria, dem Vorbild der Kirche. Maria ist die Tochter Zions - der vollkommenen Ausdrucksform des alten Israels als Gemeinschaft des Glaubens und Gehorsams, die das Kommen des Messias erwartet, - die Gemeinschaft, in der der Messias geboren wird. Sie ist auch die vollkommene Ausdrucksform des neuen Israel,von denen (denjenigen) die „glauben“, und auf Grund ihres Glaubens gerechtfertigt sind; von jenen, die seinem Wort gehorchen und die für das Zeugnis Jesu leiden (vgl. de la Potterie, Mary in the Mystery of the Covenant, New York, Alba House 1992, pp. 239 –264; A New Catholic commentary on holy scripture. Reginald C. Fuller, general editor; with a foreword by the Cardinal Archbishop of Westminster. Nashville, Nelson 1984: Revelation, p. 1277) .

Folgendes sind spezifische Ausführungen über einige der behandelten Verse:

Vers :1 Die Frau ist ein treffendes Zeichen für die gläubige Gemeinschaft, denn sie erscheint im allerhöchsten Himmel, während sich die Sünde im Abgrund oder in den niedrigsten Gefilden ereignet. Sie ist die Antithese der Hure, und als ein Symbol ist sie in der Offenbarung genauso symbolisch und bedeutend wie das Lamm. Im Kodex A schaut sie nicht auf die Sonne, sondern sie ist mit ihr bekleidet. Die Sonne, die wohl Gott verkörpert, ist ein Wall oder ein Schutz um die Frau, die die Gemeinschaft oder die Kirche darstellt.

Vers 2: en gastri echousa (schwanger sein) ist ein Ausdruck, mit dem Matthäus in Kapitel 1, Vers 18,23 Marias Zustand beschreibt. Der Ausdruck „sich in Geburtswehen befinden“ (basanizome) wird ebenso bei Johannes 16, 19 –22 und Jesaja 66, 7 gefunden. Die symbolisierte Geburt ist etwas mehr als eine leibliche Geburt .

Vers 3: Der feuerrote Drache ist ein Symbol des Mordes und der Verfolgung. Die Mishnah sieht den Drachen als das Werk des Götzendienstes. Der Verfasser der Offenbarung identifiziert ihn mit dem Teufel und der alten Schlange.

Vers 4: Der Ausdruck „fegen“ kennzeichnet die ungeheure Größe dieses Seeungeheuers.

Vers 5: Es gibt keinen Hinweis auf die Jungfräulichkeit der Frau oder auf ihren Sohn als Erstgeborenen.

Vers 14: „Zwei Zeiten und eine halbe Zeit“ verweist auf die 42 Monate in Offb 12,6 (42 =3 und ein halb x 12). Matthäus verwendet ein ähnliches Zahlenspiel in seiner Genealogie, 3 x14 Generationen. Es gab zweiundvierzig symbolische Generationen vor dem Kommen des Messias; es könnten zweiundvierzig weitere bis zu seiner erneuten Wiederkehr.sein.

Vers 17: Nur dieser Text und Genesis 3, 15 legen ein so großes Gewicht auf den Samen oder auf die Nachkommenschaft der Frau.

Alle Symbolik, die in dieser Szene verwendet wird - die Sonne, der Mond, die Sterne - deutet daraufhin, dass die Frau in Kapitel 12 die Gemeinschaft von Israel ist, wie sie in Exodus 19, 5 - 6 dargestellt wird. „Jetzt aber, wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein. Mir gehört die ganze Erde, ihr aber sollt mir als ein Reich von Priestern und als heiliges Volk gehören.“

Diese Symbolik wird auch durch die zwölf Stämme angedeutet, die in Offenbarung 7 geschildert werden. Eine andere Quelle ist Jesaja 26, 17 - 27 besonders für Offenbarung 20, 1 – 4. Dieser biblische Hintergrund deutet daraufhin, dass die Frau das gläubige Jerusalem darstellt; dass sie leidet, aber von Gott Hilfe erlangen wird; dass ihr Gegner der Drache ist. Dupont-Sommer bezieht die Weissagungen von II Jesaja auf die Mutter des Messias (Jesaja 52, 13 – 53, 12 = die Weissagungen über den leidenden Gottesknecht).

Ebenso können wir einige Parallelen mit dem Qumran Dokument 1 QH 3 feststellen: „Im Angesicht der Texte des Alten Testaments und 1 QH 3 scheint es einsichtig zu sein, dass die Frau, die gläubige, priesterliche und prophetische Gemeinschaft versinnbildlicht; das Kind ist ein bedeutender Führer, und der Drache ist Satan. Offenbarung 17-18 erwähnt die Hure, die eine andere Version der Mutter der Schlange sein kann, der ungläubigen Gemeinschaft, die mit dem gefallenen Engel vereint ist.“ (Anchor Bible , p. 205 ).

