Skip to main content

Schwarze Madonnen

Die Dokumente

Lumen Gentium 8
Dogmatische Konstitution über die Kirche 21. November 1964

Kurze Geschichte:

Die wichtigste Lehre des II. Vatikanischen Konzils über Maria finden wir in Lumen gentium Kapitel 8. Dieser Lehrtext steht nicht allein, sondern muss mit Rücksicht auf die konziliaren Maßnahmen und Dokumente, die ihm vorausgingen und folgten, untersucht werden. Die Entwicklung des Selbstverständnisses des Konzils als pastorales Konzil ist ein weiterer bestimmender Faktor für die Art und Weise, wie Maria in Lumen gentium dargestellt wird.

Es ist nützlich zu wissen, dass das Konzil ein Jahr vor der Promulgierung von Lumen gentium am 21. November 1964 zwei Dokumente veröffentlichte: die Konstitution über die heilige Liturgie--Sacrosanctum Concilium (4. Dezember 1963)--und die Verordnung über die Mittel der sozialen Kommunikation--Inter Mirifica (4. Dezember 1963). Parallel zu Lumen gentium veröffentlichten die Konzilsväter die folgenden beiden Dekrete: Das Dekret über die katholischen Ostkirchen--Orientalium Ecclesiarum - und das Dekret über den Ökumenismus--Unitatis Redintegratio.

Die Konstitution über die heilige Liturgie bekräftigt die Zentralität der heiligen Liturgie, besonders die eucharistische Liturgie, für das Volk Gottes. Artikel 103 ist die erste offizielle Stellungnahme des Zweiten Vatikanums über Maria und wird hier in vollem Umfang zitiert:

Bei der Feier dieses Jahreskreises der Mysterien Christi verehrt die heilige Kirche mit besonderer Liebe Maria, die selige Gottesgebärerin, die durch ein unzerreißbares Band mit dem Heilswerk ihres Sohnes verbunden ist. In ihr bewundert und preist sie die erhabenste Frucht der Erlösung. In ihr schaut sie wie in einem reinen Bilde mit Freuden an, was sie ganz zu sein wünscht und hofft.
Von Anfang an, bekräftigt das Konzil seine besondere Liebe zu Maria und hebt besonders ihre Rolle in der Heilsgeschichte und ihre untrennbare Verknüpfung mit dem Werk Christi hervor. Maria ist die erste der Erlösten. Diese Erklärung weist auf Maria als eine von uns. Die Kirche schaut auf Maria als ein Beispiel dafür, was es bedeutet, als Mensch erlöst zu sein.

Das Dekret über die Mittel der sozialen Kommunikation, spricht zwar nicht über Maria, aber es beschreibt die Kirche als Mutter. Diese beiden Dokumente bilden den Hintergrund für Lumen gentium. Die Kirche muss alles in ihrer Macht Stehende tun, um die ganze Welt in Liturgie, Sprache, Kommunikation und Evangelisierung zu erreichen.

Gleichzeitig mit Lumen gentium sind zwei weitere Dokumente veröffentlicht wurden auf die bereits oben hingewiesen wurde. Beide Dokumente sprechen von Maria. Orientalium Ecclesiarum tut dies in einer Pro-forma-Weise in dem abschließenden Artikel 30: Im Ringern um Einheit, "sind alle Christen, die des Ostens und die des Westens, inständig gebeten, glühende und ausdauernde, ja tägliche Gebete an Gott zu richten, auf dass mit der Hilfe der hochheiligen Gottesgebärerin alle eins werden."

In Unitatis Redintegratio findet sich der erste marianische Hinweis in Artikel 14. Das Konzil lehrt Wertschätzung für das Erbe des christlichen Ostens. "Auch das darf in seiner Bedeutung nicht unterschätzt werden, dass die Grunddogmen des christlichen Glaubens von der Dreifaltigkeit und von dem Wort Gottes, das aus der Jungfrau Maria Fleisch angenommen hat, auf ökumenischen Konzilien definiert worden sind, die im Orient stattgefunden haben."

Der zweite Text über Maria konzentriert sich auf die Liturgie und findet sich in Artikel 15: "Bei diesem liturgischen Kult preisen die Orientalen mit herrlichen Hymnen Maria, die allzeit Jungfräuliche, die das Ökumenische Konzil von Ephesus feierlich als heilige Gottesgebärerin verkündet hat, damit dadurch wahrhaft und eigentlich Christus als Gottes- und Menschensohn gemäß der Schrift anerkannt werde.“ Der Artikel bestätigt die Einheit der Kirchen des Ostens und des Westens in Bezug auf die beiden frühen Dogmen: Mutter Gottes (Gottesgebärerin) und immerwährende Jungfrau.

Die dritte Aussage über Maria findet sich in Artikel 20, der ökumenische Herausforderungen artikuliert: "Wir wissen zwar, dass nicht geringe Unterschiede gegenüber der Lehre der katholischen Kirche bestehen, insbesondere über Christus als das fleischgewordene Wort Gottes und über das Werk der Erlösung, sodann über das Geheimnis und den Dienst der Kirche und über die Aufgabe Mariens im Heilswerk.“ Auf diesem Hintergrund muss das 8. Kapitel von Lumen gentium verstanden werden.

Die acht Kapitel von Lumen gentium beschreiben die Kirche in ihrem Eigenverständnis und in ihrem Endbild. Es war in diesem Zusammenhang, dass über den Ort Mariens in der Lehre der Kirche argumentiert wurde. Schließlich entschieden sich die Konzilväter dafür, Mariens Person und Stellung in der Kirche im 8. Kapitel von LG darzustellen. Auf diese Weise wird Maria vollständig in das Geheimnis Christi und das der Kirche integriert.

Lumen gentium, Kapitel 7 überschrieben mit: Der endzeitliche Charakter der pilgernden Kirche und ihre Einheit mit der himmlischen Kirche, beschreibt die Gemeinschaft der Heiligen und die Zugehörigkeit aller Getauften zur Gemeinschaft der Heiligen. Die Kirche hat immer die Apostel und Märtyrer "mit der seligen Jungfrau Maria und den heiligen Engeln mit besonderer Andacht verehrt und hat fromm ihre fürbittende Hilfe erbeten“ (LG 50).

Kapitel 8 besteht aus siebzehn Artikeln, die in fünf Sektionen unterteilt sind.

Kapitel 8 in der Übersicht:

DIE SELIGE JUNGFRÄULICHE GOTTESMUTTER MARIA IM GEHEIMNIS CHRISTI UND DER KIRCHE

I. Einleitung 52 - 54
II. Die Aufgabe der seligen Jungfrau in der Heilsökonomie 55-59
III. Die selige Jungfrau und die Kirche 60-65
IV. Die Verehrung der seligen Jungfrau in der Kirche 66-67
V. Maria als Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes für das wandernde Gottesvolk 68-69
Kapitel VIII im Text :

KAPITEL VIII

DIE SELIGE JUNGFRÄULICHE GOTTESMUTTER MARIA IM GEHEIMNIS CHRISTI UND DER KIRCHE

I. Einleitung

52. Da der gütigste und weiseste Gott die Erlösung der Welt vollenden wollte, "sandte er, als die Fülle der Zeit gekommen war, seinen Sohn, von der Frau geboren ... damit wir die Annahme zu Söhnen empfingen" (Gal 4,4-5). "Er stieg für uns Menschen und um unseres Heils willen vom Himmel herab und ist Fleisch geworden durch den Heiligen Geist aus Maria, der Jungfrau." (172) Dieses göttliche Heilsmysterium wird uns offenbar und wird fortgesetzt in der Kirche. Sie hat der Herr als seinen Leib gegründet, und in ihr müssen die Gläubigen, die Christus, dem Haupt, anhangen und mit allen seinen Heiligen verbunden sind, auch das Gedächtnis "vor allem Marias, der glorreichen, allzeit jungfräulichen Mutter unseres Gottes und Herrn Jesus Christus" (173) feiern.

53. Die Jungfrau Maria, die auf die Botschaft des Engels Gottes Wort in ihrem Herzen und in ihrem Leib empfing und der Welt das Leben brachte, wird als wahre Mutter Gottes und des Erlösers anerkannt und geehrt. Im Hinblick auf die Verdienste ihres Sohnes auf erhabenere Weise erlöst und mit ihm in enger und unauflöslicher Verbindung geeint, ist sie mit dieser höchsten Aufgabe und Würde beschenkt, die Mutter des Sohnes Gottes und daher die bevorzugt geliebte Tochter des Vaters und das Heiligtum des Heiligen Geistes zu sein. Durch dieses hervorragende Gnadengeschenk hat sie bei weitem den Vorrang vor allen anderen himmlischen und irdischen Kreaturen. Zugleich aber findet sie sich mit allen erlösungsbedürftigen Menschen in der Nachkommenschaft Adams verbunden, ja "sie ist sogar Mutter der Glieder (Christi), denn sie hat in Liebe mitgewirkt, daß die Gläubigen in der Kirche geboren würden, die dieses Hauptes Glieder sind" (174). Daher wird sie auch als überragendes und völlig einzigartiges Glied der Kirche wie auch als ihr Typus und klarstes Urbild im Glauben und in der Liebe gegrüßt, und die katholische Kirche verehrt sie, vom Heiligen Geist belehrt, in kindlicher Liebe als geliebte Mutter.

54. Daher will die Heilige Synode mit Bedacht im Rahmen der Lehre von der Kirche, in der der göttliche Erlöser das Heil wirkt, sowohl die Aufgabe Marias im Geheimnis des fleischgewordenen Wortes und seines Mystischen Leibes wie auch die Pflichten der erlösten Menschen gegenüber der Gottesgebärerin, der Mutter Christi und der Mutter der Menschen, vor allem der Gläubigen, beleuchten. Dabei hat sie allerdings nicht im Sinn, eine vollständige Lehre über Maria vorzulegen oder Fragen zu entscheiden, die durch die Arbeit der Theologen noch nicht völlig geklärt sind. Ihr Recht behalten daher die in den katholischen Schulen als frei vorgetragenen Auffassungen über jene, die in der heiligen Kirche nach Christus den höchsten Platz einnimmt und doch uns besonders nahe ist (175).

II. Die Aufgabe der seligen Jungfrau in der Heilsökonomie

55. Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testamentes und die verehrungswürdige Überlieferung zeigen die Aufgabe der Mutter des Erlösers in der Heilsökonomie immer klarer und legen sie anschaulich vor. Die Bücher des Alten Testamentes beschreiben die Heilsgeschichte, durch die die Ankunft Christi in der Welt in langsamem Voranschreiten vorbereitet wird. Diese ersten Dokumente, so wie sie in der Kirche gelesen und im Licht der weiteren und vollen Offenbarung verstanden werden, bieten Schritt für Schritt deutlicher die Gestalt der Frau dar, der Mutter des Erlösers. Sie ist in diesem Licht schon prophetisch in der Verheißung vom Sieg über die Schlange, die den in die Sünde gefallenen Stammeltern gegeben wurde (vgl. Gen 3,15), schattenhaft angedeutet. Ähnlich bedeutet sie die Jungfrau, die empfangen und einen Sohn gebären wird, dessen Namen Emmanuel heißen wird (vgl. Jes 7,14; vgl. Mich 5,2-3; Mt 1,22-23). Sie ragt unter den Demütigen und Armen des Herrn hervor, die das Heil mit Vertrauen von ihm erhoffen und empfangen. Mit ihr als der erhabenen Tochter Sion ist schließlich nach langer Erwartung der Verheißung die Zeit erfüllt und die neue HeiIsökonomie begonnen, als der Sohn Gottes die Menschennatur aus ihr annahm, um durch die Mysterien seines Fleisches den Menschen von der Sünde zu befreien.

56. Der Vater der Erbarmungen wollte aber, daß vor der Menschwerdung die vorherbestimmte Mutter ihr empfangendes Ja sagte, damit auf diese Weise so, wie eine Frau zum Tode beigetragen hat, auch eine Frau zum Leben beitrüge. Das gilt in erhabenster Weise von der Mutter Jesu, die das Leben selbst, das alles erneuert, der Welt geboren hat und von Gott mit den einer solchen Aufgabe entsprechenden Gaben beschenkt worden ist. Daher ist es nicht verwunderlich, daß es bei den heiligen Vätern gebräuchlich wurde, die Gottesmutter ganz heilig und von jeder Sündenmakel frei zu nennen, gewissermaßen vom Heiligen Geist gebildet und zu einer neuen Kreatur gemacht (176). Vom ersten Augenblick ihrer Empfängnis an im Glanz einer einzigartigen Heiligkeit, wird die Jungfrau von Nazareth vom Engel bei der Botschaft auf Gottes Geheiß als "voll der Gnade" gegrüßt (vgl. Lk 1,28), und sie antwortet dem Boten des Himmels: "Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort" (Lk 1,38). So ist die Adamstochter Maria, dem Wort Gottes zustimmend, Mutter Jesu geworden. Sie umfing den Heilswillen Gottes mit ganzem Herzen und von Sünde unbehindert und gab sich als Magd des Herrn ganz der Person und dem Werk ihres Sohnes hin und diente so unter ihm und mit ihm in der Gnade des allmächtigen Gottes dem Geheimnis der Erlösung. Mit Recht also sind die heiligen Väter der Überzeugung, daß Maria nicht bloß passiv von Gott benutzt wurde, sondern in freiem Glauben und Gehorsam zum Heil der Menschen mitgewirkt hat. So sagt der heilige Irenäus, daß sie "in ihrem Gehorsam für sich und das ganze Menschengeschlecht Ursache des Heils geworden ist" (177). Deshalb sagen nicht wenige der alten Väter in ihrer Predigt gern, "daß der Knoten des Ungehorsams der Eva gelöst worden sei durch den Gehorsam Marias; und was die Jungfrau Eva durch den Unglauben gebunden hat, das habe die Jungfrau Maria durch den Glauben gelöst" (178); im Vergleich mit Eva nennen sie Maria "die Mutter der Lebendigen" (179) und öfters betonen sie: "Der Tod kam durch Eva, das Leben durch Maria." (180)

57. Diese Verbindung der Mutter mit dem Sohn im Heilswerk zeigt sich vom Augenblick der jungfräulichen Empfängnis Christi bis zu seinem Tod; zunächst da Maria sich eilends aufmachte, um Elisabeth zu besuchen, von dieser wegen ihres Glaubens an das verheißene Heil seliggepriesen wird und der Vorläufer im Mutterschoß aufjubelte (vgl. Lk 1,41-45); dann als bei der Geburt die Gottesmutter ihren erstgeborenen Sohn, der ihre jungfräuliche Unversehrtheit nicht minderte, sondern heiligte (181), den Hirten und Magiern in Freuden zeigte. Als sie ihn aber im Tempel unter. Darbringung der Gabe der Armen dem Herrn darstellte, hörte sie, wie Simeon gleichzeitig vorherverkündigte, daß der Sohn das Zeichen des Widerspruches sein und die Seele der Mutter das Schwert durchbohren werde, damit die Gedanken aus vielen Herzen offenkundig würden (vgl. Lk 2,34-35). Als die Eltern den Knaben Jesus verloren und mit Schmerzen gesucht hatten, fanden sie ihn im Tempel dem hingegeben, was seines Vaters war; sie verstanden aber das Wort des Sohnes nicht. Und seine Mutter bewahrte all dies betrachtend in ihrem Herzen (vgl. Lk 2,41-51).

58. Im öffentlichen Leben Jesu erscheint seine Mutter ausdrücklich am Anfang, da sie bei der Hochzeit zu Kana in Galiläa durch ihr Mitgefühl den Anfang der Zeichen Jesu als des Messias durch ihre Fürbitte veranlaßt hat (vgl. Joh 2,1-11). Im Verlauf seiner Verkündigung nahm sie die Worte auf, in denen der Sohn das die Ansprüche und Bande von Fleisch und Blut übersteigende Reich predigte und die seligpries, die das Wort Gottes hören und bewahren (vgl. Mk 3,35 und Parall.; Lk 11,27-28), wie sie selbst es getreulich tat (vgl. Lk 2,19.51). So ging auch die selige Jungfrau den Pilgerweg des Glaubens. Ihre Vereinigung mit dem Sohn hielt sie in Treue bis zum Kreuz, wo sie nicht ohne göttliche Absicht stand (vgl. Joh 19,25), heftig mit ihrem Eingeborenen litt und sich mit seinem Opfer in mütterlichem Geist verband, indem sie der Darbringung des Schlachtopfers, das sie geboren hatte, liebevoll zustimmte. Und schließlich wurde sie von Christus Jesus selbst, als er am Kreuz starb, dem Jünger zur Mutter gegeben mit den Worten: Frau, siehe da dein Sohn (vgl. Joh 19,26-27) (182).

59. Da es aber Gott gefiel, das Sakrament des menschlichen Heils nicht eher feierlich zu verkünden, als bis er den verheißenen Heiligen Geist ausgegossen hatte, sehen wir die Apostel vor dem Pfingsttag "einmütig in Gebet verharren mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern" (Apg 1,14) und Maria mit ihren Gebeten die Gabe des Geistes erflehen, der sie schon bei der Verkündigung überschattet hatte. Schließlich wurde die unbefleckte Jungfrau, von jedem Makel der Erbsünde unversehrt bewahrt (183), nach Vollendung des irdischen Lebenslaufs mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen (184) und als Königin des Alls vom Herrn erhöht, um vollkommener ihrem Sohn gleichgestaltet zu sein, dem Herrn der Herren (vgl. Offb 19,16) und dem Sieger über Sünde und Tod (185).

III. Die selige Jungfrau und die Kirche

60. Ein einziger ist unser Mittler nach dem Wort des Apostels: "Es gibt nämlich nur einen Gott und nur einen Mittler Gottes und der Menschen, den Menschen Christus Jesus, der sich selbst als Erlösung für alle gegeben hat" (1 Tim 2,5-6). Marias mütterliche Aufgabe gegenüber den Menschen aber verdunkelt oder mindert diese einzige Mittlerschaft Christi in keiner Weise, sondern zeigt ihre Wirkkraft. Jeglicher heilsame Einfluß der seligen Jungfrau auf die Menschen kommt nämlich nicht aus irgendeiner sachlichen Notwendigkeit, sondern aus dem Wohlgefallen Gottes und fließt aus dem Überfluß der Verdienste Christi, stützt sich auf seine Mittlerschaft, hängt von ihr vollständig ab und schöpft aus ihr seine ganze Wirkkraft. Die unmittelbare Vereinigung der Glaubenden mit Christus wird dadurch aber in keiner Weise gehindert, sondern vielmehr gefördert.

61. Die selige Jungfrau, die von Ewigkeit her zusammen mit der Menschwerdung des göttlichen Wortes als Mutter Gottes vorherbestimmt wurde, war nach dem Ratschluß der göttlichen Vorsehung hier auf Erden die erhabene Mutter des göttlichen Erlösers, in einzigartiger Weise vor anderen seine großmütige Gefährtin und die demütige Magd des Herrn. Indem sie Christus empfing, gebar und nährte, im Tempel dem Vater darstellte und mit ihrem am Kreuz sterbenden Sohn litt, hat sie beim Werk des Erlösers in durchaus einzigartiger Weise in Gehorsam, Glaube, Hoffnung und brennender Liebe mitgewirkt zur Wiederherstellung des übernatürlichen Lebens der Seelen. Deshalb ist sie uns in der Ordnung der Gnade Mutter.

62. Diese Mutterschaft Marias in der Gnadenökonomie dauert unaufhörlich fort, von der Zustimmung an, die sie bei der Verkündigung gläubig gab und unter dem Kreuz ohne Zögern festhielt, bis zur ewigen Vollendung aller Auserwählten. In den Himmel aufgenommen, hat sie diesen heilbringenden Auftrag nicht aufgegeben, sondern fährt durch ihre vielfältige Fürbitte fort, uns die Gaben des ewigen Heils zu erwirken (186). In ihrer mütterlichen Liebe trägt sie Sorge für die Brüder ihres Sohnes, die noch auf der Pilgerschaft sind und in Gefahren und Bedrängnissen weilen, bis sie zur seligen Heimat gelangen. Deshalb wird die selige Jungfrau in der Kirche unter dem Titel der Fürsprecherin, der Helferin, des Beistandes und der Mittlerin angerufen (187). Das aber ist so zu verstehen, daß es der Würde und Wirksamkeit Christi, des einzigen Mittlers, nichts abträgt und nichts hinzufügt (188).

Keine Kreatur nämlich kann mit dem menschgewordenen Wort und Erlöser jemals in einer Reihe aufgezählt werden. Wie vielmehr am Priestertum Christi in verschiedener Weise einerseits die Amtspriester, andererseits das gläubige Volk teilnehmen und wie die eine Gutheit Gottes auf die Geschöpfe in verschiedener Weise wirklich ausgegossen wird, so schließt auch die Einzigkeit der Mittlerschaft des Erlösers im geschöpflichen Bereich eine unterschiedliche Teilnahme an der einzigen Quelle in der Mitwirkung nicht aus, sondern erweckt sie.

Eine solche untergeordnete Aufgabe Marias zu bekennen, zögert die Kirche nicht, sie erfährt sie auch ständig und legt sie den Gläubigen ans Herz, damit sie unter diesem mütterlichen Schutz dem Mittler und Erlöser inniger anhangen.

63. Die selige Jungfrau ist aber durch das Geschenk und die Aufgabe der göttlichen Mutterschaft, durch die sie mit ihrem Sohn und Erlöser vereint ist, und durch ihre einzigartigen Gnaden und Gaben auch mit der Kirche auf das innigste verbunden. Die Gottesmutter ist, wie schon der heilige Ambrosius lehrte, der Typus der Kirche unter der Rücksicht des Glaubens, der Liebe und der vollkommenen Einheit mit Christus (189). Im Geheimnis der Kirche, die ja auch selbst mit Recht Mutter und Jungfrau genannt wird, ist die selige Jungfrau Maria vorangegangen, da sie in hervorragender und einzigartiger Weise das Urbild sowohl der Jungfrau wie der Mutter darstellt (190). Im Glauben und Gehorsam gebar sie den Sohn des Vaters auf Erden, und zwar ohne einen Mann zu erkennen, vom Heiligen Geist überschattet, als neue Eva, die nicht der alten Schlange, sondern dem Boten Gottes einen von keinem Zweifel verfälschten Glauben schenkte. Sie gebar aber einen Sohn, den Gott gesetzt hat zum Erstgeborenen unter vielen Brüdern (Röm 8,29), den Gläubigen nämlich, bei deren Geburt und Erziehung sie in mütterlicher Liebe mitwirkt.

64. Nun aber wird die Kirche, indem sie Marias geheimnisvolle Heiligkeit betrachtet, ihre Liebe nachahmt und den Willen des Vaters getreu erfüllt, durch die gläubige Annahme des Wortes Gottes auch selbst Mutter: Durch Predigt und Taufe nämlich gebiert sie die vom Heiligen Geist empfangenen und aus Gott geborenen Kinder zum neuen und unsterblichen Leben. Auch sie ist Jungfrau, da sie das Treuewort, das sie dem Bräutigam gegeben hat, unversehrt und rein bewahrt und in Nachahmung der Mutter ihres Herrn in der Kraft des Heiligen Geistes jungfräulich einen unversehrten Glauben, eine feste Hoffnung und eine aufrichtige Liebe bewahrt (191).