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DIE PAULINISCHE VORAHNUNG EINER JüDISCHEN FRAU

Die folgenden acht Textstellen aus den Paulusbriefen können, wenn auch vage, mit Maria in Verbindung gebracht werden . Sie müssen im Lichte der christuszentrierten Theologie verstanden werden. Das zentrale Thema aller paulinischen Schriften ist Jesus Christus. Sein Christozentrismus ist so stark, dass der Ausdruck in Christus (en Christo) 154 mal vorkommt. Sein Predigen der Frohen Botschaft entspricht seiner Ausrichtung auf Christus als den Erlöser oder Retter (vgl. 1 Korinther 2,1-5). Diese positive Schubkraft ist im ganzen Schrifttum des hl. Paulus gegenwärtig, in dem Gott alle Männer und Frauen, die glauben, vorherbestimmt, beruft, rechtfertigt und verherrlicht. Alle, die glauben, sind Schwestern und Brüder des Herrn.

1. Galater 1,19; 4,4-5; 4,28 –29 geschrieben um 54-55 AD

• Von den anderen Aposteln habe ich keinen gesehen, nur Jakobus, den Bruder des Herrn …
• Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die frei kaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen.
• Ihr aber, Brüder, seid Kinder der Verheißung wie Isaak. Doch wie damals der Sohn, der auf natürliche Weise gezeugt war, den verfolgte, der kraft des Geistes gezeugt war, so geschieht es auch jetzt.

2. 2 Korinther 5,14 c - 17: geschrieben im Herbst 57 AD

• ... Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben. Er ist für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde.
• Also schätzen wir von jetzt an niemand mehr nur nach menschlichen Maßstäben ein; auch wenn wir früher Christus nach menschlichen Maßstäben eingeschätzt haben, jetzt schätzen wir ihn nicht mehr so ein. Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.

3. Römer 1,3 - 4; 9,4 - 5 geschrieben ungefähr um 58 AD

• ... das Evangelium von seinem Sohn, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids, der dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn Gottes in Macht seit der Auferstehung von den Toten, das Evangelium von Jesus Christus, unserem Herrn.
• Sie sind Israeliten; damit haben sie die Sohnschaft, die Herrlichkeit, die Bundesordnungen, ihnen ist das Gesetz gegeben, der Gottesdienst und die Verheißungen, sie haben die Väter, und dem Fleisch nach entstammt ihnen der Christus, der über allem als Gott steht. Er ist gepriesen in Ewigkeit. Amen.

4. Philipper 2,6 geschrieben um 61- 63 AD

• Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuze.
Dies sind die zehn Verse im gesamten Werk des Paulus, die hinsichtlich ihrer, wenn auch vagen Beziehung zu Maria untersucht worden sind. Obwohl wir nur die Bestätigung ihrer Menschlichkeit und ihres jüdischen Erbes haben, die sie ihrem Sohn vererbte, sind dies grundlegende Fakten, die wichtig für das Fundament der Christologie von Paulus sind. Christi Mutter Maria ist in völliger Gewissheit eine von uns und mit seinem Wesen innig verbunden. Sie ist auch ganz gewiss „in Christus - eine neue Schöpfung,“ die nicht mehr für sich lebt, sondern für ihn, der um ihretwillen und um unser aller willen starb und auferweckt wurde

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DAS ERSTE BILD VON MARIA IM MARKUS-EVANGELIUM (65 – 70 n. Chr.)

Markus präsentiert uns die klare Silhouette einer frommen jüdischen Mutter, die über die Tätigkeit ihres Sohnes Jesus besorgt ist. Viele unserer Behauptungen über Maria sind auf Markus 3,31 – 35 zurückzuführen.

Im Gegensatz zu Paulus ist das Bild Marias bei Markus nicht mehr obskur, sondern deutlicher, genauer und ausdrücklicher. Wenn auch Markus ungefähr die gleiche Anzahl Verse über Maria hat, sagen sie mehr aus als die von Paulus. Markus verdanken wir, dass er ihr für uns zum ersten Mal einen Namen gegeben hat ( siehe Markus 6, 3 ) .

Markus 3, 31 - 35: Maria und die Verwandten Jesu

Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen ihn herausrufen.
Es saßen viele Leute um ihn herum, und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir.
Er erwiderte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?
Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn saßen, und er sagte: Das hier sind meine Mutter, und meine Brüder.
Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

Markus 6, 1 - 6 a: Der Sohn Marias

Von dort brach Jesus auf und kam in seine Heimatstadt; seine Jünger begleiteten ihn.
Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen!
Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab.
Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.
Und er konnte dort keine Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie.
Und er wunderte sich über ihren Unglauben.

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EINE SKIZZE VON MARIA IM MATTHäUS -EVANGELIUM

Matthäus ging über den einfachen jüdischen Hintergrund der paulinischen Darstellung der Frau, die Jesus das Leben geschenkt hat, hinaus. Er übertraf auch das abrupte und bisweilen verwirrende Erscheinungsbild Marias, das Markus bot. Das Bild von Matthäus beschreibt die Mutter des Messias, die zugleich Jungfrau ist und mit Joseph aus dem Hause David vermählt ist.

Sie ist jüdisch in the lineage of Jesus und davidisch durch die Ehrerbietung und die Anerkennung, die ihr Joseph und dem Kind, das geboren werden soll,entgegenbringt.

Sie stellt eine Verheißung für die Heiden oder die Nationen dar, denn auch sie ist wie Abraham - unter jenen, die an die Verheißung Gottes, die Erlösung, glauben.

Matthäus Kapitel 1 und 2; 12,46 - 50 und 13, 53 – 58

Matthäus 1,1 – 17: Der Stammbaum oder die Ursprünge von Jesus Christus, des Messias

(Der Stammbaum schließt ab mit dem Hinweis:)... Josef, dem Mann Marias, von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus (der Messias) genannt wird.

Matthäus 1,18 - 25: Die Geburt Jesu

18 Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes.
19 Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen.
20 Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.
21 Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.
22 Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat:
23 Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.
24 Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.
25 Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar. Und er gab ihm den Namen Jesus.

Matthäus 2,1 -12 : Die Huldigung der Sterndeuter

1 Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war, k amen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem
2 und fragten : Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.
3 Als der König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem.
4 Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle.
5 Sie antworteten ihm : In Bethlehem in Judäa : denn so steht es bei dem Propheten :
6 Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda ; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel.
7 Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau s sagen,wann der Stern erschienen war,
8 Dann schickte er sie nach Bethlehem und sagte : Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist ; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige. Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war, dort blieb er stehen.
10 Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt.
11 Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter ; da fielen sie vor ihm nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor undf b bbrachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.
12 Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.

Matthäus 2,13 - 18 Die Flucht nach Ägypten. Der Kindermord in Bethlehem

13 Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte : Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter.und flieh nach Ägypten ; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage ; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten.
14 Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten.
15 Dort blieb er bis zum Tod des Herodes. Denn es sollte sich erfüllen, was der Herr durch den Propheten gesagt hat : Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.
16 Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten, wurde er sehr zornig, und er ließ in Bethlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten, genau der Zeit entsprechend. die er von den Stern- deutern erfahren hatte.
17 Damals erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist :
18 Ein Geschrei war in Rama zu hören, lautes Weinen und Klagen : Rahel weinte um ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn sie waren dahin.

Matthäus 2, 19 - 23 Die Rückkehr aus Ägypten

19 Als Herodes gestorben war, erschien dem Josef in Ägypten ein Engel des Herrn im Traum.
20 und sagte : Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und zieh in das Land Israel ; denn die Leute, die dem Kind nach dem Leben getrachtet haben, sind tot. 21 Da stand er auf und zog mit dem Kind und dessen Mutter in das Land Israel.
22 Als er aber hörte, dass in Judäa Archelaus an Stelle seines Vaters Herodes regierte, fürchtete er sich, dorthin zu gehen. Und weil er im Traum einen Befehl erhalten hatte, zog er in das Gebiet von Galiläa
23 und ließ sich in einer Stadt namens Nazaret nieder. Denn es sollte sich erfüllen, was durch die Propheten gesagt worden ist : Er wird Nazoräer genannt werden.

Matthäus 12, 46 - 50 Von den wahren Verwandten Jesu

46 Als Jesus noch mit den Leuten redete, standen seine Mutter und seine Brüder vor dem Haus und wollten mit ihm sprechen.
47 Da sagte jemand zu ihm : Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir sprechen.
48 Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er : Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?
49 Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte : Das hier sind meine Mutter und meine Brüder.
50 Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und und Schwester und Mutter.

Matthäus 13, 54 -58 Die Ablehnung Jesu in seiner Heimat

54 Jesus kam in seine Heimatstadt und lehrte die Menschen dort in der Synagoge. Da staunten alle und sagten : Woher hat er diese Weisheit und die Kraft, Wunder zu tun?
55 Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder?
56 Leben nicht alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles?
57 Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen : Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Fami- lie.
58 Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder.