65. Während aber die Kirche in der seligsten Jungfrau schon zur Vollkommenheit gelangt ist, in der sie ohne Makel und Runzel ist (vgl. Eph 5,27), bemühen sich die Christgläubigen noch, die Sünde zu besiegen und in der Heiligkeit zu wachsen. Daher richten sie ihre Augen auf Maria, die der ganzen Gemeinschaft der Auserwählten als Urbild der Tugenden voranleuchtet. Indem die Kirche über Maria in frommer Erwägung nachdenkt und sie im Licht des menschgewordenen Wortes betrachtet, dringt sie verehrend in das erhabene Geheimnis der Menschwerdung tiefer ein und wird ihrem Bräutigam mehr und mehr gleichgestaltet. Denn Maria vereinigt, da sie zuinnerst in die Heilsgeschichte eingegangen ist, gewissermaßen die größten Glaubensgeheimnisse in sich und strahlt sie wider. Daher ruft ihre Verkündigung und Verehrung die Gläubigen hin zu ihrem Sohn und seinem Opfer und zur Liebe des Vaters. Die Kirche aber wird, um die Ehre Christi bemüht, ihrem erhabenen Typus ähnlicher durch dauerndes Wachstum in Glaube, Hoffnung und Liebe und durch das Suchen und Befolgen des Willens Gottes in allem. Daher blickt die Kirche auch in ihrem apostolischen Wirken mit Recht zu ihr auf, die Christus geboren hat, der dazu vom Heiligen Geist empfangen und von der Jungfrau geboren wurde, daß er durch die Kirche auch in den Herzen der Gläubigen geboren werde und wachse. Diese Jungfrau war in ihrem Leben das Beispiel jener mütterlichen Liebe, von der alle beseelt sein müssen, die in der apostolischen Sendung der Kirche zur Wiedergeburt der Menschen mitwirken.

IV. Die Verehrung der seligen Jungfrau in der Kirche

66. Maria wird, durch Gottes Gnade nach Christus, aber vor allen Engeln und Menschen erhöht, mit Recht, da sie ja die heilige Mutter Gottes ist und in die Mysterien Christi einbezogen war, von der Kirche in einem Kult eigener Art geehrt. Schon seit ältester Zeit wird die selige Jungfrau unter dem Titel der "Gottesgebärerin" verehrt, unter deren Schutz die Gläubigen in allen Gefahren und Nöten bittend Zuflucht nehmen (192). Vor allem seit der Synode von Ephesus ist die Verehrung des Gottesvolkes gegenüber Maria wunderbar gewachsen in Verehrung und Liebe, in Anrufung und Nachahmung, gemäß ihren eigenen prophetischen Worten: "Selig werden mich preisen alle Geschlechter, da mir Großes getan hat, der da mächtig ist." (Lk 1,48) Dieser Kult, wie er immer in der Kirche bestand, ist zwar durchaus einzigartig, unterscheidet sich aber wesentlich vom Kult der Anbetung, der dem menschgewordenen Wort gleich wie dem Vater und dem Heiligen Geist dargebracht wird, und er fördert diesen gar sehr. Die verschiedenen Formen der Verehrung der Gottesmutter, die die Kirche im Rahmen der gesunden und rechtgläubigen Lehre je nach den Verhältnissen der Zeiten und Orte und je nach Eigenart und Veranlagung der Gläubigen anerkannt hat, bewirken, daß in der Ehrung der Mutter der Sohn, um dessentwillen alles ist (vgl. Kol 1,15-16) und in dem nach dem Wohlgefallen des ewigen Vaters die ganze Fülle wohnt (Kol 1,19), richtig erkannt, geliebt, verherrlicht wird und seine Gebote beobachtet werden.

67. Diese katholische Lehre trägt die Heilige Synode wohlbedacht vor. Zugleich mahnt sie alle Kinder der Kirche, die Verehrung, vor allem die liturgische, der seligen Jungfrau großmütig zu fördern, die Gebräuche und Übungen der Andacht zu ihr, die im Laufe der Jahrhunderte vom Lehramt empfohlen wurden, hochzuschätzen und das, was in früherer Zeit über die Verehrung der Bilder Christi, der seligen Jungfrau und der Heiligen festgesetzt wurde, ehrfürchtig zu bewahren (193). Die Theologen und die Prediger des Gotteswortes ermahnt sie aber eindringlich, sich ebenso jeder falschen Übertreibung wie zu großer Geistesenge bei der Betrachtung der einzigartigen Würde der Gottesmutter sorgfältig zu enthalten (194). Unter der Führung des Lehramtes sollen sie in der Pflege des Studiums der Heiligen Schrift, der heiligen Väter und Kirchenlehrer und der kirchlichen Liturgien die Aufgaben und Privilegien der seligen Jungfrau recht beleuchten, die sich immer auf Christus beziehen, den Ursprung aller Wahrheit, Heiligkeit und Frömmigkeit. Sorgfältig sollen sie vermeiden, was in Wort, Schrift oder Tat die getrennten Brüder oder jemand anders bezüglich der wahren Lehre der Kirche in Irrtum führen könnte. Die Gläubigen aber sollen eingedenk sein, daß die wahre Andacht weder in unfruchtbarem und vorübergehendem Gefühl noch in irgendwelcher Leichtgläubigkeit besteht, sondern aus dem wahren Glauben hervorgeht, durch den wir zur Anerkennung der Erhabenheit der Gottesmutter geführt und zur kindlichen Liebe zu unserer Mutter und zur Nachahmung ihrer Tugenden angetrieben werden.

V. Maria als Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes für das wandernde Gottesvolk

68. Wie die Mutter Jesu, im Himmel schon mit Leib und Seele verherrlicht, Bild und Anfang der in der kommenden Weltzeit zu vollendenden Kirche ist, so leuchtet sie auch hier auf Erden in der Zwischenzeit bis zur Ankunft des Tages des Herrn (vgl. 2 Petr 3,10) als Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes dem wandernden Gottesvolk voran.

69. Dieser Heiligen Synode bereitet es große Freude und Trost, daß auch unter den getrennten Brüdern solche nicht fehlen, die der Mutter des Herrn und Erlösers die gebührende Ehre erweisen, dies besonders unter den Orientalen, die sich zur Verehrung der allzeit jungfräulichen Gottesmutter mit glühendem Eifer und andächtiger Gesinnung vereinen (195). Alle Christgläubigen mögen inständig zur Mutter Gottes und Mutter der Menschen flehen, daß sie, die den Anfängen der Kirche mit ihren Gebeten zur Seite stand, auch jetzt, im Himmel über alle Seligen und Engel erhöht, in Gemeinschaft mit allen Heiligen bei ihrem Sohn Fürbitte einlege, bis alle Völkerfamilien, mögen sie den christlichen Ehrennamen tragen oder ihren Erlöser noch nicht kennen, in Friede und Eintracht glückselig zum einen Gottesvolk versammelt werden, zur Ehre der heiligsten und ungeteilten Dreifaltigkeit.

21. November 1964


Mense maio
Enzyklika über den Maimonat
Papst Paul VI 29.
April 1965

Kurze Geschichte

Mense Maio ist ein Aufruf des Papstes, für den Weltfrieden während des Monats Mai zu beten. Das Dokument wurde fünf Monate nach der Verkündigung der apostolischen Konstitution Lumen Gentium veröffentlicht. Die pastorale Not im politischen Kampf mit dem Kommunismus war der eigentliche Grund, um das Schreiben abzufassen.

Es ist ein kurzes Dokument und auf de nersten Blick scheint es, dass es nur eine augenblickliche pastorale Bedeutung hat. Zudem ist der Text nicht in allen Fällen marianisch, aber die Empfehlung sich an Marias Fürsprache zu wenden ist überall eingebunden.

Mense Maio das erste lehramtliche Dokument nach dem Konzil, das eine marianische Lehre enthält un dsich auf die Dokumente des Konzils stützt. Der Text enthält den Titel, Mutter der Kirche, den Paul VI am 21. November 1964 (dem Tag der Verkündigung von Lumen Gentium) feierlich verkündet hat. „Allerheiligste Maria, Mutter der Kirche, das heißt von allen christlichen Menschen, sowohl Seelsorgern als auch Gläubigen, die sie eine höchst liebevolle Mutter nennen,hiermit verfügen wir, dass von nun an das ganze christliche Volk durch diesen lieblichsten Namen noch größere Ehrung der Mutter Gottes geben und ihre Gebete an sie richten sollte.“

Mense Maio verweist auf das Konzil, indem es erklärt, dass Maria vom Anfang des Konzils ihm zur Seite gestanden war; ebenso wird sie sicherlich nicht nachlassen, die Kirche mit ihrem Beistand bis zum letzten Stadium des Werkes zu beschützen (MM 7).

Marias Fürsprache wird in Mense Maio in Beziehung zu Christus gesetzt. Er hat sie berufen, „Verwalterin und großzügige Schenkende“ (MM 10) seiner Schätze zu sein. Christus, der Vater der Gnaden, zeigt Gnade durch Maria. Von ihrem Throne kommen die Gaben von Gottes Gnade zu uns herab (MM 5). Wir können uns ihr anvertrauen, die die Mutter der Kirche ist, „um Gottes Licht und Segen zu erhalten“ (MM 7).


Mysterium Fidei
Enzyklika über die Lehre und den Kult der Heiligen Eucharistie
Papst Paul VI
3. September 1965

Kurze Geschichte

Obwohl Mysterium Fidei kein marianisches Dokument ist, wird es hier wegen seiner Auswirkung auf dem Gebiet der Katechese erwähnt. Artikel 52 und die pro forma Schlussfolgerung werden öfter in Lehrbüchern gefunden. Mysterium Fidei betont die wahre menschliche Identität von Jesus Christus, der in der Eucharistie gegenwärtig ist.

Die Doktrin, die über Maria gelehrt wird, ist zweifach:

1) Der Hl. Ambrosius wird angeführt für ein Beispiel der Wunder hervorzuheben, die in der Heiligen Schrift beschrieben werden. Diese enthalten „Die Geburt Christi durch die Jungfrau Maria“ (MF 51). Der Schwur des Berengarius, der den Glauben an die Gegenwart Christi in der Eucharistie bekennt, ist ungekürzt angeführt. Der marianische Text erklärt „dass nach der Konsekration der wahre Leib Christi gegenwärtig ist, der von der Jungfrau geboren wurde“ (MF 52).

2) Überdies wird am Schluss, um Maria mit der Eucharistie zu verbinden, um die Fürsprache Marias gebeten: „Möge die Allerheiligste Jungfrau Maria, von der Christus, unser Herr, Fleisch annahm, das unter den Gestalten von Brot und Wein „enthalten ist, dargebracht und verzehrt wird (CIC 1917, can. 801), sich vor dem Vater der Gnaden (Christus) einsetzen, so dass von diesem gleichen Glauben an und der Hingabe zu der Eucharistie eine vollkommene Einheit der Kommunion unter allen Christen erfolgen und gedeihen möge“ (MF 75).


Christi Matri
Enzyklika über den Rosenkranz im Oktober: ein dringender Friedensappell
Papst Paul VI
15. September 1966

Kurze Geschichte

Der Hintergrund des Appells ist die Reise Pauls VI zu den Vereinten Nationen am 4. Oktober 1965, ein Jahr vor der Veröffentlichung von Christi Matri Rosarii. Der Papst verweist in Abschnitt fünf auf seinen vorjährigen Besuch. Wie er es 1965 beim Besuch der UN gemacht hat, bat der Papst in Christi Matri Rosarii die Völker dringend, eine Friedenshaltung ähnlich der von Christus, dem Fürst des Friedens, zu erlangen (CMR 12). Die Probleme im Jahr 1966: Krieg in Ostasien (CMR 2); Atomwaffen, extremer Nationalismus, „Besessenheit für Revolution, “Rassentrennung, „Mord der Unschuldigen“ - „potentielles Material für die größtmögliche Tragödie“ (CMR 3).

Nachdem er die Übel beschrieben hatte und um Frieden und Gerechtigkeit (CMR 3-12) gebeten hat, ermutigte der Papst die Bischöfe und alle Gläubigen dazu, sich im Gebet an Maria zu wenden. In Abschnitt 15 fordert er die Bischöfe auf, durch einen dringenden Appell und ihr eigenes Vorbild, zum beharrlichen Gebet zur gnadenreichen Jungfrau Maria und durch die andächtige Rezitation des Rosenkranzes im Monat Oktober aufzurufen (CMR 15).

Maria wird auf zahlreiche Arten, einschließlich des Titels Mutter der Kirche, angesprochen. Papst Paul VI bemerkt, dass „Mutter der Kirche“ ein Titel ist, „der von den Konzilsvätern und der katholischen Welt mit Beifall begrüßt wurde“ (CMR 13). Er berichtet über die Tradition dieses Titels und gibt Augustinus, Anselm und Leo XIII als Quellen an (C M R 14).

Das Rosenkranzgebet wird in dieser kritischen Zeit empfohlen. Papst Paul VI bekräftigt die Unterstützung des Gebetes und nennt es „einen feierlichen Brauch der Gläubigen im Monat Oktober, um mit den Rosenkranzgebeten einen geistigen Kranz der Mutter Christi zu flechten“ (CMR 1). Der 4. Oktober, der Jahrestag des Besuches bei der UN, soll ein Tag des Gebetes für den Frieden sein (CMR 19). Die Bischöfe haben die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass dieses Anliegen für den 4. Oktober vor Ort durchgeführt wird (CMR 19).


Signum Magnum
Apostolisches Schreiben über die Verehrung und Nachahmung der Gottesmutter Maria, Mutter der Kirche und Muster aller Tugenden
Papst Paul VI
13. Mai 1967

Kurze Geschichte:

Signum Magnum erschien anlässlich des Besuches Paul's VI in Fatima. Anlass des Schreibens war der 50. Jahrestag der Erscheinungen von Fatima. Die Ermahnung wiederholte die Weihe der Welt an das Unbefleckte Herz Marias

Das Dokument spricht die wachsenden pastoralen Sorgen hinsichtlich der Marienverehrung an. Es beginnt mit der Tatsache, dass Gläubige zu jeder Zeit Maria Ehre erwiesen haben. Weiterhin begründet es die Basis für die Marienverehrung sowie ihr Wert für die christliche Einheit. Darüber hinaus wird hervorgehoben, dass die Marienverehrung mit der liturgischen Reform überein-stimmend ist. Signum Magnum beruft sich wiederholt auf Lumen Gentium. Besonders behandelt werden die Themen: Maria, Mutter und Vorbild und unsere aktive Nachahmung ihres Beispiels „Zu Jesus durch Maria.“ (SM 24)

Marias innige Vereinigung mit ihrem Sohn als ihrem Erzieher wird hervorgehoben: „Keine menschliche Mutter kann ihre Pflicht ausschließlich auf die Zeugung neuer menschlicher Wesen beschränken; sie muss auch die Aufgabe übernehmen, sie zu ernähren und zu erziehen. Genauso ist es mit der Heiligen Jungfrau Maria.“ (SM 9) Marias Mutterschaft gibt ihr das Recht zu erziehen. - Sie erzog Christus in seiner Kindheit und ihre mütterliche Pflicht setzt sich fort beim Erziehen der Glieder Christi.

Der Vorstoß von Lumen Gentium im Hinblick auf Maria und die Kirche schärfte den Blick für Maria als das Vorbild der Tugenden, des Typus und Musters der Kirche. Signum Magnum setzt diesen Gedanken fort und geht etwas näher auf „den sanften Reiz der hervorragenden Tugenden Marias ein, die einen wunderbaren Einfluss auf die Seelen ausüben und sie animiert, ihr göttliches Vorbild Jesus Christus nachzuahmen, den sie so genau widerspiegelte.“ (SM 15)

Signum Magnum stellt die theologische Basis für die spirituelle Mutterschaft Marias dar. Sie ist die Mutter von allen, (SM 1) „spirituelle Mutter der Kirche – Mutter, das heißt all ihrer Gläubigen und all ihrer ehrwürdigen Seelsorger“ (SM 2), weil Christus „sie nicht nur als Mutter des Apostels Johannes ausersehen hat,“ sondern auch des „ganzen Menschengeschlechtes, das er irgendwie verkörperte,“ (Leo XIII, LG 58, SM 10). Maria übt diese Aufgabe im Himmel weiterhin aus. Sie hilft, das göttliche Leben in den Seelen der erlösten Menschen zu nähren und zu hegen – dies ist „ein wesentlicher Teil des Geheimnisses der menschlichen Erlösung. Deshalb müssen alle Christen daran im Glauben festhalten“ (SM 10). Signum Magnum fährt fort: „Marias geistige Mutterschaft überschreitet die Grenzen von Raum und Zeit. Sie ist Bestandteil der Kirchengeschichte für alle Zeiten, denn sie hört nie auf, ihr mütterliches Amt auszuüben oder uns zu helfen.“ (SM 33)

Maria erfreut sich an der Schau der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, aber zur gleichen Zeit „vergisst sie ihre Kinder nicht, die jetzt auf der 'Pilgerfahrt des Glaubens'“ sind (SM 11). Ihr Dienst am ganzen Menschengeschlecht begann im Augenblick der Verkündigung, und ihr gesamtes Leben ist damals und heute ein liebevoller Dienst (SM 21). Der Ausdruck Pilgerweg des Glaubens, der auf Lumen Gentium 58 zurückgeht, wird häufig in den nachfolgenden Dokumenten erwähnt und kennzeichnet eine bedeutende Entwicklung im marianischen Denken der nach-konziliaren Zeit.

Obwohl auch biblisch, beruht Signum Magnum in erster Linie auf der kirchlichen Lehre über und Verehrung der Gottesmutter. Im Gegensatz zu Lumen Gentium, das diesen Text nicht zitiert, wird durch die Passage aus dem Buch der Offenbarung (12, 1), das „große Zeichen,“ die „Frau mit der Sonne bekleidet,“ auf Maria hingewiesen, was auch der Titel des Dokumentes anzeigt. Es ist die Aufgabe des Christen, sie zu ehren und sie lobenswert nachzuahmen, denn sie ist das große Zeichen der Kirche in der heutigen Welt; das große Zeichen, das vollkommen Christus geweiht ist und solche mitwirkt an seinem Erlösungswerk durch ihre enge Vereinigung mit ihm und ihrer Kooperation mit der Gnade, Sie ist auch ein Zeichen der Einheit für die Kirchen und ihre Fürsprache wird uns helfen, die Einheit und die Rettung herbeizuführen, In Signum Magnum wird Maria jedoch nicht nur als Zeichen beschrieben, sondern auch als jene, die an der Erziehung des durch Christus geformten Menschen teilnimmt.

Signum Magnum macht deutlich, dass es viele Arten der Verehrung Mariens gibt und das Dokument bietet zahlreiche Vorschläge dafür an (SM 4, 29). Die feierliche Weihe des Menschengeschlechtes an das Unbefleckte Herz Marias wird auch behandelt wobei eine Verbindung wird zwischen Lourdes und Fatima hergestellt wird.


Solemnis Professio Fidei
Der Glaube des Gottesvolkes
Papst Paul VI
30. Juni 1968

Kurze Geschichte

Vor der Herausgabe des Allgemeinen Direktoriums für die Katechese (1971), das vom Zweiten Vatikanischen Konzil angeordnet wurde, gab Papst Paul VI das Glaubensbekenntnis des Volkes Gottes heraus. Der marianische Text des Glaubensbekenntnisses wird hier dargeboten, weil er ein normatives Dokument für einige katechetische Lehrbücher in den Vereinigten Staaten in der Periode zwischen dem Konzil und dem Direktorium wurde.

Das Glaubensbekenntnis enthält vier marianische Hauptlehren – das historische Glaubensbekenntnis, „geboren von der Jungfrau,“ die Lehre des Konzils von Ephesus über die Theotokos und die beiden Dogmen der Unbefleckten Empfängnis und der Aufnahme Mariens in den Himmel. Es bringt auch den Glauben an Marias fortwährende mütterliche Rolle und den Glauben an Marias Aufgabe an der Seite Christi im Heilsgeheimnis zum Ausdruck. Lumen Gentium wird zehnmal als Fußnote erwähnt, Signum Magnum zweimal und der Titel Mutter der Kirche wird auch genannt. Das Glaubensbekenntnis enthält keine biblischen Hinweise, keine liturgischen Verweise und keine pastorale oder katechetische Elemente. Es war nicht beabsichtigt, als katechetischer Leitfaden zu dienen, sondern es war von Papst Paul VI als eine Darlegung des Glaubens und des persönlichen Zeugnisses beabsichtigt, das die Lücke zwischen dem Zweiten Vatikanischen Konzil und der Veröffentlichung des Allgemeinen Direktoriums für die Katechese überbrücken sollte.

Text des Glaubensbekenntnisses

1. Gott, der Erschaffer
Wir glauben an den einen Gott: Vater, Sohn und Heiligen Geist, Schöpfer der sichtbaren Dinge, wie es diese Welt ist, auf der unser flüchtiges Leben sich abspielt, Schöpfer der unsichtbaren Dinge, wie es die reinen Geister sind, die man auch Engel nennt, und Schöpfer der unsterblichen Geistseele eines jeden Menschen.

2. Gottes Wesen
Wir glauben, dass dieser einzige Gott Seiner Wesenheit nach absolut einer ist, unendlich heilig, wie Er in allen Seinen Eigenschaften unendlich vollkommen ist: in Seiner Allmacht, in Seinem unbegrenzten Wissen, in Seiner Vorsehung, in Seinem Willen und in Seiner Liebe. Er ist der, der da ist, wie Er es Moses geoffenbart hat; Er ist Liebe, wie der Apostel Johannes es uns lehrt.

3. ... absolut unbegreiflich
Diese beiden Worte also, Sein und Liebe, bezeichnen in unaussprechlicher Weise die gleiche göttliche Wirklichkeit dessen, der sich uns zu erkennen geben wollte und der, da Er "in einem unzugänglichen Lichte wohnt", in sich selbst jenseits jeglicher Bezeichnung, über allen Dingen steht und alles geschaffene Denken übersteigt. Gott allein kann uns von sich eine angemessene und volle Erkenntnis mitteilen, indem Er sich als Vater, Sohn und Heiliger Geist offenbart.

4. Teilhabe am Leben Gottes
Durch die Gnade sind wir berufen, an Ihrem ewigen Leben teilzuhaben: hier auf Erden im Dunkel des Glaubens und nach dem Tode im ewigen Lichte. Die gegenseitigen Bande, die von der Ewigkeit her die drei Personen wesentlich verbinden, deren jede das eine und selbe göttliche Sein ist, sind das beseligende innerste Leben des dreimalheiligen Gottes, das unendlich all das überragt, was wir auf menschliche Weise begreifen.

5. Gottes Einzigkeit bezeugen viele
Wir sagen indessen der göttlichen Güte Dank für die Tatsache, dass sehr viele gläubige Menschen mit uns vor der Welt die Einzigkeit Gottes bezeugen können, obwohl sie das Geheimnis der allerheiligsten Dreifaltigkeit nicht kennen.