Matthäus ging über den einfachen jüdischen Hintergrund der paulinischen Darstellung der Frau hinaus, die Jesus das Leben geschenkt hat. Er übertraf auch das hastige und sogar verwirrende Bild Marias, das Markus darbot. Das Bild von Matthäus ist das der Mutter des Messias, die ebenfalls eine Jungfrau ist und mit Joseph aus dem Hause Davids vermählt ist. Sie bringt die lange Erwartung nach einem davidischen Messias zum Abschluss,wie es aus der Verwendung von Jesaja 7, 14 durch Matthäus ersichtlich ist. Denn sie auch eine Tochter in der Geschlechterfolge Abrahams, ihres Stammvaters im Glauben. In Kapitel 1 ist sie eine Jungfrau und in Kapitel 2 eine Mutter. Sie ist jüdisch in the lineage of Jesus und davidisch durch die Ehrerbietung und die Anerkennung, die ihr Joseph und dem Kind, das geboren werden soll,entgegenbringt. Sie stellt eine Verheißung dar für die Heiden oder die Nationen, denn sie ist auch wie Abraham unter jenen, die an die Verheißung Gottes, die Erlösung, glauben.

Matthäus hat vollendet, was Paulus in seinen Briefen angefangen hat, nämlich das Judesein von Jesus und seiner Mutter Maria. All das, worauf Paulus angespielt hat, und all das, was von Markus festgehalten wurde, wird nun von Matthäus in einer weiterentwickelten biblischen Tradition aufgegriffen.

Matthäus zeigt Jesus als die Vollendung dessen, wovon der Evangelist angenommen hatte, dass es das Ziel der hebräischen Schriften sei. Er verwendet Formel und Texte der Vollendung weit mehr als alle drei noch verbleibenden Evangelisten. Seine besondere Hervorhebung von Jesus als dem Messias dehnt sich nicht nur auf die Geburtsgeschichte aus, sondern auch auf das Wirken Jesu und auf die österlichen Geheimnisse. Auf diese Weise hat uns Matthäus für die nächste Stufe der christologischen und marianischen Entwicklung vorbereitet. Er hat ehrfurchtsvoll von der Mutter des Messias gesprochen und bereitet den Weg für Lukas, der es der Jungfrau ermöglichen wird, für sich selbst zu sprechen.

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DAS PORTRäT VON MARIA, DER MUTTER JESU, IM LUKASEVANGELIUM

Das Lukasevangelium und die Apostelgeschichte geben uns den wesentlichen Rahmen für den Anfang eines authentischen Studiums über Maria. Dieses Evangelium ist eine christuszentrierte Verkündigung an die christlichen Gläubigen aller Zeiten. Maria, die Mutter des Herrn, ist vor allem eine Gläubige, die Jesus von seiner Empfängnis und Geburt an durch seine Kindheit und Jugend, sowie sein Mannesalter begleitet hat.

Auch nach seinem Tod bleibt Maria eine Gläubige und ist dabei, als die Verheißung des Geites Jesu an Pfingsten erfüllt wird. Es gibt keinen einzigen Menschen, der je eine so enge Verbindung mit Jesus in all seinen Lebensstationen und denen seiner Kirche gehabt hat.

Lukas 1,26 – 38: Die Verheißung der Geburt Jesu

26 Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret
27 zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Hause Davids stammte . Der Name der Jungfrau war Maria.
28 Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.
29 Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
30 Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
31 Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben.
32 Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
33 Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
34 Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
35 Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.
36 Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.
37 Denn für Gott ist nichts unmöglich.
38 Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Lukas 1,39 – 45: Der Besuch Marias bei Elisabet

39 Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
40 Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet.
41 Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt
42 und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
43 Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt ?
44 In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
45 Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Lukas 1,46 - 56: Das Magnificat: Marias Lied der Freude und des Lobes von Jahwe

46 Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn,
47 und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter,
48 denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
49 Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig.
50 Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.
51 Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
52 er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen .
53 Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen .
54 Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,
55 das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig .
56 Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

Lukas 2, 1-7: Die Geburt Jesu

1 In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen.
2 Dies geschah zum ersten mal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien.
3 Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen .
4 So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt, denn er war aus dem Geschlechte Davids .
5 Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.
6 Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft,
7 und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

Lukas 2,8 - 20: Die Hirten und die Engel

8 In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.
9 Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr.
10 Der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll:
11 Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr.
12 Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt.
13 Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:
14 Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.
15 Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir gehen nach Bethlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden ließ. 16 So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.
17 Als sie es sahen , erzählten sie , was ihnen über dieses Kind gesagt worden war.
18 Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten.
19 Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach.
20 Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war.

Lukas 2,21 – 40: Das Zeugnis des Simeon und der Hanna über Jesus

21 Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind im Schoße seiner Mutter empfangen wurde.
22 Dann kam für sie der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen,
23 gemäß dem Gesetz des Herrn, indem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein.
24 Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
25 In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels, und der heilige Geist ruhte auf ihm.
26 Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe.
27 Jetzt wurde er vom Heiligen Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesu herein brachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war,
28 nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten:
29 Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
30 Denn meine Augen haben das Heil gesehen,
31 das du vor allen Völkern bereitet hast,
32 ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und die Herrlichkeit für dein Volk Israel.
33 Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden.
34 Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird.
35 Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selber wird ein Schwert durch die Seele dringen.
36 Damals lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuels, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt;
37 nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten .
38 In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.
39 Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück.
40 Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit und seine Gnade ruhte auf ihm.