6. Drei Personen - ein Gott
Wir glauben also an den Vater, der von Ewigkeit her den Sohn zeugt; an den Sohn, das Wort Gottes, das von Ewigkeit her gezeugt ist; an den Heiligen Geist, die unerschaffene Person, die vom Vater und vom Sohne ausgeht als Ihre ewige Liebe. In den drei göttlichen Personen also - untereinander gleich ewig und gleichen Wesens - sind das Leben und die Seligkeit Gottes, der vollkommen eins ist, in überreicher Fülle vorhanden und vollenden sich in der Vollkommenheit und in der Glorie, die dem unerschaffenen Wesen eigen sind. Immer "muss also die Einheit in der Dreifaltigkeit und die Dreifaltigkeit in der Einheit verehrt werden."

7. Jesus Christus, Gott und Mensch zugleich
Wir glauben an unseren Herrn Jesus Christus, der der Sohn Gottes ist. Er ist das ewige Wort, gezeugt vom Vater vor aller Zeit und wesensgleich dem Vater (homo-ousios to Patri). Durch Ihn ist alles erschaffen worden. Durch das Wirken des Heiligen Geistes hat Er im Schoße der Jungfrau Maria Fleisch angenommen und ist Mensch geworden: dem Vater also Seiner Gottheit nach gleich, der Menschheit nach aber ist Er geringer als der Vater. Er ist in sich selbst einer, nicht durch eine unmögliche Vermischung der Naturen, sondern durch die Einheit der Person.

8. Die Lehre Christi
Er hat unter uns gewohnt, voll der Gnade und Wahrheit. Er verkündete das Reich Gottes und richtete es wieder auf und ließ uns den Vater durch sich erkennen. Er hat uns ein neues Gebot gegeben, einander zu lieben, wie Er uns geliebt hat. Er lehrte uns den Weg der Seligkeiten des Evangeliums: Armut im Geiste, Milde, Geduld im Leiden, Durst nach der Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Reinheit des Herzens, Wille zum Frieden, Verfolgung erdulden um der Gerechtigkeit willen.

9. Unser Erlöser
Er litt unter Pontius Pilatus. Als Lamm Gottes nahm Er die Sünden der Welt auf sich. Er ist für uns am Kreuze gestorben und rettete uns durch Sein erlösendes Blut. Er ist begraben worden und am dritten Tage aus eigener Kraft wiederauferstanden. Durch Seine Auferstehung berief Er uns zur Teilnahme am göttlichen Leben, welches das Leben der Gnade ist.

10. Richter und Seligmacher
Er ist aufgefahren in den Himmel und wird wiederkommen aufs neue, und zwar dieses Mal in Herrlichkeit, um die Lebenden und die Toten zu richten: einen jeden nach seinen Verdiensten - jene, die der Liebe und dem Erbarmen Gottes entsprochen haben, werden eingehen zum ewigen Leben. Jene aber, die bis zum Ende ihres Lebens die Liebe und das Erbarmen Gottes ablehnten, werden dem Feuer überantwortet, das niemals erlischt. Und Seines Reiches wird kein Ende sein.

11. Der Heilige Geist
Wir glauben an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebensspender, der mit dem Vater und dem Sohne angebetet und verherrlicht wird. Durch die Propheten hat Er zu uns gesprochen und ist von Christus, nach Seiner Auferstehung und Himmelfahrt zum Vater, gesandt worden. Der Heilige Geist erleuchtet, belebt, beschützt und führt die Kirche.

12. Der Heilige Geist macht uns heilig
Er läutert ihre Glieder, wenn sie der Gnade nicht widerstehen. Sein gnadenvolles Wirken, das bis in das Innerste der Seele eindringt, macht den Menschen fähig, zu antworten auf den Anruf Christi: "Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist!" (Mt 5,48)

13. Maria einzigartig auserwählt
Wir glauben, dass Maria, die allzeit Jungfrau blieb, die Mutter des menschgewordenen Wortes ist, unseres Gottes und Heilandes Jesus Christus, und dass sie, im Hinblick auf die Verdienste ihres Sohnes auf eine besonders erhabene Weise erlöst, von jeglichem Makel der Erbsünde bewahrt worden ist und an Gnade alle übrigen Geschöpfe überragt.

14. Aufnahme in den Himmel und Verklärung
Verbunden in einer ganz innigen und unauflöslichen Weise mit dem Geheimnis der Menschwerdung und Erlösung, wurde die allerseligste Jungfrau, die unbefleckt Empfangene, am Ende ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die Herrlichkeit des Himmels aufgenommen und - in Vorausnahme des künftigen Loses aller Gerechten - ihrem auferstandenen Sohne in der Verklärung angeglichen.

15. Mutter der Kirche
Wir glauben, daß die heiligste Muttergottes, die neue Eva, die Mutter der Kirche, im Himmel ihre Mutterschaft an den Gliedern Christi fortsetzt, indem sie mitwirkt bei der Erweckung und Entfaltung des göttlichen Lebens in den Seelen der Erlösten.

16. Wir - durch die Erbsünde gefallen
Wir glauben, dass in Adam alle gesündigt haben, was besagen will, dass die Erbschuld, die Adam beging, die menschliche Natur, die allen Menschen gemeinsam ist, in einen Zustand fallen ließ, in dem sie die Folgen dieser Schuld zu tragen hat. Und - dass dieser Zustand nicht jener ist, in dem unsere Stammeltern sich zuerst befanden, da sie in Heiligkeit und Gerechtigkeit geschaffen waren und der Mensch weder das Böse noch den Tod kannte.

17. Von Natur aus
Die menschliche Natur ist also eine gefallene Natur: beraubt der Gnade, die sie bekleidete, verwundet in ihren eigenen natürlichen Kräften und dem Reich des Todes unterworfen, der auf alle Menschen übergegangen ist. In diesem Sinne wird ein jeder Mensch "in Sünde geboren". Wir halten, dem Konzil von Trient folgend, daran fest, dass die Erbsünde zusammen mit der menschlichen Natur durch Fortpflanzung übertragen wird und nicht etwa bloß durch Nachahmung, und dass sie jedem Menschen als ihm eigen innewohnt.

18. Am Kreuze erlöst
Wir glauben, daß unser Herr Jesus Christus uns durch Sein Opfer am Kreuze von der Erbsünde und von allen persönlichen Sünden, die wir begangen haben, erlöst hat, so dass nach den Worten des Apostels dort, "wo die Sünde zugenommen hat, die Gnade überreich geworden ist" (Röm 5,20).

19. In der Taufe geheiligt
Gläubig bekennen wir, dass es nur eine Taufe gibt, die von unserem Herrn Jesus Christus zur Nachlassung der Sünden eingesetzt worden ist. Die Taufe soll auch schon Kindern im frühen Alter gespendet werden, die sich noch keiner persönlichen Sündenschuld bewusst sind, damit sie nicht der übernatürlichen Gnade verlustig gehen und "wiedergeboren werden aus dem Wasser und dem Heiligen Geist" zum göttlichen Leben in Jesus Christus.

20. Die Kirche Christi
Wir glauben an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche, die von Jesus Christus auf dem Felsen gegründet wurde, der Petrus ist. Sie ist der mystische Leib Christi, von Ihm sowohl als sichtbare Gemeinschaft mit hierarchischem Aufbau wie auch als geistige Gemeinschaft eingesetzt. Sie ist die Kirche hier auf Erden, das pilgernde Gottesvolk.
Und sie ist die Kirche, die beschenkt ist mit himmlischen Gütern - der Same und keimhafte Anfang des Reiches Gottes, durch das sich Werk und Leiden der Erlösung in der Geschichte fortsetzen und das seine Vollendung finden wird nach dem Ende der Zeiten, in der ewigen Herrlichkeit.

21. Durch Sakramente und Gnade ...
Der Herr Jesus Christus lässt Seine Kirche in der Zeit Gestalt annehmen durch die Sakramente, die aus Seiner göttlichen Fülle hervorgehen. Durch sie haben die Glieder der Kirche Anteil am Geheimnis Seines Todes und Seiner Auferstehung in der Gnade des Heiligen Geistes, der Leben und Tun verleiht.

22. ... ist sie heilig
Die Kirche ist heilig, auch wenn sich in ihrer Mitte Sünder befinden; denn sie lebt kein anderes Leben als das der Gnade. Wo die Glieder der Kirche an diesem Leben teilhaben, werden sie geheiligt, wo sie aber dieses Leben preisgeben, verfallen sie der Sünde und Unordnung. Das aber behindert dann die Strahlkraft der Heiligkeit der Kirche. Darunter leidet sie und tut Buße für diese Sünden. Sie hat dabei aus dem Blute Christi und aus der Gabe des Heiligen Geistes die Gewalt, ihre Söhne und Töchter von der Sündenschuld wieder zu befreien.

23. Abraham - Petrus - Bischöfe
Sie ist dem Geiste nach Erbin der göttlichen Verheißungen und Tochter Abrahams, durch jenes Israel, dessen heilige Schriften sie in Liebe bewahrt und dessen Patriarchen und Propheten sie in Ehrfurcht gedenkt. Sie ist auf die Apostel gegründet und gibt im Nachfolger des heiligen Petrus und in den Bischöfen, die sich in Gemeinschaft mit ihm befinden, deren immerdar lebendiges Wort und deren Hirtengewalt durch die Jahrhunderte weiter.

24. Fülle der Offenbarung
Unter dem immerwährenden Beistand des Heiligen Geistes hat die Kirche die Aufgabe, jene Wahrheit zu bewahren, zu lehren, auszulegen und in der Welt zu verkündigen, die Gott in verhüllter Weise durch die Propheten und in ihrer ganzen Fülle durch unseren Herrn Jesus Christus endgültig geoffenbart hat.

25. Was glauben wir?
Wir glauben alles, was im geschriebenen oder überlieferten Wort Gottes enthalten ist und was die Kirche als von Gott geoffenbarte Wahrheit zu glauben vorlegt: entweder durch eine feierliche Glaubensentscheidung oder durch das ordentliche und allgemeine Lehramt. Wir glauben an die Unfehlbarkeit, die dem Nachfolger des heiligen Petrus zukommt, wenn er ex cathedra als Hirte und Lehrer aller Gläubigen spricht, und die auch die Gesamtheit der Bischöfe besitzt, wenn sie in Verbindung mit dem Papst ihr Lehramt ausübt.

26. Einheit der Vielfalt
Wir glauben, daß die von Christus gegründete Kirche, für die Er gebetet hat, unfehlbar eine ist: im Glauben, im Kult und in der hierarchischen Gemeinschaft. Die reiche Vielfalt in der Liturgie, die zu Recht bestehende Verschiedenheit im theologischen und geistlichen Erbe sowie in den eigenen Rechtsordnungen im Innern der Kirche tun ihrer Einheit keinen Abbruch, sondern fördern sie.

27. Außerkirchliche christliche Gemeinden
Wir anerkennen das Vorhandensein zahlreicher Elemente der Wahrheit und Heiligung außerhalb der Gemeinschaft der Kirche Christi, welche ihr zugehören und eigentlich auf die katholische Einheit hindrängen. Und wir glauben an das Wirken des Heiligen Geistes, der in den Herzen der Jünger Christi die Liebe zu dieser Einheit entflammt. Wir haben aber die Hoffnung, dass auch die Gläubigen, die noch nicht voll und ganz der Gemeinschaft der einen Kirche angehören, sich eines Tages in der einen Herde mit dem einen Hirten zusammenfinden werden.

28. Zu einer außerkirchlichen ewigen Rettung
Wir glauben, dass die Kirche heilsnotwendig ist; denn Christus, der alleinige Mittler und Weg zum Heil, ist für uns gegenwärtig in Seinem Leib, der die Kirche ist. Aber der göttliche Heilsplan umfasst alle Menschen. Diejenigen, die ohne ihre Schuld die Frohbotschaft Christi und Seine Kirche nicht kennen, aber aufrichtig Gott suchen und sich mit Hilfe der Gnade um die Erfüllung Seines Willens bemühen, den sie aus den Forderungen ihres Gewissens klar erkannt haben - ihre Zahl ist freilich Gott allein bekannt - können das Heil erlangen.

29. Messe und Kreuzesopfer
Wir glauben, daß die heilige Messe, wenn sie vom Priester, der die Person Christi darstellt, kraft der durch das Weihesakrament empfangenen Gewalt gefeiert und im Namen Jesu Christi und der Glieder Seines mystischen Leibes dargebracht wird, das Opfer von Kalvarien ist, das auf unseren Altären sakramental vergegenwärtigt wird.

30. Christus im Sakrament
Wir glauben, daß in der Weise, wie Brot und Wein vom Herrn beim letzten Abendmahl konsekriert und in Seinen Leib und Sein Blut verwandelt worden sind, die Er für uns am Kreuze geopfert hat, auch Brot und Wein, wenn sie vom Priester konsekriert werden, in den Leib und das Blut Christi verwandelt werden, der glorreich in den Himmel aufgefahren ist. Und wir glauben, dass die geheimnisvolle Gegenwart des Herrn unter den äußeren Gestalten, die für unsere Sinne in derselben Weise wie vorher fortzubestehen scheinen, eine wahre, wirkliche und wesentliche Gegenwart ist.

31. Wirkliche Wesensverwandlung ...
Christus kann in diesem Sakrament nicht anders gegenwärtig sein als durch Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in Seinen Leib und die Verwandlung der ganzen Substanz des Weines in Sein Blut. Dabei bleiben nur die Gestalten von Brot und Wein, wie sie unsere Sinne wahrnehmen, unverändert erhalten. Diese geheimnisvolle Verwandlung nennt die Kirche auf sehr treffende Weise Transsubstantiation (Wesensverwandlung).

32. ... unabhängig von unserem Denken
Jede theologische Erklärung, die sich um das Verständnis dieses Geheimnisses bemüht, muss, um mit unserem Glauben übereinstimmen zu können, daran festhalten, daß Brot und Wein der Substanz nach, in der objektiven von unserem Denken unabhängigen Wirklichkeit, nach der Konsekration zu bestehen aufgehört haben, so dass nunmehr der anbetungswürdige Leib und das anbetungswürdige Blut unseres Herrn vor uns gegenwärtig sind - unter den sakramentalen Gestalten von Brot und Wein. So hat es der Herr gewollt, um sich uns zur Speise zu geben und uns einzugliedern in die Einheit Seines mystischen Leibes.

33. Der verklärte Christus
Das eine und unteilbare Dasein des verklärten Herrn im Himmel wird damit keineswegs vervielfältigt. Es ist durch das Sakrament vergegenwärtigt an den vielen Orten der Erde, wo das Messopfer dargebracht wird.

34. ... bleibend im Sakrament
Diese gleiche Gegenwart bleibt auch nach der Feier des heiligen Opfers im allerheiligsten Sakrament fortbestehen, das im Tabernakel aufbewahrt wird, der die Herzmitte unserer Kirchen ist. Es ist uns eine heilige Pflicht, das fleischgewordene Wort, das unsere Augen nicht erblicken können und das, ohne den Himmel zu verlassen, sich uns vergegenwärtigt, in der heiligen Hostie, die unsere Augen sehen können, anzubeten und zu verehren.

35. Aufgabe der Kirche
Wir bekennen, dass Gottes Reich hier auf Erden in der Kirche Christi seinen Anfang nimmt, die nicht von dieser Welt ist, deren Antlitz ja vergeht. Und dass das Wachstum der Kirche nicht mit dem Fortschritt der Zivilisation, der Wissenschaft und der Technik des Menschen gleichgesetzt werden darf. Dass vielmehr die Kirche nur aus dem einen Grunde besteht, um immer tiefer den unergründlichen Reichtum Christi zu erkennen, immer zuversichtlicher auf die ewigen Güter zu hoffen, immer besser der Liebe Gottes zu antworten und den Menschen immer freigebiger die Güter der Gnade und Heiligkeit mitzuteilen.

36. ... und ihre Caritas
Ebenso ist es die Liebe, welche die Kirche bewegt, sich stets um das wahre zeitlich Wohl der Menschen zu sorgen. Unablässig erinnert sie ihre Kinder daran, dass ihnen hier auf Erden keine bleibende Wohnung beschieden ist. Sie drängt sie dazu, dass jeder von ihnen, entsprechend seiner Berufung und seinen Möglichkeiten, zum Wohle seiner Gemeinschaft beiträgt, dass er Gerechtigkeit, Frieden und Brüderlichkeit unter den Menschen fördert und seinen Brüdern, vor allem den Armen und Unglücklichen, hilft.

37. Sorge der Kirche ...
Die stete Sorge der Kirche, der Braut Christi, für die Not der Menschen, für ihre Freuden und Hoffnungen, für ihre Arbeiten und Mühen ist demnach nichts anderes als die große Sehnsucht, ihnen nahe zu sein, um sie zu erleuchten mit dem Lichte Christi und sie alle in Ihm, ihrem alleinigen Heiland, zu vereinen. Diese Sorge kann niemals bedeuten, dass sich die Kirche den Dingen dieser Welt gleichförmig macht, noch kann sie die brennende Sehnsucht mindern, mit der die Kirche ihren Herrn und Sein ewiges Reich erwartet.

38. ... fürs ewige Leben ...
Wir glauben an das ewige Leben. Wir glauben, dass die Seelen aller, die in der Gnade Christi sterben, sei es, dass sie noch im Reinigungsort (Fegefeuer) geläutert werden müssen oder dass sie Jesus im Augenblick, da sie ihren Leib verlassen, in das Paradies aufnimmt, wie Er es mit dem guten Schächer am Kreuz getan hat, das Volk Gottes bilden nach dem Tod, der am Tag der Auferstehung, da die Seelen mit ihren Leibern wieder vereinigt werden, endgültig besiegt wird.

39. ... in Gottes Herrlichkeit
Wir glauben, dass die große Schar derer, die mit Jesus und Maria im Paradies vereinigt sind, die himmlische Kirche bildet. Dort schauen sie in ewiger Glückseligkeit Gott so, wie er ist. Dort sind sie auch, verschieden dem Grad und der Art nach, Teilhaber jener göttlichen Herrschaft, die der verherrlichte Christus ausübt, zusammen mit den heiligen Engeln. Sie legen für uns Fürsprache ein und helfen uns in unserer Schwachheit durch ihre brüderliche Sorge.

40. Streitende, leidende, triumphierende Kirche Gottes
Wir glauben an die Gemeinschaft aller Christgläubigen: derer, die hier auf Erden pilgern; derer, die nach Abschluss des Erdenlebens geläutert werden; und derer, die die himmlische Seligkeit genießen; sie alle bilden zusammen die eine Kirche. Wir glauben desgleichen, dass in dieser Gemeinschaft die barmherzige Liebe Gottes und seiner Heiligen stets unseren Gebeten Gehör schenkt, wie uns Jesus gesagt hat: "Bittet und ihre werdet empfangen." Mit ebendiesem Glauben und ebendieser Hoffnung erwarten wir die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen Welt.
Gepriesen sei der dreimalheilige Gott! Amen.


Recurrens Mensis October
Apostolisches Schreiben über die Wiederkehr des Rosenkranzmonates im Oktober
Papst Paul VI
7. Oktober 1969

Kurze Geschichte

Das Apostolische Schreiben über die Wiederkehr des Monats Oktober (Recurrens Mensis October wurde zum Gedenken an das 400–jährige Jubiläum des Consueverunt Romani, eines apostolisches Schreibens von Pius V, verfasst, der die traditionelle Form des Rosenkranzes erläuterte und förderte. Das Hauptziel des Dokumentes ist es, die Rosenkranzverehrung aufzufrischen und anzuspornen. Die drei Teile behandeln die Fürsprache Marias als einen Weg, um sich zu Gott hin zu wenden. Der erste Abschnitt ruft jeden auf, ein Friedensstifter zu sein. Der zweite Abschnitt ist der Gebetspflicht eines jeden Christen gewidmet, und der dritte Teil führt die Gebetsintentionen auf.

Das Dokument ist vom Wesen her pastoral und devotional und enthält keine ausgedehnte Bandbreite von lehrmäßigen Gedanken. Das Dokument empfiehlt dem Leser, sich das zusammenhängende Ganze im Denken des Papstes Paul V hinsichtlich der Fürsprache und der Verehrung Marias, im besonderen der des Rosenkranzes, anzueignen.

Durch Christus wird uns alle Gnade gegeben (vgl Röm 8, 32). „Was können wir dabei anderes tun, als uns liebevoll auf die unvergleichbare Fürsprache Marias, seiner Mutter. zu verlassen, von der uns das Evangelium berichtet, dass sie Gnade bei Gott gefunden hat“ (vgl Lk 1,30). RMO 5

Marias Fürsprache wird im Hinblick auf die Hochzeit zu Kana im Johannes Evangelium gedeutet (vgl. Joh 2, 15). Wie Lumen Gentium 62 lehrte, „fährt Maria mit der Fürsprache bei ihrem Sohn zugunsten ihrer Kinder auf der Erde fort.“ RMO 8

Der Rosenkranz wird - < wie es Papst Johannes XXIII wünschte, > ein großes all -gemeines und weltweites Gebet für die gewöhnlichen und außergewöhnlichen Bedürf -nisse der heiligen Kirche, der Völker und der gesamten Welt genannt; < denn

dieser Rosenkranz ist, wie er es gewesen ist, > das Evangelium im Kleinen, < und

von nun an ein Gebet der Kirche. < (RMO 15)

Inhaltsverzeichnis

Einleitung
Vorherrschende Missverständnisse

I. Die Fürsprache Marias
Kein Friede ohne Gott
Gründe für das Vertrauen

II. Die Pflicht eines jeden Christen
Alle müssen beten

III. Gebetsintentionen
Alle müssen Friedensstifter sein

Schluss


Behold Your Mother-The Woman of Faith
Hirtenbrief über die Heilige Jungfrau Maria
Nationale Konferenz der US Katholischen Bischöfe
21. November 1973

Kurze Geschichte

Siehe, deine Mutter ist ein Hirtenbrief, der an die Kirche der Vereinten Staaten gerichtet ist. Die Bischöfe verkündeten das Dokument am 21. November 1973, dem neunten Jahrestag von Lumen Gentium, der Dogmatischen Konstitution der Kirche des Vatikanum II. Wie das Dokument erklärt, möchten die Bischöfe mit dem amerikanischen Volk „ihren Glauben an die Wahrheiten, die sie betreffen,“ besprechen (BYM 1).

Gleichzeitig möchten die Bischöfe „zusammen mit dem Volk öffentlich ihre kindliche Liebe zu ihr zum Ausdruck bringen“ (BYM 1).

Die Einleitung spricht von Marias „bevorzugter Stellung in der Kirche“ und hält die Lehren der Päpste und Konzilien aufrecht (BYM 1).

Marias „besondere Rolle ... im Heilsgeheimnis des Menschengeschlechtes“ wird nochmals bestätigt und die Verehrung von ihr wird in einer Zeit angespornt, während „die Kirche danach strebt, sich den weit verbreiteten sozialen und kulturellen Veränderungen unserer Zeit anzupassen“ (BYM 2).

Die Absicht des Dokuments ist, das Kapitel 8 von Lumen Gentium zu erklären, welches die Bischöfe als „ein hervorragendes geistiges Heiligtum [bezeichnen], in dem die Mutter Jesu geehrt wird und von dem sie fortfährt, zu uns mit der liebevollen Sorge einer Mutter zu sprechen“ (BYM 3) Die amerikanischen Bischöfe bestätigen nochmals das Kapitel 8 in Behold Your Mother als eine Synthese der katholischen Lehre in Bezug auf Marias Platz „im Geheimnis Christi und seiner Kirche“ (BYM 3).