Lukas 2, 41 – 52: Der zwölfjährige Jesus im Tempel

41 Die Eltern gingen jedes Jahr zum Paschahfest nach Jerusalem.
42 Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach.
43 Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten.
44 Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten.
45 Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort.
46 Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen.
47 Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten.
48 Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht.
49 Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?
50 Doch sie verstanden nicht, was er ihnen sagen wollte.
51 Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.
52 Jesus aber wuchs heran, und seine Weisheit nahm zu, und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.

Lukas 8, 19 - 21: Von den wahren Verwandten Jesu; (vgl. Matthäus 12, 46 – 50; Markus 3, 31 – 35)

19 Eines Tages kamen seine Mutter und seine Brüder zu ihm; sie konnten aber wegen der vielen Leute nicht zu ihm gelangen.
20 Da sagte man ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und möchten dich sehen.
21 Er erwiderte: Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort hören und danach handeln.

Luke 11, 27 – 28: Zweierlei Seligpreisungen

27 Als er das sagte, rief eine Frau aus der Menge ihm zu: Selig die Frau, deren Leib dich getragen und deren Brust dich genährt hat.
28 Er aber erwiderte: Selig sind vielmehr die, die das Wort Gottes hören und es befolgen.

Apostelgeschichte 1, 12 – 14: Letzte Erwähnung Marias

12 Dann kehrten sie vom Ölberg, der nur einen Sabbatweg von Jerusalem entfernt ist, nach Jerusalem zurück .
13 Als sie in die Stadt kamen, gingen sie das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus.
14 Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.

Auf dem Hintergrund dieser Texte wird es offensichtlich, dass das Lukasevangelium und die Apostelgeschichte uns einen wesentlichen Rahmen für den Anfang eines authentischen Studiums über Maria (Mariologie) bieten. Dieses Evangelium ist keine Mariolatrie (Anbetung Mariens), sondern eine christuszentrierte Verkündigung für die christlichen Gläubigen aller Zeiten. Maria, die Mutter des Herrn, ist vor allem dargestellt als Gläubige. Lukas hat uns durch diese Gläubige in die Geheimnisse der Freude und der Schmerzen eingeführt. An Pfingsten tritt sie in das Geheimnis der Herrlichkeit des auferstandenen Herren ein, der stets seinen Verheißungen treu bleibt. Jedes authentische Studium über Maria sollte mit dieser lukanischen Perspektive beginnen, denn er ist der einzige Evangelist, der durch seine eigene theologische Zielsetzung dieses Portrait Marias als einer Frau des Glaubens, die redet, betet und im Namen ihres Sohnes Jesus zuhört, entwickelt hat. as a woman of faith who speaks, prays, and listens in the name of her son Jesus.

Eine synoptische Darstellung von Maria und den Verwandten Jesu

Matthäus 12, 46 - 50
46 Als Jesus noch mit den Leuten redete, standen seine Mutter und seine Brüder vor dem Haus und wollten mit ihm sprechen.
47 Da sagte jemand zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir sprechen.
48 Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?
49 Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder.
50 Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

Markus 3, 31- 35
31 Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen ihn herausrufen.
32 Es saßen viele Leute um ihn herum, und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir.
33 Er erwiderte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder?
34 Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder.
35 Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

Lukas 8, 19 - 21
19 Eines Tages kamen seine Mutter und seine Brüder zu ihm; sie konnten aber wegen der vielen Leute nicht zu ihm gelangen.
20 Da sagte man ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und möchten dich sehen.
21 Er erwiderte: Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören und danach handeln.

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DAS JOHANNESEVANGELIUM UND DIE MUTTER JESU

Der Text des Johannes gibt uns einen Einblick in einige historische Ereignisse im Leben Jesu, seiner Jünger und seiner Familie. Das Evangelium schildert auch Überlieferungen von Traditionen über Jesus, seine Jünger und seine Familie, die nirgendwo anders schriftlich belegt sind. Deshalb ist der Text des Johannes von grundlegender Bedeutung, denn er ist die Grundlage der Menschwerdung und erinnert daran, dass Jesus wahrhaft der Sohn Gottes ist.

Johannes 1, 13: Aus Gott geboren

.. die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. (In einigen antiken lateinischen Manuskripten heißt es: ... der nicht aus dem Blut oder dem Willen des Fleisches oder dem Willen des Mannes geboren wurde, sondern aus Gott.)

Johannes 2, 1 - 12: Die Hochzeit in Kana als Zeichen

1. Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei.
2. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.
3. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr.
4. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
5. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!
6. Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter.
7. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand.
8. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm.
9. Er kostete das Wasser , das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen
10. und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten.
11. So tat Jesus sein erstes Zeichen in Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit; und seine Jünger glaubten an ihn.
12. Dann zog er mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern nach Kafarnaum hinab. Dort blieben sie einige Zeit.

Johannes 6, 42: Jesus, der Sohn Josefs

Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen?

Johannes 7, 3 – 5: Der Unglaube der Brüder Jesu

Da sagten seine Brüder zu ihm: Geh von hier fort und zieh nach Judäa, damit auch deine Jünger deine Werke sehen, die du vollbringst.
Denn niemand wirkt im Verborgenen, wenn er öffentlich bekannt sein möchte. Wenn du dies tust, zeig dich der Welt!
Auch seine Brüder glaubten nämlich nicht an ihn.

Johannes 7, 41 – 43; 8, 41: Spaltung unter dem Volk über den Ursprung des Messias

Andere sagten: Es ist der Messias. Wieder andere sagten: Kommt denn der Messias aus Galiläa?
Sagt nicht die Schrift: Der Messias kommt aus dem Geschlecht Davids und aus dem Dorf Betlehem, wo David lebte?
So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge.
Ihr vollbringt die Werke eures Vaters. Sie entgegneten ihm: Wir stammen nicht aus einem Ehebruch, sondern haben nur den einen Vater: Gott.

Johannes 19, 25 – 28 a: Maria und der Lieblingsjünger am Fuße des Kreuzes

Bei dem Kreuze Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdalena.
Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe deinen Sohn!
Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.
Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet.

Der Text des Johannesevangeliums beinhaltet Szenen, die in ähnlicher Weise auch bei den Synoptikern gefunden werden können. Gleichzeitig weist das 4. Evangelium aber auch Texte auf, die unabhängig von den Synoptikern sind und uns eine tief gehende Betrachtung über Jesus und jene bieten, die ihn umgeben. Der Text des Johannes ist von grundlegender Bedeutung, weil es aufgrund seines späteren Datums eine tiefere Besinnung auf das Christusgeheimnis bietet.

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DIE VISION DER APOKALYPSE: EINE FRAU MIT DER SONNE BEKLEIDET OFFENBARUNG 11,15 - 12, 17

Um die Vision einer Frau mit der Sonne bekleidet und den Mond unter ihren Füßen unterzubringen, ist der Text innerhalb seines größeren Zusammenhangs gestellt worden. Er beschreibt den siebten Engel, der seine Posaune bläst; somit ist dies die Vervollständigung eines anderen großen Augenblicks in der Vision des Sehers (Johannes, der Ältere). Die messianische Botschaft des Textes wird deutlich:

Geheime Offenbarung 11, 15 - 19: Die Frau mit der Sonne bekleidet

15 Der siebte Engel blies seine Posaune. Da ertönten laute Stimmen im Himmel, die riefen: Nun gehört die Herrschaft über die Welt unserem Herrn und seinem Gesalbten; und sie werden herrschen in alle Ewigkeit.
16 Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, warfen sich nieder, beteten Gott an
17 und sprachen: Wir danken dir Herr, Gott und Herrscher über die ganze Schöpfung, der du bist und der du warst; denn du hast deine große Macht in Anspruch genommen und die Herrschaft angetreten.
18 Die Völker gerieten in Zorn. Da kam dein Zorn und die Zeit, die Toten zu richten: die Zeit, deine Knechte zu belohnen, die Propheten und die Heiligen und alle, die deinen Namen fürchten, die Kleinen und die Großen, die Zeit, alle zu verderben, die die Erde verderben.
19 Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet und in seinem Tempel wurde die Lade seines Bundes sichtbar: Da begann es zu blitzen, zu dröhnen und zu donnern; es gab ein Beben und schweren Hagel.

In dieser Szene werden sowohl das Gericht als auch die Erlösung angekündigt. Angesichts der sich anschließenden Vision der Frau werden wir zu dem Verständnis geführt, dass der endgültige, eschatologische Sieg des Messias in der Zukunft zu erwarten ist, aber zur gleichen Zeit ist der Tod Jesu am Kreuz der wahre Sieg über alle Mächte des Bösen. Vergleichbar der schon verwirklichten und doch noch ausstehenden Eschatologie des Johannesevangeliums schaut die Geheime Offenbarung auf den Tod Jesu zurück und von diesem Geschehnis zeigt sie den endgültigen Sieg über alle Sünden und den Tod.