In gewisser Hinsicht stellt diese Erklärung ein Manifest der Marienverehrung in den Vereinten Staaten dar wie die folgenden Auszüge aus dem Dokument beweisen:

(7) Innigst geliebte Brüder und Schwestern, dies ist der Glaube, den wir mit euch teilen:
(8) Wir ehren Maria als die Mutter Jesu Christi, des menschgewordenen Wortes Gottes. Wir anerkennen ihre einzigartige und erhabene Rolle in der Erlösung, die ihr Sohn bei den Menschen veranlasst hat. Wir lieben Maria. Wir versuchen, ihre Tugenden des Glaubens, ihre Reinheit, ihre Demut und ihre Übereinstimmung mit dem Willen Gottes, die Teil der eigentlichen Struktur der Botschaft des Evangeliums sind, nachzuahmen.
(9) Wir anerkennen, dass die Verehrung Marias, die frohe Pflicht von uns allen ist; eine besondere Funktion dabei ist es, die Würde der Frau zu erhöhen und die Achtung für ihre Person zu fördern. Wir glauben an die Kraft der Fürsprache Marias, für uns persönlich und als Gemeinschaft unter der Einwirkung der erlösenden Gnade Christi.
(10) Mit aller Zuneigung unserer Herzen und der völligen Unterordnung unseres Geistes an die Wahrheiten unseres heiligen Glaubens, wiederholen wir die vertrauten Worte der Kirche beim Lobpreis der Mutter Jesu:
Gesegnet sei die große Mutter Gottes, die allerheiligste Maria.
Gesegnet sei ihre heilige und Unbefleckte Empfängnis.
Gesegnet sei ihre glorreiche Himmelfahrt.
Gesegnet sei der Name Marias, der Jungfrau und Mutter.
(11) Vereint mit unserem Heiligen Vater verkünden wir erneut die überragende Stellung Marias im „Heilsgeheimnis Christi und der Kirche.“ Wir bitten eindringlich um die Wiederherstellung und Erneuerung der ursprünglichen Liebe der Christenheit für die Mutter des Herrn als Huldigung, um zärtlich zu ihren Füßen zu liegen. In diesem Heiligen Jahr beten wir, dass sie die Herzen aller Menschen mit Frieden erfüllen möge und sie dazu führe Jesus Christus, ihren Sohn zu erkennen und zu lieben und an den reichen Früchten seiner Erlösung teilzuhaben.

Nach den elf Artikeln der Einleitung behandelt das Dokument die fünf Hauptbereiche:
1.Unsere Liebe Frau in der Bibel;
2.Das Verständnis der Kirche und des Geheimnisses Marias;
3.Maria, Mittlerin und geistige Mutter;
4.Maria in unserem Leben;
5.Maria, die Mutter der Kirche.

Das Dokument schliesst außerdem einen wertvollen Anhang ein:

Marias Stellung in der amerikanischen katholischen Geschichte.

Wie oben angegeben, ist das Dokument dazu bestimmt, die Konzilslehre zu vermitteln und zu verdeutlichen. Mit Ausnahme der Artikel 54, 59, 60 und 69 werden alle Artikel von Lumen Gentium zitiert und entfaltet. Ebenso werden die Artikel 13, 18, und 103 von Dei Verbum, der Dogmatischen Konstitution über die Göttliche Offenbarung zitiert. Der Titel Mutter der Kirche wird auch erläutert. Es gibt eine große Vielfalt an Quellen, zum Beispiel von den Kirchenvätern, von John Henry Newman und von anderen zeitgenössischen Theologen.

Behold Your Mother widmet die erste Hälfte des Dokumentes der kirchlichen Lehre über Maria, die in der Bibel fundiert sind. Der zweite Teil handelt von der Marienverehrung und pastoralen Belangen:
Maria und das Priestertum 119- 122
Maria und die Ordensmänner - und frauen 123 – 128
Maria und das Familienleben 129 – 142
Maria und die Würde der Frauen 141 - 142
Maria und die Jugend 143 – 144
Maria und Singles 145 – 146

Inhaltsübersicht:

Einleitung 1-11
I. Unsere Liebe Frau in der Bibel 12- 37
II. Das Verständnis der Kirche des Mysteriums Marias 38- 54
III. Maria, Mittlerin und geistige Mutter 65 - 80
IV. Maria in unserem Leben 81- 112
V. Maria, die Mutter der Kirche 113 – 146

Schluss 146
Anhang: Marias Stellung in der amerikanischen katholischen Geschichte 53 - 55


Marialis Cultus
Apostolisches Schreiben über die Förderung des marianischen Kults
Papst Paul VI
2. Februar 1974

Kurze Geschichte

Papst Paul VI wählte d en 2. Februar 1974, ein Festtag, der einen Namenswechsel in der nach dem 2. Vatikanum stattfindenden Liturgiereform erlebte (von von seiner Bedeutung als Marienfest zu einem christuszentrierten Fest), um ein Mariendokument zur richtigen Pflege und Entwicklung der Verehrung der Heiligen Jungfrau Maria zu veröffentlichen. Die Entscheidung war bedeutungsvoll. Die Kirche dieser Zeit hatte diese Mahnung sehr nötig im Hinblick auf die ansteigenden Krise der Marienverehrung in der Weltkirche. Papst Paul VI schrieb diese Ermahnung an seine Mitbischöfe und er bestand darauf, dass die Bischöfe mit diesem Dokument die Leute beraten, überzeugen und ermahnen.

Marialis Cultus ist kein Dokument über die Person und die Rolle Marias als solche, sondern über die Art und Weise wie die Kirche die Liturgie feiert, die der Maria und der Marienverehrung gedenkt. Es dauerte vier Jahre bis das Dokument im Jahre 1974 veröffentlicht wurde. Marialis Cultus wurde durch die Konstitution über die Heilige Liturgie des Vatikanum II – Sacrosanctum Concilium - beeinflusst, auch wenn die Konstitution nur einen Verweis auf Maria in Artikel 103 hat. Der Artikel 103 berichtet über die Liebe der Kirche zu Maria und über das unzertrennbare Band, das Maria mit dem Heilswerk ihres Sohnes verbindet. Diese Themen werden in Marialis Cultus behandelt. Die zweite Haupteinwirkung auf Marialis cultus war das Kapitel 8 von Lumen Gentium

Johann G. Roten, S.M. schreibt, dass Lumen Gentium und Marialis Cultus verschiedene Ausgangspunkte haben. Roten bemerkt, „Die Theologie des Konzils über Maria beruht hauptsächlich auf dem biblischen Bericht ihrer Beziehung zu Christus und seiner Kirche, wohingegen Marialis Cultus eine personale Sprache verwendet, um das Gedächtnis an Maria reneut zu entzünden und zu vertiefen“ (Johann G. Roten, S. M., Memory and Mission: A Theological Reflection on Mary in the Paschal Mysteries. In: Marian Studies 42 (1991) 86.)

Marialis Cultus war eine Antwort auf die „Marienkrise“ der Zeit, der Frage, ob die Marienverehrung mit den Einstellungen des Zweiten Vatikanums vereinbar sein würde. Aus der Perspektive Rotens „verfolgen Lumen Gentium und Marialis Cultus deutlich dasselbe Ziel: sie versuchen beide die lebendige Erinnerung an Maria wieder zu erlangen.“ Lumen Gentium konzentriert sich darauf, die Memoria zu kennen; wohingegen sich Marialis Cultus auf die Memoria selbst konzentriert, das heißt darauf, wie sie und durch sie erreicht werden können“ (Roten, 86 )

Gliederung

Die Einleitung von Marialis Cultus stellt die Reformen des Vaticanum II in einem positiven Licht dar. Zur gleichen Zeit spricht der Papst von seiner „wachsamen Besorgnis,“ dass die Erneuerung sich in einer ordentlichen Art und Weise „im Geist und in der Wahrheit“ (vgl Joh 4,24 )“ fortsetzt.

Das Dokument hat zwei Hauptteile:

Was hat in der Marienverehrung stattgefunden und warum?
Was sollte/ wird in der Zukunft stattfinden; zwei Beispiele der Verehrung, die die Vergangenheit überbrücken und in der Zukunft gültig sind: der Angelus und der Rosenkranz.

Teil 1 behandelt die Marienverehrung in der überarbeiteten römischen Liturgie. Im ersten Abschnitt des ersten Teils werden die neuen Elemente der liturgischen Reform des Vatikanum II aufgelistet. Die liturgischen Veränderungen lassen die Anzahl der marianischen Optionen anwachsen im Vergleich zu vor der Reform.

Im zweiten Abschnitt von Teil 1 wird die Heilige Jungfrau als Vorbild der Kirche für den Gottesdienst dargestellt, „nämlich Maria als ein Vorbild der geistigen Haltung, mit der die Kirche die göttlichen Mysterien feiert und lebt“ (MC 16). Maria ist die aufmerksame Jungfrau, die Jungfrau im Gebet, die gläubige und gehorsame Jungfrau – die Opfer bringt.

Teil zwei hat den Titel „Die Erneuerung der Marienverehrung.“ Im Hinblick auf die Marienverehrung, den Prinzipien und den Richtlinien, die für die Erneuerung niedergeschrieben wurden, beeinflussen außerdem den katechetischen Prozess. Abschnitt eins behandelt die dreifaltigen, christologischen und kirchlichen Aspekte der Marienverehrung. Abschnitt zwei gibt vier Richtlinien für die Marienverehrung, die seither die Schlüsselorientierung im Lehrprozess über Maria geworden sind. Dies sind die biblischen, liturgischen, ökumenischen und anthropologischen Elemente, die in Erwägung gezogen werden müssen, wenn man die Lehre über Maria unterrichtet.

Ein dritter Teil des Dokuments erläutert den Angelus und den Rosenkranz (MC 40–55). Nachdem zum Beten des Angelus Gebetes ermuntert worden ist, sind vierzehn Artikel der Diskussion über die Rosenkranzverehrung gewidmet. Der Abschluss von Marialis Cultus behandelt den theologischen und pastoralen Wert der Verehrung der Heiligen Jungfrau (MC 56–57). Das Mahnschreiben strebt danach, die Marienverehrung in den pastoralen und katechetischen Prozess zu integrieren. Besonders sollte dies in der liturgische Katechese in einer Weise geschehen, die mit den Reformen von Vaticanum II harmonisch war. Die Normen und Richtlinien des Dokumentes liefern einen bleibenden Rahmen für die Marienkatechese.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung
1) Verehrung der Heiligen Jungfrau Maria in der Liturgie 1
Die Heilige Jungfrau Maria in der revidierten römischen Liturgie 2-15
Die Heilige Jungfrau als Vorbild der Kirche in der Ausübung der Gottesverehrung 16 - 23

2) Die Erneuerung der Marienverehrung 24
Trinitarische, christologische und kirchliche Aspekte der Verehrung der Heiligen Jungfrau 25-28
Vier Grundsätze für die Verehrung der Heiligen Jungfrau: biblisch, liturgisch, ökumenisch und anthropologisch 29 – 39

3) Überlegungen zu zwei Ausübungen der Frömmigkeit: Der Angelus und der Rosenkranz 40
Der Angelus 41
Der Rosenkranz 42 – 55

Schluss: Theologischer und pastoraler Wert der Verehrung der Heiligen Jungfrau 56 – 57
Epilog 58


Gaudete in Domino
Apostolisches Schreiben über die christliche Freude
Papst Paul VI
9. Mai 1975

Kurze Geschichte

1975 wurde durch Papst Paul VI als ein Heiliges Jahr ausgerufen. Gaudete in Domino beschreibt die gegenwärtigen Sorgen der Kirche und Welt und zeigt die Mittel auf, die der Heilige Geist zur Verfügung stellt. Die Krise, auf die sich das Dokument konzentriert, ist das Sakrament der Versöhnung. In diesem Dokument streift der Heilige Vater nur kurz die Schwierigkeiten mit diesem Sakrament. Stattdessen weist er hin auf die Quellen der Freude im christlichen Leben, wenn es im Bewusstsein der Einwohnung des Heiligen Geistes gelebt wird. In Gnade zu leben heißt, ein Mensch der Freude zu sein. Das Dokument bemerkt :

Immer wieder müssen wir leider in unserer Zeit, die so sehr von der Illusion eines falschen Glückes bedroht ist, die Unfähigkeit des „psychischen“ Menschen feststellen, das anzunehmen, „was vom Geist Gottes kommt. Torheit ist es für ihn, und er kann es nicht verstehen, weil es nur durch den Geist geprüft werden kann“ (1 Kor 2, 14 ).

Geistige Einsicht ist nur im Heiligen Geist möglich. Maria wird dieser Einsicht gerecht. Sie kann singen „Mein Geist frohlocket in Gott, meinem Heiland“(Lk 1,46-8).

Die Erlangung einer solchen Einstellung ist nicht an erster Stelle ein psychologischer Vorgang, sondern eine Frucht des Heiligen Geistes. Dieser Geist, der sich voll und ganz in der Person Jesu bewegt, machte ihn im Laufe seines irdischen Lebens so sehr aufmerksam für die Freuden des täglichen Lebens, so feinfühlig und überzeugend, um die Sünder wieder auf den Weg einer neuen Jugend des Herzens und des Geistes zurück zu führen. Es ist der gleiche Geist, der die Heilige Jungfrau und alle Heiligen belebte.

Maria kennt die Seligpreisung, die durch das Ausgießen des Geistes zugesagt wurde:

An der Seite Christi vereint sie in sich alle Freude, die der Kirche verheißen ist: „Mater plena sanctae laetitiae - Mutter voll heiliger Freude.“ Deshalb wenden sich ihre Kinder auf Erden zu Recht an sie, die die Mutter der Hoffnung und der Gnade ist, und rufen sie als die Ursache ihrer Freude an: „Causa nostrae laetitiae.“

Inhaltsverzeichnis

Einleitung
Die stärkende Freude des Heiligen Geistes
Unsere Antwort: eine Hymne zum Lobpreis der Freude

I. Alle Menschen spüren das Verlangen nach Freude
Das natürliche Erlebnis der Freude
Die Freude ist heutzutage besonders schwierig
Die Botschaft der Freude wird mehr denn je benötigt
Die Menschen dazu zu erziehen, um natürliche Freuden zu erleben
Die Traurigkeit der Ungläubigen

II. Die Vorwegnahme der christlichen Freude im Alten Testament
Passah,
Psalmen
Neues Jerusalem

III. Die Freude gemäß dem Neuen Testament
Die menschlichen Freuden Jesu
Die tiefgehende Freude Jesu
Die Jünger Christi sollen an seiner Freude teilnehmen
Die christliche Freude beruht sowohl auf dem Tod als auch auf der
Auferstehung Jesu
Das Wirken des Geistes in der Seele
Das Gesetz des christlichen Lebens und das Apostolat

IV. Die Freude in den Herzen der Heiligen
Die Heilige Jungfrau Maria
Die Märtyrer
Die Botschaft der geistigen Meister
Hl. Franziskus von Assissi
Hl. Therese von Lisieux
Seliger Maximillian Kolbe
Die Freude ist diffusive
Die Freude führt uns Gott zu

V. Eine Freude für das ganze Volk?
An jene mit Verantwortung
Der Mangel an Führung
Die Sünde, das größte Hindernis für die Freude

VI. Eine Freude für das ganze Volk
Die geistige Bedeutung der Jugend
Ursachen der Zuversicht der Kirche
Gründe, auf die heutige Jugend zu hoffen
Mahnung an die Jugendlichen

VII. Die Freude der Pilger des Heiligen Jahres
Die vom Konzil gewünschte Wiedererneuerung
Das wirkliche Ziel unserer Pilgerschaft
Wir wollen alle unsere Freude teilen
Die Einheit, eine Notwendigkeit

Schluss
Unsere Freude ist in Gott verwurzelt
Große Bedeutung der Eucharistie


Redemptor Hominis
Enzyklika über den Erlöser des Menschen
Papst Johannes Paul II
4. März 1979

Kurze Geschichte

Papst Johannes Paul II wurde am 16. Oktober 1978 zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt. Vom Beginn seines Pontifikates war seine Hingabe zur Heiligen Jungfrau offenkundig. Schon bei seiner Annahme der Wahl sagte er: „ Also trete ich vor euch alle, um unseren gemeinsamen Glauben, unsere Hoffnung, unser Vertrauen in die Mutter Gottes und Mutter der Kirche zu verkünden und außerdem, um einen neuen Anfang auf dem Weg der Geschichte und der Kirche mit der Hilfe Gottes und der Hilfe der Menschen zu machen“ (The Von Anfang an schloss Johannes Paul II fast immer Hinweise auf Maria in seine Schriften mit ein.
Der marianische Inhalt von Redemptoris Hominis erscheint am Abschluss des Dokumentes in Artikel 22. Er ist umfangreicher als ein üblicher Schluss. Er zeigt die Richtung an, die der Papst auch in zukünftigen Dokumenten verfolgen wird. Maria ist in der Lehre über die Kirche durch ihr Leben und ihr Handeln, die vollkommen auf Christus konzentriert waren, unerlässlich. Maria bringt fortwährend die Kirche zur Welt und deshalb ist sie ein Vorbild für unser eigenes tägliches Leben und unser Handeln.

Das Ziel des marianischen Artikels ist, Maria als Mutter und für die Kirche anzurufen, damit sie sich als Mutter, als Christusgebärerin und Christusbringerin der Welt annimmt. Zuerst stattet Papst Johannes Paul seine Dankbarkeit an Lumen Gentium ab, wegen „der reichhaltigen mariologischen Lehre, die es enthält.“ Dann verweist er auf die weit verbreitete Anerkennung und Verwendung der Anrufung „Mutter der Kirche,“ die von Papst Paul VI verkündet wurde. Maria ist die Mutter der Kirche, denn sie wurde dazu erwählt wegen des besonderen Handeln des Heiligen Geistes an ihr. Redemptor Hominis zufolge kann uns Maria wie kein anderer in die göttliche und menschliche Dimension des Geheimnisses der Erlösung führen, weil sie inniglich damit verbunden war.

Redemptor Hominis lehrt, dass Maria ein Teil der Kirche war, und zwar Mutter der Kirche vom allerersten Augenblick an. Dies wird auf eine doppelte Weise hervorgehoben: an Pfingsten, aber auch von der Verkündigung an. Der Text bemerkt, „später nahmen alle Generationen von Jüngern, jene die sich zu Christus bekennen und ihn lieben wie der Apostel Johannes geistiger weise diese Mutter in ihr eigenes Haus, und somit war sie in die Heilsgeschichte und in die Sendung der Kirche vom allerersten Augenblick an, das heißt ab dem Augenblick der Verkündigung, mit eingeschlossen.“

Redemptor Hominis führt aus, dass Maria das Maß für das gotterfüllte, christuszentrierte Leben ist. Wenn Maria gegenwärtig ist, „erwirbt die Kirche die Gewissheit, dass sie wahrhaft das Leben ihres Herrn und Meisters lebt und dass sie das Mysterium der Erlösung in all seiner lebensspendenden Tiefe und Fülle erlebt.“ Wenn jede Person im wahrsten Sinn des Wortes Kirche ist, wird die mütterliche Gegenwart von jener, die Anteil an einer innigen Verbindung zu Christus hat, ihn überall dem Volke Gottes nahe bringen.

In einer einzigartigen, vertrauten Art und Weise beschließt der Papst die Enzyklika und bittet Maria, für die Kirche zu beten: „Ich bitte vor allem Maria, die himmlische Mutter der Kirche, sie möchte während dieses Gebetes im neuen Advent der Menschheit bei uns bleiben, die wir die Kirche bilden, den Mystischen Leib seines eingeborenen Sohnes“ (RH 22).

Inhaltsverzeichnis

I. Das Erbe
Am Ende des zweiten Jahrtausends
Die ersten Worte des neuen Pontifikates
Im Vertrauen auf den Geist der Wahrheit und der Liebe
Der Bezug zur ersten Enzyklika Pauls VI
Kollegialität und Apostolat
Der Weg zur Einheit der Christen

II. Das Geheimnis der Erlösung
Umfangen vom Geheimnis Christi
Die Erlösung, eine neue Schöpfung
Die göttliche Dimension im Geheimnis der Erlösung
Das Geheimnis Christi als Grundlage der Sendung der Kirche und des Christentums
Der Auftrag der Kirche und die Freiheit des Menschen

III. Der erlöste Mensch und seine Situation in der Welt von Heute
Christus ist mit jedem Menschen verbunden
Alle Wege der Kirche führen zum Menschen
Die Ängste des heutigen Menschen
Fortschritt oder Bedrohung
Menschenrechte „Buchstabe“ oder „Geist“

IV. Die Sendung der Kirche und das Schicksal des Menschen
Die Kirche in ihrer Sorge um die Berufung des Menschen in Christus
Die Verantwortung der Kirche für die Wahrheit
Eucharistie und Buße
Die Berufung des Christen: dienen und herrschen
Die Mutter unseres Vertrauens


Catechesi Tradendae
Apostolisches Schreiben über die Katechese in unserer Zeit
Papst Johannes Paul II
16. Oktober 1979

Kurze Geschichte

1977 tagte die Bischofssynode in Rom mit dem Thema „Katechese in unserer Zeit mit besonderem Bezug auf die Katechese der Kinder und Jugendlichen.“ Diese Synode war eine Fortsetzung der Synode über die Evangelisation, die drei Jahre vorher stattgefunden hatte. Dieses sollte eine neue Begeisterung für die Verbreitung der christlichen Botschaft entzünden. Die beiden Synoden von 1974 und 1979 sind als Zwillinge zu verstehen. Dank der Arbeit der Synoden wurden die Bezeichnungen Evangelisation und Katechese klar definiert.

Die Evangelisation ist das Anfangsstadium, die erste Begegnung und die Entscheidung, den Glauben anzunehmen; die Katechese ist die Vertiefung, die Unterweisung in der Lehre, wenn die Glaubensentscheidung gefällt ist.

Das Werk von 1974 und das daraus resultierende apostolische Schreiben Evangelii Nuntiandi war das Studienmaterial für die Vorbereitung der Synode über die Katechese. Zwei von den Bischöfen erstellte Dokumente erfolgten aus der Synode über die Katechese. Das eine, die Botschaft an das Volk Gottes, wurde öffentlich am Ende der Tagungen am 29. Oktober 1977 vorgestellt. Das zweite Dokument, das 34 Vorschläge und ungefähr tausend Ergänzungen zu den Vorschlägen enthielt, wurde vertraulich an Papst Paul VI geschickt. Genauso wie bei der Evangelisations Synode von 1974, baten die Bischöfe darum, dass ein lehramtliches Dokument als Zusammenfassung aller Beratungen abgefasst werden sollte.

Die Botschaft an das Volk Gottes setzte zuerst die charakteristischen Elemente zwischen der Evangelisation und der Katechese fest. Der Anfangspunkt, die Evangelisation, wird wie es die Botschaft besagt, idealerweise gefolgt von „fortwährendem Wachsen und Reifen im Glauben.“ Die Katechese sollte diesen Verlauf unterstützen. Die Bischöfe der Synode definierten die Katechese als „jede kirchliche Aktivität, die danach strebt, ein Anwachsen im Glauben zu bewirken.“
Im Hinblick auf die Marienkatechese wurde ein amerikanischer Beitrag zur Synode von Kardinal Carberry von St. Louis unterbreitet. Das Thema von Carberry behandelte „Die Rolle der Heiligen Jungfrau Maria in der Katechese.“ Von diesem Dokument lieh Papst Johannes Paul II letzten Endes die Sätze, dass Maria, ein „Kompendium der Katechese“ und „ein lebender Katechismus“ ist.