Es ist der letzte Vers dieser Szene, der zu der Perikope über die Frau, die mit der Sonne bekleidet ist, führt. Vers 19 spricht von der Offenbarung Gottes durch die Bundeslade. Dieses Symbol ist aus dem Alten Testament in die Neue Offenbarung übernommen worden, die denjenigen, der durchbohrt worden ist, am Sonntag, dem Tag des Herrn, feiert (vgl. Offb 1, 7. 10). Diese Offenbarung Gottes in der Bundeslade wird nun durch die Vision der Frau ergänzt, die jene verkörpert, die dem wahrhaften Zeugen Gottes, Jesus, dem Messias, folgen. In Kapitel 21wird die Frau als das Symbol des neuen Jerusalem dargestellt. Hier ist sie mit Gott und jenen vereint, die Kinder Gottes durch die Verheißung des Bundes sind: Ich werde ihr Gott sein, und sie werden meine Kinder sein. (Offb. 21, 7). Es ist hilfreich, sich daran zu erinnern, dass die Visionen ineinander übergehen und sich gegenseitig ergänzen. Die sieben Siegel und die sieben Posaunen und vielleicht sogar jeder Hinweis auf die Zahl sieben dient dazu, die visionären Erlebnisse des Sehers zu verbinden. In diesem Zusammenhang ereignet sich jetzt die Vision der Frau und des Drachens.

Geheime Offenbarung 12, 1 -18: Die Frau und der Drache

1 Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt.
2 Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen.
3 Ein anderes Zeichen erschien am Himmel: ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen.
4 Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel und warf sie auf die Erde herab. Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war.
5 Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der über alle Völker mit eisernem Zepter herrschen wird. Und ihr Kind wurde zu Gott und zu seinem Thron entrückt.
6 Die Frau aber floh in die Wüste, wo Gott ihr einen Zufluchtsort geschaffen hatte; dort wird man sie mit Nahrung versorgen, zwölfhundertsechzig Tage lang.
7 Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften,
8 aber sie konnten sich nicht halten, und sie verloren ihren Platz im Himmel.
9 Er wurde gestürzt; der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt, und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen.
10 Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der rettende Sieg, die Macht und die Herrschaft unseres Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten; denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, der sie bei Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte.
11 Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und durch ihr Wort und Zeugnis; sie hielten ihr Leben nicht fest, bis hinein in den Tod.
12 Darum jubelt ihr Himmel und alle, die darin wohnen. Weh aber euch, Land und Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen; seine Wut ist groß, weil er weiß, dass ihm nur noch eine kurze Frist bleibt.
13 Als der Drache erkannte, dass er auf die Erde gestürzt war, verfolgte er die Frau, die den Sohn geboren hatte.
14 Aber der Frau wurden die beiden Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in der Wüste an ihren Ort fliegen konnte. Dort ist sie vor der Schlange sicher und wird eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit (Einheitsübersetzung Heilige Schrift Offb 12, 14) .
15 Die Schlange spie einen Strom von Wasser aus ihrem Rachen hinter der Frau her, damit sie von den Fluten fortgerissen werde.
16 Aber die Erde kam der Frau zu Hilfe; sie öffnete sich und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Rachen gespien hatte.
17 Da geriet der Drache in Zorn über die Frau, und er ging fort, um Krieg zu führen mit ihren übrigen Nachkommen, die den Geboten Gottes gehorchen und an dem Zeugnis für Jesus festhalten.
18 Und der Drache trat an den Strand des Meeres.

Exegetische Ausführungen

Innerhalb der katholischen Tradition gibt es zwei Interpretationen, die für das zwölfte Kapitel der Geheimen Offenbarung angegeben werden. Die eine sieht in der Frau das Bild der Kirche; die andere das Bild von Maria, der Mutter des Messias. Einige Exegeten sehen nur einen Aspekt dieser Szene, nämlich den kirchlichen; andere wiederum nur die marianische Interpretation. Wieder andere verstehen beiden Aspekte als Symbol des himmlischen Jerusalems.

1. Die Frau steht für Israel (die Tochter Zions), der Nation, aus der der Messias kommt (vgl. Jesaja 66, 7). Der Text schildert Israel, das die Geburt des Messias erwartet. Der Verfasser, ein jüdischer Christ , „tauft“ sozusagen die Textstellen und die Bilder, die Israel beschreiben.

2. Die Frau symbolisiert die Kirche oder das entfaltete und vollendete Israel, welches wie das ursprüngliche Israel die Mutter all jener ist, die an Gott glauben.