Papst Johannes Paul II bestimmte, dass das Allgemeine Katechetische Direktorium von 1971 die Norm für die Katechese bleiben soll, und dass Spezialisten dazu berufen werden sollten, um die verschiedenen Bedeutungen und Teilgebiete der Katechese zu definieren.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

I. Unser einziger Lehrer ist Christus 5 – 9
II. Eine Erfahrung so alt wie die Kirche 10- 17
III. Die Katechese innerhalb der seelsorglichen und missionarischen Tätigkeit der Kirche 18 – 25
IV. Die ganze frohe Botschaft aus der Quelle geschöpft 26 - 34
V. Alle bedürfen der Katechese 35 – 45
VI. Über einige Wege und Mittel der Katechese 46- 50
VII. Wie man Katechese erteilen soll 51- 55
VIII. Die Freude des Glaubens in einer schwierigen Welt 56 – 61
IX. Die Aufgabe geht uns alle an 62 - 71

Schluss
72-73


Dives in Misericordia
Enzyklika über das göttliche Erbarmen
Papst Johannes Paul II
30. November 1980

Kurze Geschichte

Im dritten Jahr des Pontifikats von Papst Johannes Paul II schrieb er ausführlich über den Anteil Marias am göttlichen Erbarmen, wie es in ihrem Magnificat ausgedrückt wird. In dem nummerierten Dokument konzentrieren sich elf Abschnitte auf Maria als Mutter des Erbarmens (41, 94-102. 124, 168). Der Heilige Vater schreibt dazu:

Maria ist außerdem diejenige, die die tiefste Erkenntnis über das Geheimnis des Erbarmen Gottes hat. Sie kennt seinen Wert und weiß wie groß es ist. In diesem Sinne nennen wir sie die Mutter der Barmherzigkeit: Unsere Liebe Frau der Barmherzigkeit oder Mutter des göttlichen Erbarmens; in jedem dieser Titel steckt eine tiefe theologische Bedeutung, denn sie bringen die besondere Vorbereitung ihrer Seele, ihrer ganzen Persönlichkeit zum Ausdruck, so dass sie fähig war durch die komplexen Ereignisse als erste von Israel, danach von jedem Menschen und der ganzen Menschheit jenes Erbarmen zu erkennen an dem „von Generation zu Generation“ (Lk 1, 50) die Menschen nach dem ewigen Plan der Allerheiligsten Dreifaltigkeit Teilhaber werden. (98)

Die obigen Titel, die wir der Mutter Gottes zuschreiben, sprechen jedoch hauptsächlich von ihr als der Mutter des Gekreuzigten und des Auferstandenen; als der einen, die, nachdem sie auf eine außergewöhnliche Weise Erbarmen erfahren hat, sich jenes Erbarmen in einer ebenso außergewöhnlichen Weise ihr ganzes irdisches Leben hindurch „verdient,“ besonders am Fuße des Kreuzes ihres Sohnes; und schließlich die eine, die durch ihre verborgene und gleichzeitig unvergleichliche Teilnahme an der messianischen Sendung ihres Sohnes auf eine besondere Weise berufen wurde, jene Liebe den Menschen nahezubringen, die er zu offenbaren gekommen war: diese Liebe, die am konkretesten gegenüber den Leidenden, den Armen, jenen, die von ihrer eigenen Freiheit beraubt sind, den Blinden, den Unterdrückten und Sündern sichtbar wird; genau wie Jesus von Ihnen mit den Worten des Propheten Jesaja zuerst in der Synagoge von Nazaret gesprochen hat (vgl Lk 4, 18).

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

I. Wer mich sieht, sieht den Vater (vgl. Joh 14, 9)
Die Offenbarung des Erbarmens 1
Die Inkarnation des Erbarmens 2

II. Die messianische Botschaft - als Christus zu wirken und zu lehren begann 3

III. Das Alte Testament - Der Begriff des „Erbarmens“ im Alten Testament 4

IV. Das Gleichnis vom verlorenen Sohn
Der Vergleich 5
Die Betonung der menschlichen Würde 6

V. Das Paschamysterium
Das Erbarmen wird in Kreuz und Auferstehung offenbar 7
Die Liebe ist stärker als Tod und Sünde 8
Mutter des Erbarmens 9

VI. „Erbarmen... von Geschlecht zu Geschlecht“
Das Bild „unseres Geschlechtes, unserer Generation“ 10
Quellen der Unruhe 11
Genügt die Gerechtigkeit? 12

VII. Das Erbarmen Gottes in der Sendung der Kirche
Die Kirche bekennt und verkündet das Erbarmen Gottes 13
Die Kirche sucht das Erbarmen zu verwirklichen 14

VIII. Die Kirche ruft das göttliche Erbarmen an 15

Schluss
Unsere Freude ist in Gott verwurzelt
Große Bedeutung der Eucharistie


A Concilio Constantinopolitano I
Apostolisches Schreiben zur 1600-Jahrfeier des 1. Konzils von Konstantinopel und zur 1550-Jahrfeier des Konzils von Ephesus
Papst Johannes Paul II
25. März 1981

Kurze Geschichte

In dem Dokument gibt Papst Johannes Paul II den Grund für das apostolische Schreiben wie folgt an: „Ich werde in erster Linie durch die 16. Hundertjahrfeier des Ersten Konzils von Konstantinopel aus dem Jahre 381 dazu gedrängt, Ihnen diesen Brief zu schreiben, welcher sowohl eine theologische Besinnung als auch eine pastorale Einladung darstellt, die aus dem Innersten meines Herzens kommt. Wie ich am Anfang des neuen Jahres in der St. Petersbasilika in Rom darauf hingewiesen habe, war dieses Konzil nach jenem von Nicäa das zweite ökumenische Konzil der Kirche. Ihm verdanken wir das Credo, das stets in der Liturgie gebetet wird. Ein besonderes Erbe dieses Konzils ist die Lehre über den Heiligen Geist, die auf diese Weise in der Lateinischen Liturgie verkündet wird.“ (L'Osservatore Romano, 2./3. Januar 1981)
Das Schreiben erklärt die theologische Basis für den Titel Theotokos,der Mutter Gottes.


Dominum et Vivificantem
Enzyklika über den Heiligen Geist im Leben der Kirche und der Welt
Paost Johannes Paul II
18. Mai 1986

Kurze Geschichte

Von den 67 Artikeln in Dominum et Vivicantem enthalten zehn Hinweise auf Maria. Die marianische Lehre wiederholt im allgemeinen die von Lumen Gentium. Die meisten dieser Hinweise stehen in einem das Glaubensbekenntnis betreffenden Kontext; sie beziehen sich hauptsächlich auf das Mysterium der Einheit der göttlichen und der menschlichen in Christus und auf das Zusammensein der Kirche im Obergemach. Es gibt in Dominum Vivicantem einige kostbare Edelsteine für die marianischen Lehre. Zum Beispiel: „Die Jungfrau Maria, die „durch den Heiligen Geist empfangen hatte,“ (vgl Lk 1, 35) spürte (die innere Verfügbarkeit, die aus dem Glauben kommt) sogar noch deutlicher, als sie in ihrem Herzen die „Geheimnisse“ des Messias bedachte, mit dem sie verbunden war (vgl Lk 2, 19, 51) DeV 16. Ebenso in Bezug auf den Glauben: Maria trat in die Heilsgeschichte der Welt durch ihren Glaubensgehorsam ein. Und der Glaube ist in seinem tiefsten Wesen die Offenheit des menschlichen Herzens gegen über der göttlichen Gabe (V), der Selbstmitteilung Gottes im Heiligen Geist - DeV 51.

Obwohl es eine historische Tatsache ist, dass die Kirche aus dem Abendmahlssaal am Pfingsttag ausgezogen ist,so kann man doch in einem gewissen Sinn sagen, dass sie ihn niemals verlassen hat. Geistigerweise gehört das Pfingstgeschehen nicht nur der Vergangenheit an: die Kirche befindet sich immer im Abendmahlssaal, den sie in ihrem Herzen trägt. Die Kirche verweilt wie die Apostel zusammen mit Maria, der Mutter Christi, im Gebet,und auch mit jenen, die in Jerusalem der erste Samen der christlichen Gemeinschaft waren und im Gebet das Kommen des Heiligen Geistes erwarteten - DeV 66.

Die Erforschung der Menschwerdung, der Rolle des Heiligen Geistes bei Maria bei der Menschwerdung und das beständige Wirken des Abendmahlssaals auf die Kirche - zusammen mit Maria - zeigt an: wo der Heilige Geist ist, wird auch Maria oder die Kirche gefunden werden; wo Maria oder die Kirche sind, wird auch der Heilige Geist sein.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung 1- 2
I. Der Geist des Vaters und des Sohnes, ein Geschenk an die Kirche 3-26
II. Der Geist, der die Welt ihrer Sünde überführt 27 – 48
III. Der Geist, der lebendig macht 49 – 66
Schluss 67


Redemptoris Mater
Enzyklika über die Selige Jungfrau Maria im Leben der Pilgernden Kirche
Papst Johannes Paul II
25. März 1987

Kurze Geschichte

Die Enzyklika Redemptoris Mater wurde in Verbindung mit dem Marianischen Jahr, das durch Papst Johannes Paul II für 1987/88 verkündet wurde, herausgegeben. Das Marianische Jahr sollte „ein neues und sorgfältigeres Lesen dessen fördern, was das Konzil über die Selige Jungfrau, der Mutter Gottes im Mysterium Christi und der Kirche gesagt hat. … Hierbei geht es nicht nur um die Glaubenslehre, sondern auch um das Glaubensleben und folglich um die echte 'Spiritualität Marias' wie sie im Lichte der Tradition sichtbar wird und besonders, um die Spiritualität, zu der uns das Konzil ermutigt“ (sieh: LG 66–67). RM 49

Die Heilige Schrift ist die erste Quelle des Wissens über die Mutter des Erlösers. Ein Leben, das aus einem auf die Heilige Schrift gegründeten Glauben gelebt wird, wie es das Dokument sagt, ist die Quelle einer echten marianischen Spiritualität. Während Marialis Cultus (1974) Hinweise zu einer korrekten Marienverehrung gab, das heißt richtiges liturgisches Feiern und richtiger öffentlicher Ausdruck der Verehrung, die auf lehrmäßigen Kriterien beruhten, zielt Redemptoris Mater eher auf eine Lebensgestaltung ab, die auf der Lehre gründet, und erläutert Aspekte einer marianischen Spiritualität.

Die drei Hauptthemen des Dokumentes sind: Maria im Mysterium Christi; Die Mutter Gottes im Mittelpunkt der pilgernden Kirche; Die mütterliche Meditation. Das Dokument erläutert außerdem das Marianische Jahr und behandelt pastorale Anliegen.

Redemptoris Mater gibt seine eigene Absichtserklärung in Artikel 1 kund. Die Enzyklika soll „eine Reflektion über die Rolle Mariens im Mysterium Christi und ihrer aktiven und beispielhaften Gegenwart im Leben der Kirche sein. Inmitten einer umfangreichen Vielfalt von Themen, die in der Enzyklika erörtert wurden, wird der aus Lumen Gentium stammende Ausdruck „Pilgerweg des Glaubens“ in Redemptoris Mater ausführlich entwickelt. Maria „trägt die radikale 'Neuheit' des Glaubens in sich: den Anfang des Neuen Bundes (RM 17). Aber dieser Glaube muss auch die finstere Nacht erfahren.“ Durch diesen Glauben wird Maria vollkommen mit Christus in seiner Selbst- Entäußerung vereint. Am Fuße des Kreuzes nimmt Maria durch ihren Glauben an dem erschütternden Geheimnis seiner Selbst-ntäußerung teil. Dies ist vielleicht die tiefgreifendste 'kenosis' des Glaubens in der Menschheitsgeschichte. (RM 18) Der Schlüssel zur religiösen Erfahrung und ihrer Seligkeit ist ihr Glaube. Redemptoris Mater fährt fort, „Alle, die von Generation zu Generation das apostolische Zeugnis der Kirche annehmen, haben an diesem geheimnisvollen Erbe Anteil und nehmen gewissermaßen teil am Glauben Marias“ (RM 27).

Redemptoris Mater führt eine Vielzahl von Ausdrucksweisen auf, in denen Maria in der Kirche im Glauben und in der Spiritualität der Gläubigen gegenwärtig ist und durch zahlreiche Traditionen der Familien, Pfarrgemeinden, Ordensinstitute, Diözesen, Nationen und große Heiligtümer (vgl. RM 28). Das Dokument legt dar, dass Maria „in der Sendung der Kirche zugegen ist, zugegen im Wirken der Kirche, die das Reich ihres Sohnes in die Welt einführt“ (RM 28; vgl LG 13) .

Verschiedenartige Formen der Verehrung, geistliche Kunst (RM 59) und Gebetsformen (RM 30–34) mit eingeschlossen werden auch behandelt. Abschließend führt Redemptoris Mater aus, dass das Apostolat Marias mit einschließt, tatkräftig und immerfort danach zu streben, die ganze Menschheit zu Christus, ihrem Haupt, in der Einheit seines Geistes zurückzubringen (RM 28; vgl. LG 13).

Inhaltsverzeichnis

EINLEITUNG

1. TEIL - MARIA IM GEHEIMNIS CHRISTI
• Voll der Gnade
• Selig ist, die geglaubt hat
• Siehe, deine Mutter

2. TEIL - DIE GOTTESMUTTER INMITTEN DER PILGERNDEN KIRCHE
• Die Kirche, das Volk Gottes, in allen Völkern der Erde verwurzelt
• Der Weg der Kirche und die Einheit aller Christen
• Das Magnifikat der Kirche auf ihrem Pilgerweg

3. TEIL - MÜTTERLICHE VERMITTLUNG
• Maria, Magd des Herrn
• Maria im Leben der Kirche und jedes Christen
• Der Sinn des Marianischen Jahres

SCHLUSS


Orientierung und Vorschläge für die Feier des Marianischen Jahres
Paul Augustin Cardinal Mayer
3. April 1987

Hintergrund

Das Dokument Orientierung und Vorschläge für die Feier des Marianischen Jahres, das Papst Johannes Paul II am 1. Januar 1987 in einer Predigt ausrief, wurde als eine praktische Hilfe beim Vorbereiten des Marianischen Jahres veröffentlicht. Das Marianische Jahr sollte sich vom Pfingstfest 1987 bis zum Hochfest der Aufnahme Marias in den Himmel im Jahre 1988 erstrecken. Das Ziel des Marianischen Jahres wurde in Redemptoris Mater beschrieben. Es gilt „das erneut und vertieft zu bedenken, was das Konzil über die selige Jungfrau und Gottesmutter Maria im Geheimnis Christi und der Kirche gesagt hat … nicht nur um die Glaubenslehre, sondern auch um das Glaubensleben und folglich auch um die echte 'marianische Spiritualität,' wie sie im Licht der Tradition sichtbar wird (RM 48; cf. LG 66-67).

Diese Weisungen wurden den Präsidenten der nationalen liturgischen Kommissionen empfohlen, um die Feier des Marianischen Jahres vom liturgischen Standpunkt her zu unterstützen. Sie verbleiben nützliche Wegweiser für das Leben der Pfarrgemeinden.

Inhaltsverzeichnis

I. Feier des Liturgischen und des Marianischen Jahres
Wesentliche Bedeutung des Liturgischen Jahres 1-2
Gegenwart der Seligen Jungfrau im Liturgischen Jahr (Advent, Weihnachtszeit, Fastenzeit, Osterzeit, im Jahreskreis) 3
Neubewertung einiger Feiertage (Verkündigung des Herrn, Darstellung des Herrn, Geburtstag Marias, Aufnahme in den Himmel) 4
Marianische Votivmesse am Samstag 5

II. Die Verehrung der Seligen Jungfrau Maria in der Liturgie 6
Der beispielhafte Wert der Liturgie 7-8
Die Jungfrau, ein Vorbild der Kirche beim Gottesdienst 9-10
Das liturgische Vorbild der Seligen Jungfrau 11

III. Die Feier der Eucharistie und das Marianische Jahr 12
Die Auswahl der Texte 13-16
Predigthilfen 17
Liturgisches Gebet 18
Gedächtnis der Seligen Jungfrau im Eucharistischen Hochgebet 19-20
Schlussanrufung der Seligen Jungfrau Maria (die Antiphone) 21

IV. Die Feier der Sakramente und das Marianische Jahr 22
Das Sakrament der Taufe 23-26
Das Sakrament der Firmung 27-28
Das Sakrament der Eucharistie 29-31
Das Sakrament der Versöhnung 32-34
Das Sakrament der Krankensalbung 35-38
Das Sakrament der Priesterweihe 39-41
Das Sakrament der Ehe (Vorbereitung, Feier, Nachbereitung) 42-45

V. Feier des Stundengebetes und das Marianische Jahr 46-47
Das Stundengebet und die Marienverehrung 48-49
Das Singen der Vesper am Sonntag und an Feiertagen der Seligen Jungfrau 50

VI. Andachtsübungen und das Marianische Jahr 51-56
Religiöse Andachtsübungen, die vom Magisterium empfohlen werden (Bibel Meditation, Angelus und Regina Coeli, Rosenkranz, Litaneien, Marienmonate) 56-65
Marianische Ausdrucksformen der Volksfrömmigkeit (Werte, Evangelisation, Orientierung auf die Liturgie hin, volkstümliche Dimensionen der Liturgie 66-72

VII. (Marien) Heiligtümer und das Marianische Jahr 73
Die Kathedrale 74
Beispielhafte Aufgaben der Heiligtümer (Die Ausübung der Nächstenliebe) 75
Die Wallfahrt 77-79
Feier der Eucharistie und der Buße 80-82
Verschiedene Segensformen 83-85
Weihen, Mitgliedschaft in Bruderschaften, das Verleihen der Skapuliere 86-88
Votivgaben 89-90
Katechese über die Selige Jungfrau 91
Ikonografie 92

Schluss


Brief an Priester zum Gründonnerstag 1988
Maria im Leben der Priester
Papst Johannes Paul II
25. März 1988

Kurze Geschichte

Das Schreiben an die Priester zum Gründonnerstag 1988 wurde in Zusammenhang mit dem Marianischen Jahr veröffentlicht, das 1987/88 statfand. Das Marianische Jahr sollte eine Zeit sein für die Priester, um sich mit Maria im Abendmahlssaal zu versammeln und dort die Eucharistie in persona Christi zu feiern. Der Priester soll sich daran erinnern, dass Maria „auf Kalvaria am Fuße des Kreuzes zugegen war.“ Wenn wir stellvertetend in persona Christi das Sakrament des ein und desselben Opfers feiern, von dem Christus der einzige Priester und das einzige Opfer ist und bleibt, dann dürfen wir nicht das Leiden seiner Mutter vergessen... (2).

Wie Johannes, der die leidende Mutter mit in sein eigenes Haus nahm, soll der Priester diesen Pilgerweg des Glaubens nachahmen und danach streben, dieser Mutter sehr nahe zu kommen, in deren Herzen das Geheimnis der Erlösung der Welt eingeschrieben ist (3). Im Einklang mit Lumen Gentium beschreibt das Dokument Maria als ein „Urbild“ der Kirche, jener Kirche, die selbst die Braut des Herrn und eine Mutter ist (4). „Die Mutterschaft der Kirche, die auf dem Vorbild der Mutter Gottes gegründet ist, möge mehr und mehr ein Bestandteil unseres priesterlichen Bewusstseins werden. Wenn jeder von uns das Gegenstück dieser spirituellen Mutterschaft auf eine männliche Art und Weise lebt und zwar als eine 'spirituelle Vaterschaft,' dann hat Maria als ein 'Typus' der Kirche eine Rolle in dem unsrigen Erleben zu spielen.“ (4)

Der Heilige Vater fordert die Priester dazu auf, auf eine neue Weise das Problem der Würde und der Berufung der Frauen sowohl in der Kirche als auch in der modernen Welt zu ergründen (5). Maria in die innere Heimat des Priesteramtes mit hineinzunehmen heißt, die Atmosphäre des Abendmahlsaales herzustellen.
Maria weiß um die Freundschaft, die zwischen den Priestern und Christus bestehen soll. „Die Mutter Gottes, die... mit der Liebe einer Mutter an der Wiedergeburt und der Ausbildung all jener mitarbeitet, die Geschwister ihres Sohnes werden - die seine Freunde werden - wird alles in ihrer Macht stehende tun, auf dass sie nicht diese heilige Freundschaft preisgeben mögen. Damit sie ihrer würdig sein mögen (6).

Inhaltsverzeichnis

1. Am Altar im Abendmahlssaal versammelt
• In persona Christi
• Haltet das ganze Geheimnis der Menschwerdung im Gedächtnis und Herzen wach
• Des Vaters Wille
• Erinnert euch an die Wirklichkeit der Menschwerdung wie sie im Zusammenhang mit der Institution der Eucharistie und des Priesteramtes steht

2. Marias Gegenwart auf Kalvaria
• Göttlicher Plan: das mütterliche Herz mit seinem Opfer vereint
• Liebevolle Zustimmung zum Opfer
• Vergesst nicht das Leiden seiner Mutter
• Es ist der Höhepunkt der Gegenwart Marias im Geheimnis Christi und der Kirche auf Erden

3. Siehe, deine Mutter! (Joh 19, 26- 27)
• Johannes „nahm sie in sein Haus“
• Er machte sich all das zu eigen, was in ihrem Innern über Golgotha war
• Johannes symbolisiert jeden Mann und jede Frau, für die die Mutterschaft der Mutter Gottes spirituell ausgedehnt wird.
• Strebt danach, dieser Mutter ganz nahe zu sein, in deren Herz das Geheimnis der Erlösung eingeschrieben ist.