3. Mittelalterliche Ausleger und Seelsorger sowie einige zeitgenössische Exegeten und Mariologen identifizieren die Frau mit Maria, dem Vorbild der Kirche. Maria ist die Tochter Zions - der vollkommenen Ausdrucksform des alten Israels als Gemeinschaft des Glaubens und Gehorsams, die das Kommen des Messias erwartet, - die Gemeinschaft, in der der Messias geboren wird. Sie ist auch die vollkommene Ausdrucksform des neuen Israel,von denen (denjenigen) die „glauben“, und auf Grund ihres Glaubens gerechtfertigt sind; von jenen, die seinem Wort gehorchen und die für das Zeugnis Jesu leiden (vgl. de la Potterie, Mary in the Mystery of the Covenant, New York, Alba House 1992, pp. 239 –264; A New Catholic commentary on holy scripture. Reginald C. Fuller, general editor; with a foreword by the Cardinal Archbishop of Westminster. Nashville, Nelson 1984: Revelation, p. 1277) .

Folgendes sind spezifische Ausführungen über einige der behandelten Verse:

Vers :1 Die Frau ist ein treffendes Zeichen für die gläubige Gemeinschaft, denn sie erscheint im allerhöchsten Himmel, während sich die Sünde im Abgrund oder in den niedrigsten Gefilden ereignet. Sie ist die Antithese der Hure, und als ein Symbol ist sie in der Offenbarung genauso symbolisch und bedeutend wie das Lamm. Im Kodex A schaut sie nicht auf die Sonne, sondern sie ist mit ihr bekleidet. Die Sonne, die wohl Gott verkörpert, ist ein Wall oder ein Schutz um die Frau, die die Gemeinschaft oder die Kirche darstellt.

Vers 2: en gastri echousa (schwanger sein) ist ein Ausdruck, mit dem Matthäus in Kapitel 1, Vers 18,23 Marias Zustand beschreibt. Der Ausdruck „sich in Geburtswehen befinden“ (basanizome) wird ebenso bei Johannes 16, 19 –22 und Jesaja 66, 7 gefunden. Die symbolisierte Geburt ist etwas mehr als eine leibliche Geburt .

Vers 3: Der feuerrote Drache ist ein Symbol des Mordes und der Verfolgung. Die Mishnah sieht den Drachen als das Werk des Götzendienstes. Der Verfasser der Offenbarung identifiziert ihn mit dem Teufel und der alten Schlange.

Vers 4: Der Ausdruck „fegen“ kennzeichnet die ungeheure Größe dieses Seeungeheuers.

Vers 5: Es gibt keinen Hinweis auf die Jungfräulichkeit der Frau oder auf ihren Sohn als Erstgeborenen.

Vers 14: „Zwei Zeiten und eine halbe Zeit“ verweist auf die 42 Monate in Offb 12,6 (42 =3 und ein halb x 12). Matthäus verwendet ein ähnliches Zahlenspiel in seiner Genealogie, 3 x14 Generationen. Es gab zweiundvierzig symbolische Generationen vor dem Kommen des Messias; es könnten zweiundvierzig weitere bis zu seiner erneuten Wiederkehr.sein.

Vers 17: Nur dieser Text und Genesis 3, 15 legen ein so großes Gewicht auf den Samen oder auf die Nachkommenschaft der Frau.

Alle Symbolik, die in dieser Szene verwendet wird - die Sonne, der Mond, die Sterne - deutet daraufhin, dass die Frau in Kapitel 12 die Gemeinschaft von Israel ist, wie sie in Exodus 19, 5 - 6 dargestellt wird. „Jetzt aber, wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein. Mir gehört die ganze Erde, ihr aber sollt mir als ein Reich von Priestern und als heiliges Volk gehören.“

Diese Symbolik wird auch durch die zwölf Stämme angedeutet, die in Offenbarung 7 geschildert werden. Eine andere Quelle ist Jesaja 26, 17 - 27 besonders für Offenbarung 20, 1 – 4. Dieser biblische Hintergrund deutet daraufhin, dass die Frau das gläubige Jerusalem darstellt; dass sie leidet, aber von Gott Hilfe erlangen wird; dass ihr Gegner der Drache ist. Dupont-Sommer bezieht die Weissagungen von II Jesaja auf die Mutter des Messias (Jesaja 52, 13 – 53, 12 = die Weissagungen über den leidenden Gottesknecht).

Ebenso können wir einige Parallelen mit dem Qumran Dokument 1 QH 3 feststellen: „Im Angesicht der Texte des Alten Testaments und 1 QH 3 scheint es einsichtig zu sein, dass die Frau, die gläubige, priesterliche und prophetische Gemeinschaft versinnbildlicht; das Kind ist ein bedeutender Führer, und der Drache ist Satan. Offenbarung 17-18 erwähnt die Hure, die eine andere Version der Mutter der Schlange sein kann, der ungläubigen Gemeinschaft, die mit dem gefallenen Engel vereint ist.“ (Anchor Bible , p. 205 ).

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