4. Maria ist ein 'Urbild' der Kirche
• Maria als Mutter und Jungfrau ein Muster der Kirche
• Die Lehre des Konzils über Maria im Geheimnis Christi und der Kirche
• Die Mutterschaft der Kirche
• Die spirituelle Mutterschaft auf eine männliche Weise verstanden als spirituelle Vaterschaft
• Apostolische Reife und spirituelle Fruchtbarkeit

5. Maria, die Jungfrau – Mutter: die Kirche ist Jungfrau
• Sie bewahrt den Glauben unversehrt und rein, der der Braut gegeben wurde
• Christus ist der Bräutigam der Kirche
• Priesterliche Berufung zum Zölibat
• Eine priesterliche Entscheidung für das Zölibat sollte in ihrem Herzen beheimatet sein
• Angebrachte Beziehung mit Frauen
• Die Würde und Berufung der Frauen
• Die Sendung der Kirche, aufgegriffen auf verschiedene Weise durch Männer und durch Frauen

6. Nehmt Maria mit als Mutter in die innere 'Heimat' des Priesteramtes
• Maria arbeitet mit mütterlicher Liebe mit an der Wiedergeburt und der Entwicklung der Gläubigen
• In Anbetracht des Abendmahlssaales haben die Priester ein besonderes Anrecht auf diese Liebe
• Die Freundschaft mit und in Christus
• Maria weiß, dass sich der Priester der Freundschaft Christi unwürdig fühlt
• Maria wird alles tun, was in ihrer Macht steht, damit die Priester diese Freundschaft nicht preisgeben

7. Maria, die Frau mit der Sonne bekleidet, auf dem eschatologischen Horizont der Kirche und der Welt
• Nimmt an der spirituellen Schlacht um den Sieg von dem Guten über das Böse teil
• Die Menschheit hat das Bewusstsein verloren, Priester der ganzen sichtbaren Welt zu sein
• Richten des letzteren ausschließlich auf sich selbst
• Der Sohn der Frau ist der Erlöser der Welt
• Das Opfer Christi bedeutet eine neue Orientierung der spirituellen Geschichte der Menschheit auf Gott zu
• Das Priesteramt befähigt den Priester, an dieser wesenhaften Verwandlung der spirituellen Geschichte der Menschheit teilzuhaben.
• Habt als Seelsorger Anteil am Pilgerweg des Glaubens von Maria

8. Sagt Dank für das Sakrament des Priesteramts
• Sagt Maria Dank für das Geschenk des Priestertums, wodurch der Priester fähig ist, jedem Menschen in der Kirche zu dienen
• Das Magnificat und das Kreuz
• Sagt gemeinsam Dank mit Maria, der Mutter der Priester.


Die Jungfrau Maria in der Intellektuellen und der Spirituellen Bildung
Schreiben der Kongregation für katholische Bildung
25. März 1988
William Kardinal Baum, Präfekt
Antonio M. Javierre Ortas. Tit.
Erzbischof von Meta, Sekretär

Kurze Geschichte

Die Jungfrau Maria in der intellektuellen und spirituellen Bildung ist ein Dokument, das an theologische Fakultäten, Seminaristen und andere, die mit geistlichen Studien beschäftigt sind, gerichtet ist. Das Dokument versucht, Marienlehre und Seelsorge miteinander zu verbinden. Das Schreiben könnte als ein katechetisches Dokument betrachtet werden, das eine Synthese der vor und nach dem Vatikanum II kirchenamtlichen Lehren über Maria darbi

etet. Das Dokument baut auf der Heiligen Schrift und verweist auf sie. Außerdem beruht der Text auf den Hauptteilen von Marialis Cultus und zieht die pastoralen Aspekte von Redemptoris Mater mit in Betracht. Das Dokument spornt auch zur persönlichen Marienverehrung an.

Die Einleitung erläutert die Absicht des Dokuments: Als erstes sollten die vier bedeutenden Konstitutionen des Vatikanums II eine besondere Aufmerksamkeit bekommen, die „als ihr Ziel eine neue umfassendere und tiefgehendere Kenntnis und Aufnahme des Konzils haben“ (1). Als zweites wird auf das Marianische Jahr hingewiesen, das als Ziel hat „ein neues und sorgfältigeres Lesen dessen zu fördern, was das Konzil über die Selige Jungfrau Maria, der Mutter Gottes, im Geheimnis Christi und dem der Kirche sagte“ (RM 49).

Die abschließenden Artikel des Dokumentes sprechen von der Bedeutung des Lehrens der marianischen Theologie. Das Lehren sollte das Studium, die Verehrung und die Lebensweise umfassen. Die Studenten sollten den Unterschied zwischen echter und falscher Marienverehrung lernen und auch lernen, die authentische Lehre von Irrtümern zu unterscheiden. Die Studenten werden dazu aufgefordert „eine echte Liebe [zu Maria] zu pflegen ... und die Fähigkeit zu entwickeln, eine solche Liebe dem christlichen Volk durch Rede, Schrift und Vorbild mitzuteilen, so dass ihre Marienfrömmigkeit gefördert und entwickelt sein möge“ (ISF 27-31).

Der folgende Abschnitt fasst das Dokument zusammen:

Alles, was wir über Maria aussagen, ist gewissermaßen auf das Menschengeschlecht zu allen Zeiten und zu allerorten anwendbar. Sie hat einen universalen und fortwährenden Wert. Sie ist „unsere wahre Schwester“ (MC 56), und „weil sie zur Nachkommenschaft Adams gehört, ist sie mit allen Menschen in ihrem Verlangen nach Erlösung eins“ (LG 53). Maria enttäuscht nicht die Erwartungen des heutigen Menschen. Weil sie die „vollkommene Jüngerin Christi“ (MC 35) und die Frau ist, die als Mensch am vollkommensten verwirklicht wurde, ist Maria eine immerwährende Quelle der fruchtbaren Inspiration.“ (ISF. 21)

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

I. Die Jungfrau Maria: Ein wesentlicher Messwert des Glaubens und des Lebens der Kirche
• Die Fülle der marianischen Lehre 2-4
• Die Marienlehre des Vatikan II 5
• In Bezug auf das Geheimnis Christi 6-8
• In Bezug auf das Geheimnis der Kirche 9
• Nachkonziliare marianische Entwicklungen 10–16
• Die Enzyklika Redemptoris Mater von Johannes Paul II 17
• Der Beitrag der Mariologie zur theologischen Forschung 18-22

II. Die Jungfrau Maria in der intellektuellen und spirituellen Bildung
• Forschung in der Mariologie 23-26
• Das Lehren der Mariologie 27-31
• Mariologie und Seelsorge 32-33

Schluss 34–36


Brief anlässlich des Marianischen Jahres
Papst Johannes Paul II
Pfingsten, 22 Mai 1988

Kurze Geschichte

Während des Marianischen Jahres 1987/88 wurden viele Initiativen unternommen, um das marianischen Gedankengut zu fördern. Von dieser Enzyklika, die speziell an einen Teil des Gottesvolkes gerichtet ist, könnte erhofft werden, weitreichende Konsequenzen angesichts der vielen lehrenden Gemeinschaften in der Kirche zu haben. Das Schreiben ist im Schwerpunkt pastoral und eine persönliche Einladung an die Angehörigen des geweihten Lebens, Maria als Vorbild zu nehmen, wie sie besonders in Redemptoris Mater vorgestellt wird. Das Schreiben platziert Maria innerhalb der Kirche,völlig den Gläubigen hingegeben, wie es Angehörige des Geweihten Lebens sind. Papst Johannes Paul II schreibt, seine Absicht mit dem Litterae Encyclica ist, das Bewusstsein für die Verbindung „zwischen der Mutter Gottes und ihrer besonderen Berufung in der Kirche zu erneuern... Zugleich ist meine Absicht beim Schreiben, der Liebe Ausdruck zu geben, die die Kirche für geweihte Leute empfindet.“

Der Text besteht aus drei Hauptteilen:
1.eine Meditation über das Geheimnis der Berufung
2.eine Meditation über das Geheimnis der Weihe und
3.eine Meditation über die das besondere Apostolat des Geweihten Lebens

Jede dieser Meditationen soll „mit Maria zusammen“ stattfinden. Die Meditationen konzentrieren sich auf Maria und Jesus Christ insbesondere unter Beachtung des Paschah - Geheimnisses. Die geweihte Person steht zusammen mit Maria unter dem Kreuz und wird Teilhaber am Tode Christi, der neues Leben hervorbrachte. Maria war Teil des göttlichen Planes (LG 58), von der Verkündigung an. Es war jedoch am Fuße des Kreuzes, wo sie ihre Seele wieder entdeckte, die sie ihrerseits voller Schmerzen im Erleben von Golgotha eingebüßt hat. Ihr war „eine unvergleichliche Kenosis des Glaubens“ zu eigen (RM 18), wobei Maria vollkommen die volle Wahrheit über ihre Mutterschaft erkannte“ (LE 17; LG 52-69). Das Konzilsdokument Lumen gentium, das besonders Maria im Geheimnis Christi und dem Geheimnis der Kirche betrachtet, ist die Basis für die Erörterung des Schreibens über die Liebe und den Dienst der Kirche. Lumen Gentium spricht von der Mutter Gottes, als der einen, die dem Volk Gottes auf dem Pilgerweg des Glaubens, der Nächstenliebe und der vollkommenen Vereinigung mit Christus „vorausgeht“ (LG 58, 63; LE 1). Die Berufung zum geweihten Leben findet ein Vorbild in Marias Selbsthingabe an Christus vor. Die Berufung Marias brachte eine neue Mutterschaft mit sich. Das Dokument bemerkt: „Maria bringt an Pfingsten in den Abendmahlssaal die 'neue Mutterschaft,' die ihr 'Anteil' wurde am Fuße des Kreuzes.“ Diese Mutterschaft bleibt die ihrige, aber an Pfingsten wird sie von ihr als einem 'Modell' auch auf die ganze Kirche übertragen“ (LE 21).

Wir werden berufen, selig zu werden, weil wir glauben, wie sie gesegnet wurde, weil sie glaubte. Wir werden zu „einer beständigen Rückkehr unserer Berufung, unserer Weihe zu den Tiefen des Paschah – Geheimnisses aufgefordert... um uns am Kreuz Christi neben seine Mutter hinzustellen..., um unsere Berufung von ihr zu lernen (LE 19).

Wie bereits oben erwähnt wurde, liegt der Schwerpunkt des Dokumentes im pastoralen Bereich. Der obige theologische Inhalt wurde unmittelbar mit der pastoralen Anwendung verknüpft. Es gibt außerdem ein reichliches Angebot in Bezug auf Formen der Marienfrömmigkeit. Es kann zum Beispiel jede Berufung ihre eigenen Marienperspektiven herausfinden.

Das Dokument hebt auch auf die nationalen, kontinentalen Heiligtümer und das individuelle 'innere' Heiligtum des einzelnen Christen als Orte des Glaubens, der Hoffnung und der liebevollen Vereinigung mit Christus hervor (LE 37; LG 63, 68). So auch die Heiligtümer der Orden, der Kongregationen und Institute, von denen viele ihre eigene besondere Spiritualität und Sendungen für die Kirche haben. Das Dokument stellt fest: „Diese Orte erinnern an die besonderen Geheimnisse der Muttergottes, ihre Eigenschaften, die Ereignisse ihres Lebens, an die Zeugnisse der spirituellen Erfahrungen der Gründer (Stifter) oder die Manifestation ihres Charismas, das dann auf die ganze Gemeinschaft weitergegeben wurde“ (LE 38).

Der Papst fordert dazu auf: „Versucht, besonders an den 'Orten,' an den 'Heiligtümern' gegenwärtig zu sein. Sucht sie auf um neue Kraft, für die Wege zu einer echten Erneuerung eures geweihten Lebens, um die richtige Richtung und Form eures Apostolates. Sucht in ihnen nach eurer Identität wie jener Hausherr, jener kluge Mann, der „aus seinem reichen Vorrat hervorholt, was neu und was alt ist“ (vgl Mt 13, 52; LE 39).

Papst Johannes Paul II fordert jene auf, die dem geweihten Leben angehören, so zu handeln, wie es Maria verlangt und in diesem Zusammenhang „eine gemeinschaftliche Weihehandlung zu vollziehen, die genau die Antwort auf die Liebe einer Mutter ist.“ Seinerseits vertraut der Heilige Vater ihr jeden einzelnen und jede Gemeinschaft während des Marianischen Jahres an (LE 39).

Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung
II. Lasst uns mit Maria gemeinsam über das Geheimnis unserer Berufung nachdenken
III. Lasst uns mit Maria gemeinsam über das Geheimnis unserer Weihe nachdenken
IV. Lasst uns mit Maria gemeinsam über unser besonderes Apostolat nachdenken


Mulieris Dignitatem
Apostolisches Schreiben über die Würde und Berufung der Frau anlässlich des Marianischen Jahres
Papst Johannes Paul II
15. August 1988

Kurze Geschichte

Die Einführung zu dem Apostolischen Schreiben gibt die außergewöhnliche Bedeutung der Probleme von Frauen als Grund für das Schreiben des Dokuments an. Fragen, die die Berufung und die Würde der Frau betreffen, sind, wie es das Dokument aussagt, „ein ständiges Thema menschlicher und christlicher Reflexion “gewesen.

(MD 1) Auf die Arbeiten von Pius XII, Johannes XXIII und Paul VI mit ihrem Bestreben, die Würde und die Verantwortlichkeit der Frau zu heben, wird verwiesen Die Bischofssynode im Oktober 1987 hatte über die Frauenprobleme angesichts von zwanzig Jahren der Lehre des Post - Vatikanum II diskutiert. In einem der Beschlüsse der Synode wurde „eine Studie der anthropologischen und theologischen Grundlagen verlangt, die für die Lösung in Bezug auf die Bedeutung und Würde des Menschseins als Frau und als Mann notwendig sind. “(MD 1)

Papst Johannes Paul II besteht darauf, dass jegliche Diskussion über die Frau notwendigerweise ein Erforschen dessen ist, was es zunächst besagt, ein Mensch zu sein und was die Menschwerdung für unsere Menschlichkeit bedeutet. „Diese ewige Wahrheit über den Menschen als Mann und Frau – eine Wahrheit, die auch in der Erfahrung aller fest verankert ist – stellt gleichzeitig das Geheimnis dar, das sich nur im fleischgewordenen Wort wahrhaft aufklärt... Christus macht dem Menschen den Menschen selbst voll kund und erschließt ihm seine höchste Berufung... “(GS 22; MD 22)

Mulieris Dignitatem besteht aus neun Abschnitten. Die Zeichen der Zeit und das Marianische Jahr sind die Bezugspunkte. Indem es auf die Vereinigung Marias mit Gott und auf das Resultat dieser Vereinigung schaut, wird eine Grundlage für ein Verständnis dessen geschaffen, wozu der Mensch sich entwickeln kann.
Das Dokument lehrt, dass Maria die Vollendung der Schöpfung des Menschen ist, im Bilde und Gleichnis Gottes. Mulieris Dignitatem stellt die Doktrin der Schöpfung, besonders die Schöpfung des Menschen als person – communion – dar. Dass ein Mensch wie Gott ist, liegt darin begründet, weil es Gottes freie Entscheidung ist, uns in seinem Bild und Gleichnis zu erschaffen. Der Text fährt fort, „Dann ist auch Gott in gewissem Maße „ dem Menschen ähnlich “und kann eben auf Grund dieser Ähnlichkeit von den Menschen erkannt werden. “(MD 8) Papst Johannes Paul II spricht von der Relationalität der Menschseins und von dem Gleichnis und dem Unterschied der menschlichen Zeugung und dem göttlichen Zeugen Gottes.

Mulieribus erläutert die erste Sünde. (MD 9 ) Der symbolische Charakter des biblischen Textes ist nicht zu übersehen, aber über allem Symbolismus hinaus, bleibt die Wirklichkeit der menschlichen Zerbrochenheit (MD 9) Die Heilung fängt an,sich in der Parallelität Eva – Maria zu vollziehen. Die Konsequenzen der menschlichen Zerbrochenheit wurden sowohl vom Mann als auch von der Frau gespürt; und der besondere Charakter der menschlichen Zurückweisung Gottes, besonders jene der

Belastung und Zerbrochenheit der Frau, wird durch den Menschen Maria und den Gottmensch Jesus Christus beantwortet. (MD 10 – 11 ) Mulieribus bezeichnet Jesus, den Erlöser, als den einen, der die Frauen umwandelte und heilte; er stellte ihre Würde wieder her. (MD 12 ) Verschiedene Beispiele für die Beziehung Jesu zu

Frauen werden gegeben. (MD 13) In der Mitte des Dokumentes werden die beiden

Dimensionen der Berufung der Frau erörtert: die Berufung der Frau als Mutter und als Jungfrau. (MD 17) Die Mutterschaft steht an erster Stelle und ist elementar. ( MD 18 – 19 ) Die Jungfräulichkeit ist um des Himmelreiches willen; es ist eine Mutterschaft nach dem Geiste. ( MD 20 – 21)

Das Dokument erörtert dann die Kirche als die Braut Christi. Dieses Geheimnis, welches ein Geschenk ist, erklärt die Beziehung der Kirche zu Christus. Letztlich sind das Geheimnis und das Geschenk Liebe (MD 23, 27) Folglich wird die Frau - in sich selbst und was sie in und für die Kirche verkörpert - als eine Antwort der Liebe an die Kirche, die Welt und an Gott beschrieben. (MD 28)

Die Abschnitte des Dokumentes über Maria sind weniger bedeutend, selbst wenn diese Bestandteile die Demonstration der idealen Frau sind. Maria wird als eine Frau geschildert - beispielhaft sowohl für Frauen als auch für Männer - die beim Errichten der Kirche durch die am meist vertrauteste Vereinigung mit Gott mitarbeitet, Sie tut dies freiwillig, relationally, in Gottes eigenem Bild und Gleichnis, aus der Fülle ihrer eigenen Identität - als Frau.

Mulieris Dignitatem lehrt, dass Frau und Mann mit der Kraft zu lieben geschaffen werden und dies frei zu tun. Dies ist es, was es letzten Endes heißt, Gottes Bild zu sein. Maria ist ein typisches Beispiel. Marias Leben bezeugt wiederholte Beispiele mütterlicher Liebe.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

I. Ein Zeichen der Zeit 1
Das Marianische Jahr 2

II. Frau - Gottesmutter (Theotokos)
Verbundenheit mit Gott 3
Theotokos 4
„Ihm zu dienen, bedeutet zu herrschen “5

III. Abbild und Gleichnis Gottes
Buch der Genesis 6
Person – Gemeinschaft – Hingabe 7
Anthropomorphe Sprache der Bibel 8

IV. Eva – Maria
Der „Anfang “und die Sünde 9
„Er wird über dich herrschen “10
Protoevangelium 11

V. Jesus Christus
„Sie wunderten sich, dass er mit einer Frau sprach “12
Die Frauen des Evangeliums 13
Die beim Ehebruch ertappte Frau 14
Hüterinnen der evangelischen Botschaft 15
Erste Zeugen der Auferstehung 16

VI. Mutterschaft - Jungfräulichkeit
Zwei Dimensionen der Berufung der Frau 17
Mutterschaft 18
Die Mutterschaft in Beziehung zum Bund 19
Die Jungfräulichkeit um des Himmelreiches willen 20
Geistige Mutterschaft 21
„Meine Kinder, für die ich von neuem Geburtswehen erleide “22

VII. Die Kirche - Braut Christi
Das „tiefe Geheimnis “23
Die evangelische „Neuheit “24
Die symbolische Dimension des „tiefen Geheimnisses “25
Die Eucharistie 26
Die Hingabe der Braut 27

VIII. Am größten ist die Liebe
Angesichts von Veränderungen 28
Die Würde der Frau und die Ordnung der Liebe 29
Das Bewusstsein von einer Sendung 30


Redemptoris Custos
Apostolisches Schreiben über Gestalt und Sendung des Heiligen Josef im Leben Christi und der Kirche
Papst Johannes Paul II
15. August 1989

Kurze Einleitung

Nach dem Marianischen Jahr mit seinen zahlreichen marianischen Dokumenten stellte Papst Johannes Paul II ein Dokument über den Heiligen Josef vor. Jesus Christus wurde in eine Familie hinein geboren. Josef wurde Maria zur Begleitung gegeben, um für die Einheit in der Familie, zu sorgen, die als die elementarste Zelle der Gesellschaft anerkannt wird. Redemptoris Custos definiert die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Jesus, Maria und Josef. Zum Beispiel bemerkt das Dokument: „Und auch für die Kirche ist es, so bedeutsam das Bekenntnis zur jungfräulichen Empfängnis Jesu ist, nicht weniger wichtig, die Ehe Mariens mit Josef zu verteidigen, weil rechtlich von dieser Ehe die Vaterschaft Josefs abhängt“ (7). Josef hat die gesetzlichen Pflichten der Vaterschaft anerkannt. Er macht alles, was in dieser Aufgabe verlangt wird. Dies ist es, was die Familie ausmachte, und im Falle von Jesu, Maria und Josef war es die heilige Familie.

Ein eingefügtes Zitat von Papst Leo XIII hilft, die Stellung Josefs zu definieren: „Sicher steht die Würde der Muttergottes so hoch, dass es nichts Erhabeneres geben kann; da aber zwischen der seligen Jungfrau und Josef ein Eheband geknüpft worden war, besteht kein Zweifel, dass er jener höchsten Würde, aufgrund welcher die Muttergottes alle Geschöpfe weit überragt, näher kommt als sonst irgend jemand. Da die Ehe die höchste Gemeinschaft und Freundschaft ist, mit der sich ihrer Natur nach die Gütergemeinschaft verbindet, ergibt sich daraus, dass Gott, wenn er Josef der Jungfrau zum Mann gegeben hat, ihn ihr nicht nur als Lebensgefährten, Zeugen ihrer Jungfräulichkeit und Beschützer ihrer Ehre gegeben hat, sondern auch, damit er durch den Ehevertrag an ihrer herausragenden Größe teilhabe“ (20).

Die Erhabenheit von Maria und Josef besteht in ihrer Heiligkeit, in dem reinen Geschenk der Gnade, das sie durch das Verweilen mit dem Herrn Jesus Christus erfahren. Aber das Geschenk macht sie nicht unempfänglich gegen die täglichen Anstrengungen, die zu jeder Familie gehören. Obwohl das Evangelium über Bruchstücke der Auseinandersetzungen in den Kindheitserzählungen berichtet, bleibt der größere Teil der täglichen Routine des Ehe- und Familienlebens verborgen. So stellt das Dokument fest: „Das ganze sogenannte 'private' oder 'verborgene' Leben Jesu ist der Obhut Josefs anvertraut“ (8). Im Hinblick auf dieses einzigartige Anvertrauen Gottes an den Hl. Josef, vertraut Papst Johannes Paul II erneut die universale Kirche dem Schutze des Hl. Josefs an.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung 1

I. Die Darstellung des Hl. Josef im Evangelium
Die Ehe mit Maria 2

II. Der Hüter des Geheimnisses Gottes 4- 6
Der Dienst der Vaterschaft 7-8
Die Volkszählung 9
Die Geburt in Bethlehem 10
Die Beschneidung 11
Die Namengebung 12
Die Darstellung Jesu im Tempel 13
Die Flucht nach Ägypten 14
Jesus im Tempel 15
Aufziehen und Erziehung des Jesus von Nazaret 16

III. Der gerechte Mann - der Gemahl Mariens 17 – 21

IV. Die Arbeit als Ausdruck der Liebe 22-24

V. Der Vorrang des Innenlebens

VI. Patron der Kirche in unserer Zeit


Veritatis Splendor
Enzyklika über einige grundlegende Fragen der kirchlichen Morallehre
Papst Johannes Paul II
6. August 1993

Kurze Geschichte

Es war für Papst Johannes Paul II charakteristisch, bei seinen Reisen in die einzelnen Staaten einen Akt des Anvertrauens des Volkes an Maria mit einzuschließen. Seine Marienverehrung und seine Referenzen werden auch in den eigens bestimmten pro forma Schlussbemerkungen für andere Dokumente gefunden, die dadurch die marianische Dimension miteinbezogen. Beispiele werden in dem Dokument Christfideles Laici gefunden (Über die Berufung und die Sendung der gläubigen Laien in der Kirche und in der Welt, 1989), das als Gebet formuliert wurde, welches auf dem Magnificat und der Szene im Abendmahlsaal beruht, und auf Redemptoris Missio (1991) das eine Notiz über die Inkulturation und die Marienverehrungen einbezieht, die für ein Volk oder eine Gegend speziell sind. Beide Dokumente stützen ihre marianischen Reflexionen auf Apg 1, 14, Maria inmitten der apostolischen Kirche.

Veritatis Splendor spiegelt einen etwas anderen Denkansatz wider. Der marianische Abschnitt der Enzyklika nimmt ein Thema auf und entwickelt es weiter. Es heißt Marias Beteiligung am Erbarmen Christi und wurde ehemals von Papst Johannes Paul II in Dives in Misericordia veröffentlicht. Marias Barmherzigkeit wird innerhalb des Zusammenhangs der Moral und der neuen Evangelisation erörtert.

Das Dokument beginnt mit dem Thema des Lichtes. Jesus Christus ist das wahre Licht, das jeden erleuchtet. (Joh 1, 9) Es gibt drei Hauptkapitel. Das Kapitel eins begründet die Beziehung zu Christus als die Grundlage der Moral. Das Kapitel zwei konzentriert sich auf die Fragen, die grundlegend für die Moral sind: das Gesetz, die Freiheit und das Gesetz, das Gewissen und die Wahrheit, die fundamentale Entscheidung und das moralische Tun. Das Kapitel drei kehrt zum Thema der Christuszentriertheit und der Evangelisation als dem Punkt der Entscheidung zurück. Wir tun das, was wir tun, um Christi Willen und aus der Bindung zu ihm.
Nahezu als eine Überraschung wendet sich dann das letzte Kapitel in den Artikeln 118 - 120 Maria, der Mutter der Barmherzigkeit, zu. Der Schluss von Veritatis Splendor ist ein Akt des Anvertrauens des sittlichen Lebens des Volkes Gottes an Maria. Der Schlussabsatz besteht aus einem Gebet an Maria unter diesem title. Obwohl Maria die Sünde nicht kennt, kennt sie dennoch unsere menschliche Verfassung und nimmt an ihr teil. Trotz aller Dunkelheit bleibt sie vollkommen offen gegenüber Gott.

Veritatis Splendor verknüpft die spirituelle Mutterschaft Marias mit dem sittlichen Leben; Sie versteht die sündigen Menschen und liebt sie dann mit der Liebe einer Mutter. Gerade aus diesem Grund steht sie auf der Seite der Wahrheit und nimmt Anteil an der Last der Kirche, indem sie ständig und bei allen die Erfordernisse der Moral in Erinnerung ruft. Auch lässt sie nicht zu, dass der Sünder von jenen betrogen wird, die ihn zu lieben behaupten, indem sie seine Sünde rechtfertigen, denn sie weiß, dass das Opfer ihres Sohnes Christi somit seiner Kraft entleert würde (VS 120).

Inhaltsverzeichnis

EINLEITUNG
Jesus Christus, das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet
Gegenstand der vorliegenden Enzyklika

KAPITEL I
„Meister, was muss ich gutes tun...?“ (Mt 19, 16) - Christus und die Antwort auf die moralische Frage
„Es kam ein Mann zu Jesus...“ (Mt 19, 16)
„Meister, was muß ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen?“ (Mt 19, 16)
„Nur einer ist 'der Gute'“ (Mt 19, 17)
„Wenn du aber das Leben erlangen willst, halte die Gebote“ (Mt 19, 17)
„Wenn du vollkommen sein willst“ (Mt 19, 21)
„Komm und folge mir nach!“(Mt 19, 21)
„Für Gott aber ist alles möglich“ (Mt 19, 26)
„Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28, 20)

KAPITEL II
„Gleicht euch nicht der Denkweise dieser Welt an!“ (Röm 12, 2) - Die Kirche und die Beurteilung einiger Tendenzen heutiger Moraltheologie
Verkünden, was der gesunden Lehre entspricht (vgl. Tit 2, 1)
„Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien“ (Joh 8, 32)
I. Freiheit und Gesetz
„Doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen“ (Gen 2, 17)
Gott wollte den Menschen »der Macht der eigenen Entscheidung überlassen“ (Sir 15, 14)
Wohl dem Mann, der Freude hat an der Weisung des Herrn (vgl. Ps 1, 1-2)
„Die Forderung des Gesetzes ist ihnen ins Herz geschrieben“ (Röm 2, 15)
„Am Anfang war das nicht so« (Mt 19, 8)
II. Gewissen und Wahrheit
Das Heiligtum des Menschen
Das Gewissensurteil
Nach dem Wahren und Guten suchen
III. Grundentscheidung und konkrete Verhaltensweisen
„Nur nehmt die Freiheit nicht zum Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander in Liebe!“ (Gal 5, 13)
Todsünde und läßliche Sünde
IV. Die sittliche Handlung
Teleologie und Teleologismus
Der Gegenstand der freien menschlichen Handlung
Das „in sich Schlechte“: Man darf nicht Böses tun, damit Gutes entsteht (vgl. Röm 3, 8).

KAPITEL III -
„Damit das Kreuz Christi nicht um seine Kraft gebracht wird“ (1 Kor 1, 17) - Das sittlich Gute für das Leben der Kirche und der Welt
„Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ (Gal 5, 1)
Im Licht wandeln (vgl. 1 Joh 1, 7)
Das Martyrium, Verherrlichung der unverletzlichen Heiligket des Gesetzes Gottes
Die allgemeinen und unveränderlichen sittlichen Normen im Dienst der menschlichen Person und der Gesellschaft
Die Moral und die Erneuerung des gesellschaftlichen und politischen Lebens
Gnade und Gehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes
Moral und Neuevangelisierung
Der Dienst der Moraltheologen
Unsere Verantwortlichkeiten als Hirten

SCHLUSS
Maria, Mutter der Barmherzigkeit


Tertio Millennio Adveniente
Apostolisches Schreiben zur Vorbereitung auf das Jubeljahr 2000
Papst Johannes Paul II
10. November 1994

Kurze Geschichte

Für das Jahr 2000 lud Papst Johannes Paul II ein zu einer spirituellen Erneuerung in Vorbereitung auf das Jahr 2000; diese Vorbereitung begann mit dem Marianischen Jahr 1987/88.

Das Dokument enthält fünf Hauptteile: 1) „Jesus Christus ist gestern und heute der gleiche...“ 2) Das Jubiläum des Jahres 2000 3) Vorbereitung auf das Große Jubiläum 4) Unmittelbare Vorbereitung in zwei Phasen und zum Schluss die Feier des Jubiläums. Die zweite Phase sollte in drei Zeitabschnitte aufgeteilt werden: Jahr eins: Jesus Christus; Jahr zwei: der Heilige Geist; Jahr drei: Gott, der Vater. Das Schlusskapitel wiederholt das Thema des ersten Teils; 5) „Jesus Christus ist der gleiche... für allezeit.“

Während der Vorbereitungszeit sollte in jedem der Jahre über die Beziehung Marias zu den Personen der Trinität nachgedacht werden. Marias göttliche Mutterschaft, ihr Glaube, die Vollendung der christlichen Taufe, Katechese - diese Aspekte sollten 1997, dem Christus Jahr, genau betrachtet werden. 1998, das Heilig Geist Jahr, sollte seine heiligmachende Gegenwart, seine Bekräftigung, die Tugend der Hoffnung - alles in Maria veranschaulicht – hervorheben. 1999, das Gott-Vater Jahr, sollte folgende Themen behandeln: Wallfahrt des Glaubens zum Vater, Konversion, die Tugend der Nächstenliebe als Gottesliebe; wiederum ist Maria ein Vorbild dafür. Das Jahr 2000 war der Allerheiligsten Dreifaltigkeit gewidmet. Ein internationaler eucharistischer Kongress fand in Rom statt. Das Jahr hatte eucharistischen, ökumenischen und universellen Charakter. Die Lehre über Maria in Tertio Millennio Adveniente ist nicht neu. Das Dokument verfolgt im Besonderen die Spanne von Lumen Gentium zu Redemptoris Mater und aktualisiert sie in Tertio Millennio Adveniente (TM 26). Maria, die dem menschgewordenen Wort sein Fleisch gab, wird ihre andauernde stützende Rolle auch im neuen Jahrtausend weiterhin inne haben.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung
I. JESUS CHRISTUS IST DERSELBE GESTERN, HEUTE ... (Hebr 13, 8) 2-8
II. JUBILÄUM DES JAHRES 2000 9-16
III. DIE VORBEREITUNG DES GROSSEN JUBELJAHRES 17-28
IV. DIE UNMITTELBARE VORBEREITUNG 29-30
a) Erste Phase 31-38
b) Zweite Phase 39
 I. Jahr: Jesus Christus 40-43
 II. Jahr: Heiliger Geist 44-48
 III. Jahr: Gottvater 49-54
c) Im Blick auf die feierliche Durchführung 55
V. JESUS CHRISTUS IST DERSELBE (...) IN EWIGKEIT (Hebr 13, 8) 56-59


Katechismus der Katholischen Kirche
Fidei Depositum
Apostolische Konstitution
Papst Johannes Paul II
11. Oktober 1992

Übersicht

Das Glaubensbekenntnis 1 - 1065
Die Feier des christlichen Mysteriums 1066 1690
Das Leben in Christus 1691 - 2557
Das christliche Gebet 2558 – 2865

http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_INDEX.HTM


Evangelium Vitae
Enzyklika über den Wert und die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens
Papst Johannes Paul II
25. März 1995

Kurze Geschichte

Die Artikel 102, 105 des Evangelium Vitae schildern Maria als die Trägerin und Verteidigerin des Lebens. Sie ist „die einzige, die 'das Leben' im Namen aller und um aller Willen an nahm“ (EV 102). Das Dokument erläutert Offenbarung 12,1, „Ein großes Zeichen erschien am Himmel, eine Frau mit der Sonne bekleidet.“ Diese Stelle kann sowohl Maria als auch die Kirche symbolisieren. Die Post Vatikanum II Dokumente setzen wiederholt Maria mit der Kirche gleich. Evangelium Vitae setzt diese Thematik fort und identifiziert die eine mit der anderen (EV 103).

Maria wird auch als „die strahlende Morgenröte der Neuen Welt“ beschrieben, der „ wir die Sache des Lebens“ anvertrauen (EV 105). Die Kirche, das heißt jeder von uns, soll die Morgenröte für eine Welt sein, die das Leben wertschätzt. Evangelium Vitae lehrt auch, dass Maria der Kirche beisteht, „zu erkennen, dass sich das Leben immer im Zentrum eines großen Kampfes zwischen Gut und Böse, zwischen Licht und Finsternis befindet“ (EV 104).

Inhaltsverzeichnis

EINFÜHRUNG 1-16
Der unvergleichliche Wert der menschlichen Person
Die neuen Bedrohungen des menschlichen Lebens
In Gemeinschaft mit allen Bischöfen der Welt

I. DAS BLUT DEINES BRUDERS SCHREIT ZU MIR VOM ACKERBODEN - DIE GEGENWÄRTIGEN BEDROHUNGEN DES MENSCHLICHEN LEBENS 7-28
„Kain griff seinen Bruder Abel an und erschlug ihn“ (Gen 4,8): an der Wurzel der Gewalt gegen das Leben 7-9
„Was hast du getan?“ (Gen 4, 10): die Verfinsterung des Wertes des Lebens 10-17
„Bin ich der Hüter meines Bruders?“ (Gen 4,9): eine entartete Vorstellung von Freiheit 18–20
„Ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen“ (Gen 4, 14): die Verfinsterung des Sinnes für Gott und den Menschen 21 –24„
Ihr seid hingetreten zum Blut der Besprengung“ (vgl. Hebr 12,22; 24): Zeichen der Hoffnung und Einladung zum Engagement 25 - 28

II. ICH BIN GEKOMMEN, DAMIT SIE DAS LEBEN HABEN - DIE CHRISTLICHE BOTSCHAFT ÜBER DAS LEBEN 29 – 51
„Das Leben wurde offenbart, wir haben es gesehen“ (1Joh 1,2): der Blick ist auf Christus, „ das Wort des Lebens“ gerichtet 29-30
„Meine Stärke und mein Lied ist der Herr, er ist für mich zum Retter geworden“ (Ex 15,2): das Leben ist immer ein Gut 31
„Der Name Jesu hat diesen Mann zu Kräften gebracht“ (Apg 3, 16): in der Ungewissheit des menschlichen Daseins bringt Jesus den Sinn des Lebens zur Vollendung 32 – 33
„Sie sind dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben“ (vgl Röm 8,29): die Herrlichkeit Gottes leuchtet auf dem Antlitz des Menschen 34-36
„Jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben“ (Joh11, 26): das Geschenk des ewigen Lebens 37 –38
„Für das Leben des Menschen fordere ich Rechenschaft von jedem seiner Brüder“ (Gen 9,5): Achtung und Liebe für das Leben aller 39- 41
„Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch“ (Gen 1,28): die Verantwortung des Menschen gegenüber dem Leben 42-43
„Du hast mein Inneres geschaffen“ (Ps 139, 2; 13): die Würde des ungeborenen Kindes 44-45
„Voll Vertrauen war ich, auch wenn ich sagte: Ich bin so tief gebeugt“ (Ps 116, 10): das Leben im Alter und im Leiden 46 – 47
„Alle, die an ihm festhalten, finden das Leben“ (Bar 4,1); vom Gesetz des Sinai zur Spendung des Geistes 48-49
„Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben“ (Joh 19,37): am Stamm des Kreuzes erfüllt sich das Evangelium vom Leben 50- 51

III. DU SOLLST NICHT TÖTEN - DAS HEILIGE GESETZ GOTTES 52- 77
„Wenn du das Leben erlangen willst, halte die Gebote < (Mt 19,17): Evangelium und Gebot 52
„Für das Leben des Menschen fordere ich Rechenschaft vom Menschen“ (Gen 9,5): das menschliche Leben ist heilig und untastbar 53-57
„Deine Augen sahen, wie ich entstand“ (Ps 139, 16): das verabscheuungswürdige Verbrechen der Abtreibung 58–63
„Ich bin es, der tötet und der lebendig macht“ (Dtn 32, 39): das Drama der Euthanasie 64-67
„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“ (Apg 5, 29): Staatliches Gesetz und Sittengesetz 68-74
„Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst“ (Lk10, 27): fördere das Leben 75-77

IV. DAS HABT IHR MIR GETAN - FÜR EINE NEUE KULTUR DES MENSCHLICHEN LEBENS 78
„Ihr aber seid ein Volk, das Gottes besonderes Eigentum wurde, damit es seine große Taten verkünde“ (1 Petr 2, 9): das Volk des Lebens und für das Leben 78
„Was wir gesehen und gehört haben, das verkünden wir auch euch“ (1 Joh 1,3): das Evangelium vom Leben verkünden 80- 82
„Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast“ (Ps 139, 14): das Evangelium vom Leben feiern 83- 86
„Meine Brüder, was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke?“ (Jak 2,14): dem Evangelium vom Leben dienen 87- 91
„Kinder sind eine Gabe des Herrn, die Frucht des Leibes ist sein Geschenk“ (Ps 127,3): die Familie „Heiligtum des Lebens“ 92-94
„Lebt als Kinder des Lichts“ (Eph 5,8): um eine kulturelle Wende herbeizuführen 95-100
„Wir schreiben dies damit unsere Freude vollkommen ist“ (1Joh 1,4): das Evangelium vom Leben ist für die Gesellschaft des Menschen 101

SCHLUSS 102
„Es erschien ein großes Zeichen am Himmel; eine Frau mit der Sonne bekleidet“ (Offb 12, 1): die Mutterschaft Mariens und der Kirche 103
„Der Drache stand vor der Frau...er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war“ (Offb12,4): das von den Mächten des Bösen bedrohte Leben 104
„Der Tod wird nicht mehr sein“ (Offb 21, 4): die Herrlichkeit der Auferstehung 105


Ut Unum Sint
Enzyklika über den Einsatz für die Ökumene
Papst Johannes Paul II
30. Mai 1995

Orientale Lumen
Apostolisches Schreiben zum Hundertsten Jahrestag des Apostolischen Schreibens Orientalium Dignitas von Papst Leo XIII.
Papst Johannes Paul II
25. Mai 1995

Kurze Geschichte

Die beiden Dokumente sind interessant für diese Studie, da Marialis Cultus die Ökumene als eine der vier Prinzipien für die Lehre über Maria hervorhebt. Da die beiden Dokumente im gleichen Monat veröffentlicht wurden, werden sie hier gemeinsam betrachtet.

Die Ökumene - vielleicht etwas präziser die Einheit zwischen Ost und West - war ein wesentlicher Auslöser und Beweggrund für Papst Johannes XXIII, ein vatikanisches Konzil ein zu berufen. In den dreißig Jahren seit dem Konzil ist der gemeinsamen Dialog fortgeschritten. Papst Johannes Paul II, ein ost- europäischer Papst, hat die Aufmerksamkeit auf den Osten gelenkt. In seinen Schriften über Maria verweist er auf die reichen Traditionen des Ostens. Vorhergehende Dokumente über Maria hatten den Weg für die westliche Erforschung dieser reichen östlichen Traditionen freigemacht (siehe zum Beispiel, Redemptoris Mater 30 - 34).

Ut Unum Sint

Der erste Teil ist überschrieben „Die ökumenische Verpflichtung der katholischen Kirche.“ Der Papst erinnert an das Apostolische Schreiben Unitatis Redintegratio des II Vatikanums das „alle katholischen Gläubigen,“ daran erinnert, die Zeichen der Zeit zu erkennen und aktiv am Werk der Ökumene teilzunehmen (vgl. UR 1) Das Dokument befasst sich nicht so sehr mit der Darstellung der christlichen Lehre, sondern es ist ein pastoraler Aufruf zur Ökumene und beschreibt die zu verwendenden Methoden.

Ut Unum Sint lehrt, dass die Ökumene von dem Gebet des Herrn „dass alle eins seine (Joh 17,21) geleitet werden muss (UUS 1). Der Teil zwei spricht von den „Früchten des Dialogs,“ und weist besonders auf den gemeinsamen Grund für den Dialog hin. Der dritte Abschnitt „Quanta est nobis via?“ fragt: Wie lang ist der Weg, der noch vor uns liegt? Maria wird in diesem dritten Teil als eine der „Themen, die vertieft werden müssen, um zu einer echten Übereinstimmung im Glauben zu gelangen“ (UUS 79).

Das Dokument hebt fünf Themen, die einer vollständigen Studie bedürfen, hervor. Eines davon ist: „Die Jungfrau Maria, Gottesmutter und Ikone der Kirche, geistliche Mutter, die für die Jünger Christi und für die ganze Menschheit Fürbitte leistet“ (UUS 79).

Das Dokument beschreibt außerdem die Methode, die in der ökumenischen Studie gebraucht werden soll. Zuerst soll man sich auf solche Elemente des christlichen Glauben beschränken, die am wenigsten kontrovers sind: z.B. die „Elemente der Heiligmachung und der Wahrheit, die in verschiedenen Weisen außerhalb der sichtbaren Grenzen der katholischen Kirche zugegen und wirksam sind...“ Mehrere dieser Gemeinschaften haben auch einen Episkopat, feiern die heilige Eucharistie und pflegen die Verehrung der jungfräulichen Gottesmutter. Dazu kommt die Gemeinschaft im Gebet und in anderen geistlichen Gütern (UR 15; UUS 12).

In Bezug auf Maria wurde die gemeinsame Grundlage in ganz kurzen Zügen angegeben. Die klar ersichtlichen Themen sind:

die Jungfrau Maria (Dogma der immer währenden Jungfräulichkeit Mariens)

die Muttergottes (Dogma der Theotokos)

Maria als Vorbild der Kirche (ihre Stellung und ihre Rolle im Geheimnis der Kirche)

Die spirituelle Mutter, die für die Jünger Christi und für die ganze Menschheit Fürbitte leistet (Doktrin der Vermittlung)

Orientale Lumen

Orientale Lumen, das Licht des Ostens, ist durch und durch theologisch. Die östliche Betrachtungsweise konzentriert sich auf die Tatsache, dass alle in der Nachfolge Christi zum Vater zurückkehren; in dieser Nachfolge, haben alle einen Platz und alle sind Teilhaber an diesem Ziel. Orientale Lumen bedenkt den Platz, den Maria im östlichen Denken hat.

Papst Johannes Paul II lenkt den Blick „zu dem Orientale Lumen, das von Jerusalem aus erstrahlt (vgl. Jes 60,1; Offb 21,10), der Stadt, in der das um unserer Rettung willen als Jude und Nachkomme Davids (Röm 1,3; 2 Tim 2,8) menschgewordene Wort Gottes gestorben ist und auferweckt wurde. In jener heiligen Stadt wurde, als der Pfingsttag gekommen war und sich alle am gleichen Ort befanden (Apg 2,1), der Heilige Geist, der Paraklet, auf Maria und die Jünger herabgesandt.bringt die Offenbarung der Menschwerdung und die Gründung der Kirche im Osten, in Jerusalem (vgl. Jes 60,1; Offb 21,10) an einem einzigen Ort an Pfingsten unter, wo die Jünger Jesu sich versammelt hatten. Maria ist zugegen. Der Paraklet wurde auf sie und die Jünger herabgesandt“ (OL 2)

Marias „ Gestalt ist nicht nur die der Mutter, die auf uns wartet, sondern die der reinsten Jungfrau, die - in Verwirklichung so vieler vorausdeutender Darstellungen im Alten Testament - Bild der Kirche, Symbol und Vorwegnahme der von der Gnade verklärten Menschheit, Vorbild und sichere Hoffnung für alle ist, die auf dem Weg zum himmlischen Jerusalem sind.“ (OL 6)

Marias Platz befindet sich unter den Heiligen entlang des Heiligungsweges der Kirche. Maria nimmt „einen vollkommenen Sonderplatz unter ihnen ein. Aus ihr ist Jesses junger Trieb hervor geschossen“ (vgl. Jes 11,1; OL6).

Ein Unterthema des Dokuments berührt das Problem der Inkulturation und benennt die Schwierigkeit, sich dem eigenen Kultur - und Gedankenerbe gemäß auszudrücken. Dies ist das „Recht eines jeden Volkes“ (OL 7). Der Osten ist „ein glaubwürdiges Beispiel einer gelungenen Inkulturation.“ Die Marienverehrung im Osten bringt die Inkulturation zum Ausdruck und ist ein Vorbild für sie. Die östlichen kulturellen Ausdrucksweisen der Liturgie und ihre Verehrung kann die Art und Weise bereichern, in der wir Maria und ihre unteilbare Einheit mit Christus und der Kirche sehen.

Die östliche Vorstellung, die die Heiligung des Menschen betrifft, wird im Bild von Maria gesehen, die zu einer Teilhaberin am Göttlichen durch Christus und den Heiligen Geist in ihrer Rolle als Theotokos gemacht worden ist.

Das Dokument schließt mit den folgenden marianischen Beispielen des Gebetes und der Verehrung:

Maria, „Mutter des Stern, der nicht untergeht,“ (Akathistos) „Morgenröte des mystischen Tages,“ (ibid.) „Aufgang der Sonne der Herrlichkeit,“ (Horologon, Sonntags-Komplet in der byzantinischen Liturgie) zeige uns das Orientale Lumen.

Vom Osten steigt jeden Tag aufs neue die Sonne der Hoffnung auf, das Licht, das dem Menschengeschlecht seine Existenz wiedergibt. Vom Osten wird, wie es in einem schönen Bild heißt, unser Erlöser wiederkehren (vgl. Mt 24, 27; OL 28).

Inhaltsverzeichnis

Ut Unum Sint

EINFÜHRUNG 1-4

I. DIE ÖKUMENISCHE VERPFLICHTUNG DER KATHOLISCHEN KIRCHE
Der Plan Gottes und die Gemeinschaft 5-6
Der ökumenische Weg : der Weg der Kirche 7-14
Erneuerung und Bekehrung 15- 17
Fundamentale Bedeutung der Lehre 18-20
Vorrang des Gebetes 21 –26
Ökumenischer Dialog 27- 30
Lokale Strukturen des Dialogs 31-32
Dialog als Gewissensprüfung 33-35
Dialog zur Lösung der Gegensätze 36-39
Die praktische Zusammenarbeit 40

II. DIE FRÜCHTE DES DIALOGS
Die wiederentdeckte Brüderlichkeit 41
Die Solidarität im Dienste an der Menschheit 42-43
Übereinstimmung im Wort Gottes und im Gottesdienst 44-46
Anerkennung der bei den anderen Christen vorhandenen Güter 47-48
Wachsen der Gemeinschaft 49
Der Dialog mit den orientalischen Kirchen 50- 51
Die Wiederaufnahme der Kontakte 52 – 54
Schwesterkirchen 55-58
Fortschritte des Dialogs 59 –61
Beziehungen zu den alten Kirchen des Orients 62 – 63
Dialog mit den anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften
Im Abendland 64 – 70
Kirchliche Beziehungen 71 –73
Verwirklichte Zusammenarbeit 74 - 76

III. QUANTA EST NOBIS VIA ? (WIE LANG IST DER WEG, DER NOCH VOR UNS LIEGT ?)
Den Dialog weiter intensivieren 77-79
Annahme der erreichten Ergebnisse 80 –81
Den geistlichen Ökumenismus fortsetzen
und Zeugnis geben von der Heiligkeit 82 –85
Beitrag der katholischen Kirche auf der Suche nach der Einheit
der Christen 86 - 87
Der Dienst des Bischofs von Rom an der Einheit 88 – 96
Die Gemeinschaft aller Teilkirchen mit der Kirche von Rom: notwendige Voraussetzung für die Einheit 97
Volle Einheit und Evangelisierung 98 - 99

ERMAHNUNG 100-103

Orientale Lumen

Einführung 1- 4

I. KENNENLERNEN DES CHRISTLICHEN OSTENS : EINE GLAUBENSERFAHRUNG 5-6
Evangelium, Kirchen und Kulturen 7
Zwischen Erinnerung und Erwartung 8
Das Mönchtum als Vorbildlichkeit für das getaufte Leben 9
Zwischen Wort und Eucharistie 10
Eine Liturgie für den ganzen Menschen und für den ganzen Kosmos 11
Ein klarer Blick auf die Selbstfindung 12
Ein Vater im Geist 13
Gemeinschaft und Dienst 14
Ein Mensch in Beziehung zu Gott 15
Anbetendes Schweigen 16

II. VOM KENNENLERNEN ZUR BEGEGNUNG 17 –19
Erfahrungen der Einheit 20 –21
Sich begegnen, sich kennenlernen, miteinander arbeiten 22 –27
Gemeinsam dem Orientale Lumen entgegengehen 28


Brief an Frauen in Vorbereitung auf die IV. Weltfrauenkonferenz in Peking
Papst Johannes Paul II
29. Juni 1995

Kurze Geschichte

Die Vereinten Nationen hielten ihre vierte Weltfrauenkonferenz im September 1995. In Erwartung der Konferenz verffentlichte Papst Johannes Paul II einen Brief, in dem er jene Frauen mit Lob bedachte, die eine mutige Initiative beim Verteidigen der Wrde des Frausein, in widrigen Verhltnissen demonstriert haben. Der Papst appelliert an die Staaten, die Vlker und an die internationalen Organisationen, die Anstrengungen zu untersttzen, um die Situationen und Verhltnisse zu verbessern, unter denen die Frauen arbeiten und leben. Das Schreiben widmet einige Paragraphen der Seligen Jungfrau Maria. Der Papst stellt fest: Die Kirche sieht in Maria den erhabensten Ausdruck des 'Genius der Frau' und findet in ihr eine Quelle nicht versiegender Inspiration. (LWB 10)

Inhaltsverzeichnis

Einfhrung

Vierte Weltfrauenkonferenz Motto: Eintreten fr Gleichheit, Bildung und Frieden
Lsungen mssen auf der angeborenen Wrde der Frauen beruhen
Eine einzigartige Rolle beim Menschlichmachen der Gesellschaft
Die Frauen tragen die schwerste Last bei der Abtreibung


Vita Consecrata
Nachsynodales Apostolisches Schreiben über das geweihte Leben und seine Sendung in Kirche und Welt
Papst Johannes Paul II
25. März 1996

Kurze Geschichte

Das nachsynodale Schreiben Vita Consecrata, über das gottgeweihte Leben ist eine Betrachtung über die Sitzungen der Weltsynode der Bischöfe, die im Oktober 1994 in Rom statt fand. Es ist ein umfangreiches Dokument mit 109 Abschnitten und es umfasst so weit wie möglich jegliche Art des geweihten Lebens. Maria kommt in den Artikeln 18, 23, 28, 34, 94, 95, 97 und 112 vor. In jedem Fall wird sie als ein Vorbild des geweihten Lebens – sowohl in den aktiven als auch beschaulichen Aspekten - in Bezug auf die Dreifaltigkeit und die Kirche, auf das prophetische Zeugnis und die Evangelisation hoch gehalten. Die biblische Szene der Heimsuchung ist das Paradigma für das gottgeweihte Leben. Am Schluss des Dokuments ruft Papst Johannes Paul II Maria im Gebet an, die geweihten Personen auf ihrer Reise zu unterstützen. Schließlich fordert das Dokument alle geweihten Personen dazu auf, ihren jeweiligen Traditionen gemäß täglich die geistige Gemeinschaft mit der Jungfrau Maria zu erneuern, indem sie besonders durch das Beten des heiligen Rosenkranzes immer wieder mit ihr über die Geheimnisse des Sohnes nachzudenken (VC 95).

Inhaltsverzeichnis

EINFÜHRUNG 1-13

KAPITEL I
CONFESSIO TRINITATIS: AN DEN CHRISTOLOGISCH – TRINITARISCHEN QUELLEN DES GEWEIHTEN LEBENS 14 –16
I. Zum Lob der Dreifaltigkeit 17 - 22
II. Zwischen Ostern und Vollendung 23 –28
III. In der Kirche und für die Kirche 29 – 34
IV. Vom Geist der Heiligkeit geführt 35 - 40

KAPITEL 2 SIGNUM FRATERNITAS: DAS GEWEIHTE LEBEN ALS ZEICHEN DER GEMEINSCHAFT IN DER KIRCHE
I. Bleibende Werte 41- 58
II.Beständigkeit im Wirken des Geistes: Treue in der Neuerung 59- 62
III. Der Blick in die Zukunft 63-71

KAPITEL 3
SERVITIUM CARITATIS: DAS GEWEIHTE LEBEN, SICHTBARWERDEN DER LIEBE GOTTES IN DER WELT 72- 74
I. Die Liebe bis zum Ende 75- 83
II. Ein prophetisches Zeugnis angesichts großer Herausforderungen 84- 95
III. Einige Schauplätze der Sendung 96-99
IV. Engagiert im Dialog mit allen 100 – 103
V. SCHLUSS 104 -112


Novo Millennio Ineunte
Apostolisches Schreiben zum Abschluss des großen Jubiläums des Jahres 2000
Papst Johannes Paul II
6. Januar 2001

Kurze Geschichte

Novo Millenio Ineunte wurde von Papst Johannes Paul II am Schluss des Jubilaumsjahres 2000 herausgegeben. Der Heilige Vater schreibt: Zu Beginn des neuen Jahrtausends und am Abschluss des Großen Jubiläums, in dem wir den 2000. Jahrestag der Geburt Jesu gefeiert haben und eine neue Zeitspanne des Weges der Kirche beginnt, hallen in unserem Herzen die Worte wider, mit denen einst Jesus, nachdem er vom Boot des Simeons aus zur Volksmenge gesprochen hatte, den Apostel aufforderte, zum Fischen auf den See hinauszufahren: „Duc in altum!“ (Lk 5,6). (1)

Der Heilige Vater erinnert daran, dass die Jahrtausendwende sich fünfunddreißig Jahre nach dem Zweiten Ökumenischen Vatikanischen Konzil ereignete. Diese Periode war eine Zeit der Erneuerung. Für den Papst bedeutete diese Erneuerung, die Kirche in neue Tiefen der Liebe und der Erkenntnis zu führen, sodass „sich die Frage nach ihrer Erneuerung stellen, um mit neuem Schwung ihren Evangelisierungsauftrag anzugehen.“ (2)

Er fragt sich, ob die Kirche bei diesem Bestreben erfolgreich war. Indem er noch einmal die Absicht des Briefes darlegt, schreibt er: „Nun ist es für jede Ortskirche Zeit, ihren Eifer abzuschätzen und neue Begeisterung für ihre geistlichen und pastoralen Verantwortlichkeiten zu entdecken, indem sie darüber nachdenken, was der Geist in diesem besonderen Gnadenjahr zum Volk Gottes gesagt hat, ja sogar in der längeren Zeitspanne vom Zweiten Vatikanischen Konzil bis zum Großen Jubiläum.“ Ein Hinweis auf Maria und ihre Rolle in der Erneuerung wird siebenmal im Dokument aufgefunden (5, 11, 18, 21, 24, 58, 59).

Inhaltsverzeichnis

Einführung 1-3

I DIE BEGEGNUNG MIT CHRISTUS - DAS ERBE DES GROSSEN JUBILÄUMS 4
Die Fülle der Zeit 5
Reinigung des Gedächtnisses 6
Die Zeugen des Glaubens 7
Die pilgernde Kirche 8
Die jungen Menschen 9
Pilger verschiedener Art 10
Der Internationale Eucharistische Kongress 11
Die ökumenische Dimension 12
Die Wallfahrt ins Heilige Land 13
Die internationale Verschuldung 14
Ein neuer Dynamismus 15

II EIN ANTLITZ, DAS ES ZU BETRACHTEN GILT 16
Das Zeugnis der Evangelien 17- 18
Der Weg des Glaubens 19 –20
Die Tiefe des Geheimnisses 21 – 23
Antlitz des Sohnes 24
Antlitz voller Schmerzen 25- 27
Antlitz des Auferstandenen 28

III NEU ANFANGEN BEI CHRISTUS 29
Die Heiligkeit 30 – 31
Das Gebet 32 – 34
Die sonntägliche Eucharistiefeier 35- 36
Das Sakrament der Versöhnung 37
Der Vorrang der Gnade 38
Auf das Wort hören 39
Das Wort verkünden 40 – 41

IV ZEUGEN DER LIEBE 42
Eine Spiritualität der Gemeinschaft 43 – 45
Die Vielfalt der Berufungen 46 - 48
Auf die Liebe setzen 49- 50
Die heutigen Herausforderungen 51 – 53
Dialog und Mission 54 –56
Im Licht des Konzils 57

SCHLUSS : DUC IN ALTUM ! 58


Ecclesia in Oceania
Nachsynodales Apostolisches Schreiben über Jesus Christus und die Völker in Ozeanien
Papst Johannes Paul II
22. November 2001

Kurze Geschichte

Ecclesia in Occeania wurde von Papst Johannes Paul II als eine Zusammenfassung der außerordentlichen Versammlung der Bischofssynode von Ozeanien, die vom 22. November - 12. Dezember 1998 abgehalten wurde, herausgegeben Nach den Worten des Heiligen Vaters „analysierte und diskutierte die Versammlung die gegenwärtige Situation der Kirche Ozeanien, um für die Zukunft effektiver zu disponieren. Sie richtete auch die Aufmerksamkeit der Weltkirche auf die Hoffnungen und Herausforderungen, die Nöte und Chancen, die Sorgen und Freuden dieses riesigen menschlichen Teppichs, den Ozeanien darstellt.“ (2)

Ein Hinweis auf die Selige Jungfrau Maria erfolgt im Dokument zweimal: In Abschnitt 5, wo von Christus gesprochen wird. der von Maria geboren wurde, und im Abschnitt 53 dem Abschluss des Dokuments. Das Dokument spricht über die tiefe Marienverehrung als einem wesentlichen Aspekt des katholischen Glaubens in Ozeanien. Eine besondere Verehrung wird ihr unter dem Titel „Hilfe der Christen“ erwiesen. Sie ist als „Schutzpatronin von Ozeanien unter dem Titel Unsere Liebe Frau des Friedens“ verkündet worden. (53) Besonders unter dem Aspekt des Friedens beschließt Papst Johannes Paul II das Dokument. In einem Gebet gerichtet an Maria, der Hilfe der Christen, der Mutter der Kirche, dem leuchtenden Meeresstern und unserer Lieben Frau des Friedens wird sie als „das Licht eines jeden Ozeans und als Herrin der Tiefe“ gebeten „die Menschen von Ozeanien über alle dunklen und stürmischen Meere zu leiten.“ (53)

Inhaltsverzeichnis

EINFÜHRUNG 1-2
Ehre sei Gott im Morgenrot des dritten Jahrtausends
Die Synode

ERSTES KAPITEL: JESUS CHRISTUS UND DIE MENSCHEN VON OZEANIEN
Die Person Jesu – Der Ruf 3
Vorstellen von Jesus Christus 4
Jesus Christus: Hirte, Prophet und Priester 5
Die Menschen von Ozeanien - Ort und Zeit 6
Mission und Kultur 7
Die außerordentliche Versammlung der Synode, das Thema 8
Die Erfahrung 9

ZWEITES KAPITEL: DER WEG VON JESUS CHRISTUS IN OZEANIEN
Die Kirche als Gemeinschaft – Geheimnis und Geschenk 10
Die Kirche im einzelnen und im allgemeinen 11
Gegenseitige Bereicherung 12
Gemeinschaft und Mission - Der Ruf zur Mission 13
Herausforderungen 14
Eine Kirche der Teilhabe 15
Inkulturation 16
Die augenblickliche Situation 17

DRITTES KAPITEL: VERKÜNDEN DER WAHRHEIT VON JESUS CHRISTUS IN OZEANIEN
Eine neue Evangelisation - Evangelisation in Ozeanien 18
Die Vertreter der Evangelisation 19
Der Vorrang der Verkündigung 20
Evangelisation und die Medien 21
Die Katechese 22

VIERTES KAPITEL: DAS LEBEN CHRISTI IN OZEANIEN LEBEN
Das spirituelle und sakramentale Leben – Komm, Heiliger Geist! 36
Der Geist der Innerlichkeit 37
Lectio Divina und die Heilige Schrift 38
Die Liturgie 39
Die Eucharistie 40
Das Sakrament der Buße 41
Die Krankensalbung 42
Das Volk Gottes - Die Berufung der Laien 43
Die Jugendlichen in der Kirche 44
Heirat und Familienleben 45
Die Frauen in der Kirche 46
Neue kirchliche Bewegungen 47
Berufungen und Priesterseminare 48 – 49
Das fortdauernde Diakonat 50
Das Geweihte Leben 51 – 52

Schluss 53
Maria, unsere Mutter 53


Rosarium Virginis Mariae
Apostolisches Schreiben über den Rosenkranz
Papst Johannes Paul II
16. Oktober 2002

Kurze Geschichte

Rosarium Virginis Mariae wurde 2002 von Papst Johannes Paul II zu Beginn des 25, Jahres seines Pontifikates veröffentlicht. Als Dank für die „vielen Gnaden,“ die der Heilige Vater „in diesen Jahren von der Seligen Jungfrau durch den Rosenkranz: Magnificat anima mea Deum!” empfangen hat, möchte er „dem Herrn mit den Worten seiner heiligsten Mutter seinen Dank ausdrücken, unter deren Schutz ich mein petrinisches Dienstamt gestellt habe: Totus Tuus!“ (2)

Als Zeichen dieser Dankbarbarkeit erklärte Papst Johannes Paul II den Zeitraum vom Oktober 2002 - Oktober 2003 zum Jahr des Rosenkranzes. Er wünschte, dass dieses Dokument „eine Art von marianischer Ergänzung zu“ Novo Millenio Ineunte wäre, das zum Jubiläum des Milleniums geschrieben wurde, als er das Gottesvolk „eingeladen hat aus Christus neu anzufangen“ (3). Das Dokument sieht auf Maria als Vorbild der Kontemplation, „die ihre Augen auf Christus gerichtet und hat sich jedes seiner Worte zu eigen macht... (seine Erinnerungen) waren in ihr Herz eingeprägt“ (10–11). Dies ist das Wesen des Rosenkranzgebetes.

Im Verlangen, den Rosenkranz „vollkommener ein Kompendium des Evangeliums werden zu lassen,“ (19) führte der Heilige Vater eine vierte Folge von Meditationen, die Geheimnisse des Lichts (lichtreiche Geheimnisse ein, die zwischen den freudenreichen und schmerzhaften Geheimnissen eingefügt werden. (21) Diese Geheimnisse sollen sich auf das öffentliche Leben konzentrieren.

Das Dokument, das ausführlich und abwechslungsreich im Inhalt ist, kann als praktisches, pastorales Instrument auf verschiedene Arten betrachtet werden: Wie man den Rosenkranz als eine Art kontemplatives Gebet betet, kurze Erklärungen der Geheimnisse, die Bedeutung des „Vater unser,“ der zehn „Ave Marias,“ des „Gloria,“ der Schlussgebete, der Perlen und der Perlenschnur. Dies und die Einstellung zum Frieden und der Stille werden im Zusammenhang mit dem Rosenkranz als einem Gebet der Gemeinschaft und der Familie gezeigt.

Inhaltsverzeichnis

EINFÜHRUNG 1-8
Die Päpste und der Rosenkranz 2
Oktober 2002 - Oktober 2003: Das Jahr des Rosenkranzes 3
Einwände gegen den Rosenkranz 4
Weg der Betrachtung 5
Gebet für den Frieden und für die Familie 6
„Siehe, deine Mutter!“ (Joh 19,27) 7
Auf den Spuren der Zeugen 8

ERSTES KAPITEL: MIT MARIA CHRISTUS BETRACHTEN 9 –17
Ein Antlitz, leuchtend wie die Sonne 9
Maria, Vorbild der Kontemplation 10
Die Erinnerungen Marias 11
Der Rosenkranz, ein betrachtendes Gebet 12
Sich mit Maria an Christus erinnern 13
Christus von Maria lernen 14
Gleichgestaltung in Christus mit Maria 15
Mit Maria Christus bitten 16
Mit Maria Christus verkünden 17

ZWEITES KAPITEL: GEHEIMNISSE CHRISTI - GEHEIMNISSE DER MUTTER 18-25
Der Rosenkranz: „Kurzfassung des Evangeliums“ 18
Eine angemessene Ergänzung 19
Die freudenreichen Geheimnisse 20
Die lichtreichen Geheimnisse 21
Die schmerzhaften Geheimnisse 22
Die glorreichen Geheimnisse 23
Von den „Geheimnissen“ zum „Geheimnis:“ der Weg Marias 24
Geheimnis Christi, „Geheimnis“ des Menschen 25

DRITTES KAPITEL: „FÜR MICH IST CHRISTUS DAS LEBEN“ 26- 38
Der Rosenkranz: Weg zur Aufnahme des Geheimnisses 26
Eine wirksame Methode... 27
... die jedoch verbessert werden kann 28
Die Nennung des Rosenkranzgeheimnisses 29
Das Hören auf Gottes Wort 30
Die Stille 31
Das Vaterunser 32
Die zehn Gegrüßet seist du Maria 33
Das Gloria 34
Das abschließende Stoßgebet 35
Die Perlenschnur des Rosenkranzes 36
Der Beginn und das Ende 37
Die Aufteilung der Zeit 38

SCHLUSS 39–43
„Gebenedeiter Rosenkranz Mariens, süße Kette, die uns an Gott bindet“ 39
Der Friede 40
Die Familie: die Eltern... 41
... und die Kinder 42
Der Rosenkranz - ein Schatz, der wiederentdeckt werden muss 43


Ecclesia de Eucharistia
Enzyklika über die Eucharistie in ihrem Verhältnis zur Kirche
Papst Johannes Paul II
17. April 2003

Kurze Geschichte

Ecclesia de Eucharistia wurde von Papst Johannes Paul II im 25. Jahr seines Pontifikates herausgegeben. Auffallend ist es, dass beim Datum und bei der Unterschrift immer „im Jahre des Rosenkranzes“ hinzugefügt wird.

Indem er seinen Beweggrund für das Dokument vorstellt, schreibt der Heilige Vater: Dieses „Staunen“ über die Eucharistie wünsche ich mit der vorliegenden Enzyklika wiederzuerwecken, in Fortsetzung jenes Erbes des Jubiläums, das ich in der Kirche mit dem apostolischen Schreiben Novo millennio ineunte und mit seiner marianischen Krönung Rosarium Virginis Mariae übereignen wollte. Das Antlitz Christi zu betrachten und es mit Maria zu betrachten, ist das „Programm,“, auf das ich die Kirche in der Morgenröte des Dritten Jahrtausends hingewiesen habe, indem ich sie einlade, mit Enthusiasmus für die Neuevangelisierung auf das Meer der Geschichte hinauszufahren. (6)

Für Papst Johannes Paul II sind Christus und Maria unzertrennlich miteinander verbunden, genauso wie Christus und seine Kirche voneinander untrennbar sind. Diese untrennbare Verbindung ist in der Eucharistie Gestalt geworden. Der Heilige Vater fährt fort:

In der Ausrufung des Rosenkranzjahres wollte ich eben dieses fünfundzwanzigste Jahr meines Pontifikates unter das Zeichen der Betrachtung Christi in der Schule Mariens stellen. Von daher möchte ich diesen Gründonnerstag 2003 nicht verstreichen lassen, ohne vor dem „eucharistischen Antlitz“ Christi zu verharren und mit neuer Kraft die Kirche auf die zentrale Bedeutung der Eucharistie hinzuweisen. (7)

Ein ganzes Kapitel des Dokuments gehört Maria, der Frau der Eucharistie. Ein Hinweis auf Maria findet sich in dreizehn der zweiundsechzig Abschnitte der Enzyklika. (6, 7, 19, 25, 53- 59, 62).

Inhaltsverzeichnis

Einleitung
I. Geheimnis Des Glaubens 11-20
II. Die Eucharistie Baut Die Kirche Auf 25
III. Die Apostolizität Der Eucharistie Und Der Kirche 26- 33
IV. Die Eucharistie Und Die Kirchliche Gemeinschaft 34- 46
V. Die Zierde Der Eucharistiefeier 52
VI. In Der Schule Mariens; Die Eucharistie Und Maria 53 –58

Schluss
59- 62


All About Mary includes a variety of content, much of which reflects the expertise, interpretations and opinions of the individual authors and not necessarily of the Marian Library or the University of Dayton. Please share feedback or suggestions with marianlibrary@udayton.edu.